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Krise beim 1. FC KölnSuche für Schultz-Nachfolger hat wohl begonnen

Lesezeit 3 Minuten
Abgang in Heidenheim: Timo Schultz als Trainer des 1. FC Köln.

Abgang in Heidenheim: Timo Schultz als Trainer des 1. FC Köln.

Der 1. FC Köln wird sich wohl auf die Suche nach einem neuen Trainer machen. Die Trennung von Timo Schultz steht bevor.

Zeit des Abschieds beim 1. FC Köln. Der Bundesliga-Absteiger verlor Ende der vergangenen Woche nach Stürmer Justin Diehl (19) auch Innenverteidiger Jeff Chabot an den VfB Stuttgart. Der Vizemeister machte die Verpflichtung des 26-Jährigen am Samstag offiziell und hat rund vier Millionen Euro Ablösesumme an die Geißböcke überwiesen. Chabot hatte in seinem laufenden Vertrag beim FC eine entsprechende Ausstiegsklausel verankert.

Die Kölner hatten in Person von Sportchef Christian Keller mit allen Mitteln versucht, Chabot als Eckpfeiler des Zweitliga-Kaders zu halten und sich gehaltstechnisch zur Decke gestreckt. Für den Abwehrspieler, der bis 2028 beim VfB unterschrieben hat, war das Finanzielle letztlich aber wohl nicht ausschlaggebend. Dem gebürtigen Hanauer war es vielmehr wichtig weiter Bundesliga zu spielen und sich einen Kindheitstraum zu erfüllen: „Ich freue mich darauf, beim VfB Stuttgart eine neue Herausforderung anzugehen und hier die Möglichkeit zu bekommen, in der Champions League auf höchstem europäischen Level zu spielen. Das hatte ich mir immer gewünscht.“

Der nächste Abschied am Geißbockheim dürfte dann Anfang der Woche der von Trainer Timo Schultz sein. Der zum 30. Juni auslaufende Vertrag des 46-Jährige hätte sich nur im Fall des Klassenerhalts verlängert. Diesen hatte der FC aber letztlich durch ein 1:4 am 34. Spieltag beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim krachend verpasst. Nach einer eingehenden Saisonanalyse Mitte vergangener Woche verabschiedete Schultz sich zum Wochenende hin in seine Heimatstadt Hamburg. Die Zeichen stehen auf Trennung.

1. FC Köln: Außendarstellung widerspricht sich wiederholt

Entgegen anderer Medienberichte soll sich FC-Sportchef Christian Keller nach Informationen dieser Zeitung nicht ausdrücklich für einen Verbleib von Schultz als FC-Trainer in der 2. Bundesliga stark gemacht haben. Der Kölner Stadt-Anzeiger hatte berichtet, dass es in Vorstand und Geschäftsführung „eine klare Mehrheit gegen den Vorschlag des Kölner Sportchefs gab, am Trainer festzuhalten“. Die Vermutung liegt nahe, dass der 1. FC Köln in seiner Außendarstellung den Zusammenhalt verloren hat. Anders ist eine solche unterschiedliche Informationslage jedenfalls kaum zu erklären.

Fakt ist, dass Keller bereits eine sogenannte Shortlist von Nachfolgekandidaten für Timo Schultz erarbeitet hat und die FC-Gremien die zeitliche Komponente angemahnt haben. Knapp vier Wochen vor dem Auftakt der Saisonvorbereitung am 21. Juni sei Eile geboten, zumal die Gefahr bestehe, dass sich Kellers Kandidaten für einen anderen Club entscheiden könnten. Der FC-Sportchef hatte immer betont, dass er Gespräche mit potenziellen Nachfolgern erst führt, wenn die Trennung von dem bisherigen Trainer vollzogen ist. Was auch erklären würde, dass der Berater von Christian Eichner (Karlsruher SC) noch keinen Kontakt mit dem FC hatte.