Durch den Ausfall von Max Finkgräfe bekommt der 29-Jährige schneller als gedacht die Möglichkeit, sein schwaches Debütjahr zu korrigieren.
„Zeigen, was ich im Tank habe“Leart Pacarada will seine zweite Chance beim FC nutzen

Nach einem enttäuschenden ersten Jahr am Geißbockheim will Leart Pacarada wieder mehr Grund zur Freude haben.
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Zuletzt haben sich die Dinge beim 1. FC Köln hinten links etwas überschlagen. Nachdem Leart Pacarada die ersten beiden Vorbereitungswochen krankheitsbedingt verpasst hatte, fällt nun sein Nebenmann Max Finkgräfe aus, und zwar weitaus länger. Eine Innenbandverletzung im Knie zwingt den Youngster zu einer zweimonatigen Pause. „Es tut mir für Max extrem leid, er ist ein super Junge. Ich halte auch auf dem Platz sehr viel von ihm“, drückte Pacarada im Trainingslager in Bad Waltersdorf, wo am Donnerstag nur ein individuelles Trainingsprogramm anstand, sein Bedauern aus.
Doch der 29-Jährige ist lange genug dabei, um zu wissen, „dass das der Lauf der Dinge im Fußball ist. Jetzt sieht es danach aus, dass ich an den ersten Spieltagen die Chance bekomme, und die will ich nutzen. Ich wünsche Max schnellstmögliche Besserung, aber jetzt geht es für mich darum, seinen Ausfall auszunutzen.“ Pacarada zeigt sich zuversichtlich, bis zum Saisonstart am 2. August gegen den Hamburger SV wieder vollständig bei Kräften zu sein: „Die ersten Tage waren extrem schwierig für mich, weil ich eine Zeit lang krank war. Nun merke ich, dass mir die Arbeit von Tag zu Tag leichter fällt.“
Ich fand meine ersten Spiele gar nicht so schlecht. Dann habe ich relativ wenig gespielt. Natürlich war es eine erfolglose Saison.
Beim 2:1-Sieg am Mittwoch gegen Swansea City gehörte der Linksverteidiger erstmals wieder der Startelf an und sammelte eine Halbzeit lang Spielpraxis. „Ich habe ein wirklich gutes Gefühl. Es war schon um einiges besser“, freut sich der Linksfuß, der auf ein enttäuschendes erstes Jahr beim Bundesliga-Absteiger zurückblickt.
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Mit reichlich Vorschusslorbeeren vom FC St. Pauli ins Rheinland zurückgeholt, verlor der gebürtige Aachener in der Hinrunde seinen Stammplatz an Max Finkgräfe. „Ich fand meine ersten Spiele gar nicht so schlecht. Dann habe ich relativ wenig gespielt. Natürlich war es eine erfolglose Saison“, resümiert Pacarada, der in seinem ersten Bundesligajahr in 19 Einsätzen ohne Torbeteiligung blieb.
Nun will sich Leart Pacarada mit etwas Verspätung beim 1. FC Köln durchsetzen: „Diese Dinge erlebt man leider im Fußball. Dann muss man aufstehen und wieder nach vorne schauen.“ Die Zweite Liga könnte bei diesem Vorhaben wie für ihn gemacht sein. Mit 247 Zweitliga-Einsätzen verfügt Pacarada über reichlich Erfahrung im Unterhaus. „Ich kenne die Liga wie kein anderer in unserer Mannschaft. Die Zweite Liga ist qualitativ hochwertig und unberechenbar“, weiß der kosovarische Nationalspieler, der am Millerntor unumstrittene Stammkraft war. „Es geht darum, an diese Leistungen anzuknüpfen. Ich muss fit bleiben und zeigen, was ich im Tank habe“, nimmt sich Pacarada vor seinem zweiten Vertragsjahr beim FC selbst in die Pflicht.
Der Saisonauftakt könnte auch für ihn persönlich brisanter kaum sein. Der von Ex-FC-Coach Steffen Baumgart trainierte HSV ist der ewige Rivale von Leart Pacaradas Ex-Club FC St. Pauli. „Ich bin nach wie vor braun-weiß, was Hamburg angeht. Das wird sich auch nie ändern“, sagt er. „Von daher spiele ich auch im Namen meiner Ex-Kollegen.“