AboAbonnieren

Nach jahrelanger FunkstilleLukas Podolski und 1. FC Köln wollen Zusammenarbeit konkretisieren

Lesezeit 4 Minuten
Werner Wolf spricht mit Lukas Podolski auf einer Tribüne.

Sprechen wieder miteinander: Lukas Podolski und FC-Präsident Werner Wolf, hier im Sommer-Trainingslager 2023 in Österreich.

Die Kader für das Abschiedsspiel am Donnerstag in Köln stehen fest: Neben Podolski sind mehrere Weltmeister von 2014 dabei.

Es gab eine Zeit, in der Lukas Podolski kaum eine Gelegenheit ausließ, den Finger in die Wunde seines Herzensvereins zu legen. Oft war es eine Mischung aus Kritik an der Entwicklung des 1. FC Köln, der in diesem Jahr zum siebten Mal aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen ist, und Klagerei darüber, dass der Kontakt ins Geißbockheim über die Jahre weitgehend zum Erliegen gekommen war. Aus der einstigen Traum-Ehe zwischen den Domstädtern und dem Straßenkicker aus Bergheim war ein unterkühltes Verhältnis geworden. Erst jetzt, zwölf Jahre nach Podolskis zweitem Abschied aus Köln, zeichnet sich eine deutliche Annäherung ab.

Sie spiegelt sich wider in dem Danke-Spiel zu Ehren des Weltmeisters von 2014, der am Donnerstag (20.45 Uhr/ProSieben und ran.de) zum letzten Mal in Müngersdorf auflaufen wird. „Wir befinden uns in guten und konstruktiven Gesprächen, wie ich mich auch nach meiner aktiven Karriere beim FC einbringen könnte“, bestätigte Podolski, Noch-Profi von Gornik Zabrze und erfolgreicher Unternehmer in Personalunion, am Tag vor der Rückkehr ins Rhein-Energie-Stadion, der er mit Vorfreude entgegenblickt: „Ich freue mich auf einen großartigen Abend mit alten Weggefährten, Freunden, Bekannten und 50000 Fans, denen ich allen für die Unterstützung während meiner Karriere danken möchte.“

In den kommenden Wochen und Monaten werde ich mich mit den FC-Verantwortlichen intensiv austauschen, um zu schauen, wie meine Unterstützung genau aussehen könnte.
Lukas Podolski

Wenn sich der Trubel rund um die komplizierte Organisation eines Abschiedsspiels inmitten des laufenden Spielbetriebs gelegt hat, soll es zu näheren Gesprächen zwischen Podolski und dem FC kommen. „In den kommenden Wochen und Monaten werde ich mich mit den FC-Verantwortlichen intensiv austauschen, um zu schauen, wie meine Unterstützung genau aussehen könnte“, erklärte der 39-Jährige.

Der FC teilte mit, dass Präsident Werner Wolf „zeitnah“ zu einem Besuch ins polnische Zabrze aufbrechen werde, um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. „Wir freuen uns sehr, dass der erfolgreichste FC-Spieler des aktuellen Jahrtausends sich vorstellen kann, dem FC auch zukünftig die Treue zu halten“, wird Wolf in einer Mitteilung des FC zitiert. „Der Hype um das Danke-Spiel und das dazugehörige Sondertrikot zeigt einmal mehr, welche Strahlkraft Lukas Podolski hat. Seine Identifikation mit dem FC und der Stadt Köln lassen das kölsche Herz weltweit schlagen. Es ist uns eine Freude, dass das Danke-Spiel in unserem Wohnzimmer in Müngersdorf ausgetragen wird.“

Frank Schaefer und Erich Rutemöller betreuen die FC-Auswahl

In der von Frank Schaefer und Erich Rutemöller betreuten FC-Auswahl werden Club-Legenden wie Matthias Scherz, Marcel Risse, Simon Terodde, Patrick Helmes und Slawomir Peszko noch einmal die Fußballschuhe schnüren, dazu kommen aktuelle FC-Profis. Bei „Poldis Elf“ geben sich die Weltmeister Manuel Neuer, Per Mertesacker, Benedikt Höwedes und Kevin Großkreutz die Ehre. Als Trainer haben Joachim Löw und Hansi Flick ihr Kommen angekündigt. Zum Rahmenprogramm gehören Auftritte der Höhner, von Cat Ballou und Brings.

Die Partie war am Mittwoch bis auf wenige Resttickets ausverkauft – sehr zur Freude von Organisator Markus Krampe, zu dem Podolski seit Jahren enge geschäftliche Beziehungen pflegt: „Es ist mir nicht nur als Veranstalter, sondern auch persönlich eine besondere Ehre, das Abschiedsspiel von Lukas zu organisieren. Für mich ist er nicht nur eine Fußballlegende, sondern auch ein echter Kumpel, der seine Wurzeln nie vergessen hat. Sein Abschied in seiner Heimatstadt Köln wird ein emotionaler Moment für uns alle, und ich freue mich darauf, ihm und den Fans einen unvergesslichen Abschied zu bereiten.“ Ein Abschied, der zugleich ein Startschuss für Neues sein soll.

Poldis Elf Trainer: Joachim Löw, Hansi Flick, Andreas Köpke. Torhüter: Manuel Neuer, Roman Weidenfeller, Ron-Robert Zieler. Feldspieler: Erik Durm, Matthias Ginter, Kevin Großkreutz, Benedikt Höwedes, Christoph Kramer, Per Mertesacker, Gornik Zabrze.

FC-Elf Trainer: Frank Schaefer, Erich Rutemöller, Peter Greiber. Torhüter: Matthias Köbbing, Jonas Nickisch. Feldspieler: Christian Clemens, Giovanni Federico, Dominique Heintz, Patrick Helmes, Marco Höger, Timo Hübers, Florian Kainz, Tomoaki Makino, Adam Matuschyk, Dominic Maroh, Slawomir Peszko, Marcel Risse, Stephan Salger, Matthias Scherz, Maximilian Schmid, Lukas Sinkiewicz, Nikola Soldo, Georg Strauch, Simon Terodde, Mark Uth, Alexander Voigt, Luca Waldschmidt.