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Ex-Stammtorwart des 1. FC KölnWarum Marvin Schwäbe bei den Blackburn Rovers zögert

Lesezeit 4 Minuten

Beim 1. FC Köln nur noch Ersatz: Torwart Marvin Schwäbe.

Am Freitag schließt das Transferfenster in den namhaften europäischen Ligen. Ein Überblick über den Stand der Dinge bei den Wechselkandidaten des 1. FC Köln.

Eine erste Baustelle ist geschlossen. Nachdem Dejan Ljubicic seine Gedanken an einen Abgang in diesem Sommer ad acta gelegt hat (die Rundschau berichtete), gilt der Fokus der Sportlichen Leitung von Fußball-Zweitligist 1. FC Köln den übrigen Wechselkandidaten. Allzu viel Zeit, um Lösungen zu finden, bleibt nicht mehr. Das Transferfenster in den europäischen Topligen schließt an diesem Freitag um 20 Uhr, danach bestünde nur noch die Möglichkeit für einen Wechsel in eine kleinere Liga.

Prominenteste Personalie ist sicherlich Marvin Schwäbe. Nach der Ernennung von Eigengewächs Jonas Urbig zur Nummer eins befindet sich der ehemalige Stammtorwart der Geißböcke nach wie vor auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Nach Informationen dieser Zeitung sollen Schwäbe mehrere Anfragen vorliegen, konkret soll dabei das Interesse der Blackburn Rovers sein. Der englische Zweitligist sucht nach einer erfahrenen Alternative zu Aynsley Pears (26), der in den vergangenen Jahren zwischen Rasen, Bank und Tribüne hin und her pendelte.

Gute Zeiten der Blackburn Rovers liegen schon länger zurück

Allerdings soll sich Schwäbe, der bei Bröndby Kopenhagen schon einmal im Ausland aktiv war, unsicher sein, ob ein Wechsel zu den Rovers der richtige Schritt für ihn wäre. Die erfolgreichen Zeiten des dreifachen englischen Meisters liegen schon länger zurück. Nach dem Abstieg aus der Premier League im Jahr 2012 spielten die Rovers kein einziges Mal um den Wiederaufstieg mit, zwischenzeitlich mussten sie sogar den Gang in die Drittklassigkeit antreten. In der vergangenen Saison trennten den Club aus dem Nordwesten Englands lediglich drei Punkte von einem Abstiegsplatz. Immerhin: Der Start in die laufende Spielzeit mit sieben Punkten aus drei Spielen lässt die Rovers auf ruhigere Zeiten hoffen.

Findet Marvin Schwäbe auf den letzten Drücker keine neue Aufgabe, müsste er sich in Köln zumindest bis zur nächsten Transferperiode im Winter weiter hinter den gesetzten U21-Nationaltorwart Jonas Urbig einreihen – eine für beide Seiten unglückliche Konstellation. Schwäbe wäre zwar ein qualitativ starker Vertreter, aber ebenso ein teurer und wohl auch frustrierter Ersatzmann. Neben einem Verkauf käme auch ein Leihgeschäft infrage, da Schwäbe am Geißbockheim langfristig bis 2027 unter Vertrag steht. Der 29-Jährige hatte frühzeitig erklärt, dem FC in der Zweiten Liga nicht mehr zur Verfügung stehen zu wollen. Ein Abnehmer fand sich allerdings bis heute nicht, obwohl Schwäbe dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von kolportierten vier Millionen Euro Ablöse hätte gehen können. Eine Anfrage des VfL Bochum soll der Torhüter abgelehnt haben – stattdessen verpflichtete der Bundesligist den langjährigen Kölner Timo Horn.

Obuz und Wäschenbach wollen sich beim 1. FC Köln durchsetzen

Ruhig ist es derweil um Nikola Soldo geworden. Seit seiner Streichung aus dem Zweitliga-Kader vor mehr als einem Monat trainiert der Innenverteidiger bei der U21-Mannschaft. Zum Einsatz kommt Soldo in der Regionalliga nicht, da er in den sportlichen Planungen des FC keine Rolle mehr spielt. In der Abwehrzentrale der Profis war der 23-Jährige hinter Timo Hübers, Julian Pauli, Dominique Heintz und Elias Bakatukanda an fünfte Stelle zurückgefallen. Gerüchte über ein Interesse des polnischen Erstligisten Lech Posen haben sich nicht verfestigt, die Suche nach einem neuen Club verläuft sehr zäh. Soldo, der auch bei seiner Leihe an den 1. FC Kaiserslautern am Ende nur noch Reservist war, steht in Köln noch bis Sommer nächsten Jahres unter Vertrag.

Dritter Wechselkandidat ist Maximilian Schmid (21), der bereits in der vergangenen Saison an Roda Kerkrade verliehen war. Der junge Stürmer wurde ebenfalls in das U21-Team versetzt, wo er – im Gegensatz zu Soldo – Spielpraxis sammeln soll. Der FC klopfte vorwiegend bei Drittligisten – darunter Viktoria Köln und RW Essen – ein mögliches Interesse ab, eine Lösung gibt es weiterhin nicht zu vermelden. Die Höhenberger, mit denen der FC bereits bei den Leihen von Said und Malek El Mala kooperiert, haben ihr Budget ausgeschöpft. Auch Schmids Arbeitspapier läuft 2025 aus. Bei Marvin Obuz (22) und Meiko Wäschenbach (20/beide Vertrag bis 2025), die bislang kaum oder noch gar nicht unter dem neuen FC-Cheftrainer Gerhard Struber zum Einsatz gekommen sind, zeichnet sich währenddessen keine kurzfristige Luftveränderung ab.