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Jan Thielmanns Bekenntnis„Den FC lässt keiner gerne im Stich“

Lesezeit 4 Minuten

U21-Nationalspieler Jan Thielmann steht bei 124 Profi-Einsätzen (9 Tore/13 Vorlagen) für den 1. FC Köln.

Das Eigengewächs des 1. FC Köln spricht über die Gründe für seinen Verbleib und seine neue Rolle als Rechtsverteidiger

Man mag es kaum glauben, doch Jan Thielmann steht mit noch immer erst 22 Jahren bereits vor seiner sechsten Saison als Profispieler des 1. FC Köln. Mit seiner Entscheidung, trotz Ausstiegsklausel den Weg in die 2. Fußball-Bundesliga mitzugehen, sendete der gelernte Offensivakteur in diesem Sommer ein starkes Signal der Treue, das mit dazu beiträgt, dass der Erstliga-Absteiger den Wiederaufstieg in Angriff nehmen kann. Am Rande des Trainings am Mittwoch sprach Thielmann in einer Medienrunde am Geißbockheim über...

…den Stand der Saisonvorbereitung: „Gerade konditionell sind wir schon auf einem sehr guten Level. Jetzt geht es darum, verstärkt taktisch zu arbeiten und zu schauen, wie der Trainer spielen möchte und wie wir am erfolgreichsten Fußball spielen können. Da sind wir gut im Zeitplan. Wir bewegen uns jetzt langsam in Richtung erstes Heimspiel, auf das wir uns riesig freuen.“

…das anstehende Trainingslager in Bad Waltersdorf: „Dadurch, dass das Trainingslager diesmal erst am Ende der Saisonvorbereitung stattfindet, dürfte es wie eine normale vorletzte Vorbereitungswoche werden. Die Bedingungen sind dort noch besser. Wir sind alle gemeinsam an einem Ort und können noch enger zusammenrücken.“

…seine Eindrücke vom neuen FC-Trainer Gerhard Struber: „Er ist ein ganz zielstrebiger, klarer Typ. Er weiß, was er möchte, was er von uns erwartet und verlangt. Wir wissen mittlerweile auch, wie er Fußball spielen möchte. Das ist ein Match.“

…den Spielstil, mit dem Struber agieren lassen will: „Es ist ein aggressives, hohes Pressing. Mit Ball müssen wir schauen, dass wir relativ schnell nach vorne kommen, egal ob über das Zentrum oder über die Außen. Wir wollen viele Tore schießen. Das ist der Plan.“

…die Stimmung rund um den FC nach dem Abstieg: „Das Ende der vergangenen Saison war für uns alle kein erfreuliches. Wir haben uns das anders vorgestellt. Aber der FC lebt von seinen Fans, und die sind auch in schlechten Zeiten für den FC da. Wir freuen uns, dass so viele Fans bei den Trainingseinheiten dabei sind. Ich glaube, auch für sie macht es wieder mehr Spaß.“

…den Verbleib mehrerer FC-Profis trotz Ausstiegsmöglichkeit: „Der FC ist kein Verein, den man einfach so hinter sich lassen kann. Deswegen kann ich es gut verstehen, dass die meisten Spieler mit Ausstiegsklausel geblieben sind. Genauso wie ich – weil der FC einfach eine Herzensangelegenheit ist. Jetzt zu gehen, wäre ein bisschen so, als würde man den FC im Stich lassen. Und das macht keiner gerne.“

…seine Entscheidung, mit in die Zweite Liga zu gehen: „Ich musste den Abstieg erstmal aufarbeiten. Eine lange Bedenkzeit im eigentlichen Sinne habe ich mir aber nicht genommen. Ich habe mich relativ schnell dafür entschieden, den Weg mit dem FC weiterzugehen.“

…eine mögliche Führungsrolle im verjüngten FC-Team: „Gerade den jungen Spielern kann ich schon den einen oder anderen Tipp geben. Für mich ist es gut, jetzt selbst mehr Erfahrung zu haben und mehr vorangehen zu können. Gerade in dieser schwierigen Zeit.“

…seine neue Rolle als Rechtsverteidiger: „Die Position wird bei uns relativ offensiv ausgelegt mit viel Drang nach vorne. Wir wollen viel Ballbesitz haben. Deswegen ist der Rechtsverteidiger eine Position, mit der ich mich zu 100 Prozent identifizieren kann und auf der ich einige Meter gehen kann. Offensiv werde ich immer wieder meine Aktionen haben, ich werde aber auch defensiv gefordert sein.“

...das Saisonziel: „Es ist natürlich unser Ziel, schnellstmöglich wieder aufzusteigen, das haben wir so auch besprochen.“

…das Auftaktspiel am 2. August gegen den Hamburger SV mit den Ex-Kölnern Steffen Baumgart und Davie Selke: „Die Konstellation gibt uns einiges an Extra-Motivation, das ist selbstredend. Es wird viel los sein. Als Fußballer spielt man immer gerne freitags um 20.30 Uhr. Auch für die Zuschauer ist ein Abendspiel etwas Schönes. Es sind zwei Riesentraditionsvereine, bei denen wir uns alle einig sind, dass beide in die Bundesliga gehören. Es ist vielleicht das größte Duell in der Zweiten Liga. Wir wollen pressen, das passt zu unserem Kader. Deswegen wird es am ersten Spieltag womöglich ein Feuerwerk geben.“