„Guter Dienst“FC-Allrounder Jan Thielmann führt als Rechtsverteidiger

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Jan Thielmann hat dem 1. FC Köln nach dem Abstieg trotz einer Ausstiegsklausel die Treue gehalten.

FC-Trainer Gerhard Struber erklärt, warum der gelernte Offensivspieler Jan Thielmann eine ernsthafte Option in der Defensive darstellt.

Auf kaum ein anderes Mitglied in der Mannschaft des 1. FC Köln trifft der Begriff des „Allrounders“ so gut zu wie auf Jan Thielmann. Der gelernte Offensivspieler ist auf der rechten Außenbahn zu Hause, er wurde aber auch schon im Sturmzentrum ausprobiert. Als noch bemerkenswerter ist das Experiment einzustufen, das Steffen Baumgart in Zeiten der Krise ins Leben rief. Als in der Abstiegssaison weder Benno Schmitz noch Rasmus Carstensen hinten rechts die erforderliche Stabilität gewährleisten konnten, wurde Thielmann kurzerhand zum Verteidiger umgeschult. Der 22-Jährige nahm auch diese Rolle klaglos an, wenngleich er gerade zu Beginn sichtlich mit ihr rang.

Nach der Fortführung unter Baumgarts Nachfolger Timo Schultz schickt sich mit Gerhard Struber nun schon der dritte FC-Trainer an, Jan Thielmann auf ungewohntem Terrain in der Viererabwehrkette aufzubieten. „Er zeigt sehr stabile Leistungen in der Position und trainiert auch gut“, lobte der Österreicher nach dem Testspiel des Fußball-Zweitligisten gegen Kickers Offenbach (3:1), bei dem Thielmann abermals den Vorzug vor Rasmus Carstensen erhalten hatte. Eine interessante Erkenntnis zur Halbzeit der Saisonvorbereitung lautet folglich: Nach dem Abgang von Benno Schmitz verbucht Thielmann im Zweikampf mit dem fest verpflichteten Dänen derzeit klare Vorteile für sich.

Er kann mehrere Positionen auf dem Flügel spielen, und wir interpretieren unseren Stil schon auch so, dass unser Außenverteidiger ein Flügel ist, der offensiv viel bewerkstelligt.
Gerhard Struber, FC-Trainer, über Jan Thielmann

Drei Wochen vor dem Saisonstart möchte Gerhard Struber sich in Personalfragen zwar noch nicht festlegen. „Das ist nicht entschieden“, lautete die Antwort des FC-Trainers auf die Frage, ob Jan Thielmann als rechter Verteidiger fester Bestandteil der Planungen sei. „Aber im Moment, finde ich, zeigt er uns, dass er der Mannschaft dort einen guten Dienst erweisen kann.“ Die Begründung lieferte Struber, ohne dass es einer Nachfrage bedurfte, gleich mit: „Mit seinem Profil bringt er viel mit, was Sinn machen könnte“, erklärte der Österreicher. Dazu zähle auch die Vielseitigkeit Thielmanns: „Er kann mehrere Positionen auf dem Flügel spielen, und wir interpretieren unseren Stil schon auch so, dass unser Außenverteidiger ein Flügel ist, der offensiv viel bewerkstelligt.“

Schließlich soll am Geißbockheim mit der Installation von Gerhard Struber die Rückkehr zu jenem offensiv geprägten Stil gelingen, mit dem Steffen Baumgart zwei Jahre lang in Köln erfolgreich unterwegs war. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass Strubers Trainer-Wurzeln bei Red Bull Salzburg liegen, jenem Verein, der sich wie kaum ein zweiter den Pressingfußball auf die Fahnen geschrieben hat. Frühes Attackieren, um über hohe Ballgewinne kurze Wege zum gegnerischen Tor zu schaffen, soll nach dem Zickzackkurs der vergangenen Saison wieder kennzeichnend für das Kölner Spiel werden.

Struber setzt auf eine Doppelspitze und offensive Außenverteidiger

Um dies zu bewerkstelligen, ist Gerhard Struber gewillt, Mut zu beweisen und auf geballte Offensive in Form einer Doppelspitze zu setzen. Die wiederum soll nicht zuletzt von offensiv ausgerichteten Außenverteidigern immer wieder in Szene gesetzt werden. Über die erforderlichen Voraussetzungen verfügt Jan Thielmann nach Einschätzung seines Trainers: „Er hat Laufstärke, kann richtig Kilometer fressen und hat im letzten Drittel auch die Fertigkeit, Spieler gut ins Spiel zu bringen oder final zu sein. Gleichzeitig ist er auch unangenehm in der Defensive, weil er sich einfach verbeißen kann.“ Hinzu komme, dass Thielmann taktisch „gut ausgebildet“ sei. Strubers Schlussfolgerung: „Er ist in mehreren Richtungen ein Spieler, der uns helfen kann.“ Keine Frage: Jan Thielmann ist auf dem Weg zu einer festen Position. Und damit auf dem Weg zu einem Vorbereitungsgewinner.