Zweiter Abgang beim 1. FC Köln: Nach Justin Diehl verlässt auch Jeff Chabot den Absteiger. Der Innenverteidiger zieht seine Ausstiegsklausel.
Vor Transfer nach StuttgartDas sagt FC-Sportchef Keller zum Weggang von Chabot
Der 1. FC Köln verliert seinen Abwehrchef. Jeff Chabot hat am Mittwochabend bestätigt, den Absteiger aus der Fußball-Bundesliga zu verlassen. Der Innenverteidiger macht von seiner Ausstiegsklausel gebraucht, auf die er nach dem Sturz in die Zweite Liga zurückgreifen kann. Chabot steht vor einem Wechsel zu Vizemeister VfB Stuttgart, der wenige Stunden zuvor bereits die ablösefreie Verpflichtung von FC-Eigengewächs Justin Diehl bekanntgab. Die in Chabots ursprünglich noch bis 2026 gültigem Vertrag festgeschriebene Ablöse soll bei vier Millionen Euro liegen.
Am Donnerstag äußerte sich dann FC-Sportchef Christian Keller: „Wir haben sehr gute Gespräche mit Jeff geführt und wollten ihn nach seiner starken Saison, in der er sich zu einem großen sportlichen Rückhalt und anerkannten Führungsspieler entwickelt hat, unbedingt halten. Es spricht für Jeff, dass er sehr lange und ernsthaft über einen ligaunabhängigen Verbleib nachgedacht hat. Gestern hat er uns nun mitgeteilt, dass er sich für einen Wechsel und damit verbunden für seinen Kindheitstraum, in der Champions League zu spielen, entschieden hat. Das akzeptieren und respektieren wir vollauf. Jeff hat sich diese große sportliche Chance mit seinen Leistungen verdient. Wir sind ihm für diese Leistungen für den FC sehr dankbar und wünschen ihm alles, alles Gute für seine Zukunft. Er wird beim FC auch zukünftig immer willkommen sein.“
Sportchef Keller: „Wir wollten Jeff nach seiner starken Saison unbedingt halten“
Chabot war im Januar 2022 zunächst auf Leihbasis von Sampdoria Genua als Ersatz für den in die USA abgewanderten Rafael Czichos ans Geißbockheim gewechselt. Nach großen Anlaufschwierigkeiten legte der 1,95-Meter-Hüne eine beachtliche Leistungssteigerung hin und schwang sich Anfang 2023 zum Stammspieler auf. Fortan war Chabot aus dem Kölner Abwehrzentrum nicht mehr wegzudenken, woraufhin der FC den Innenverteidiger im Mai 2023 für nur 1,5 Millionen Euro fest verpflichtete. In der Abstiegssaison zählte Chabot, der sich ob seiner körperlichen Robustheit bei den FC-Fans den Spitznamen „Türsteher“ erarbeitete, zu den wenigen Kölner Profis, die vorangingen. Nach 61 Einsätzen (1 Tor/3 Vorlagen) erfolgt nun der zu erwartende Abgang.
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„Liebe FC-Fans, nach zweieinhalb unvergesslichen Jahren ist es für mich an der Zeit, mich von diesem großartigen Verein zu verabschieden“, schreibt Jeff Chabot auf Instagram. „Ich möchte mich bei jedem Einzelnen von euch für eure Unterstützung, eure Leidenschaft und eure Treue bedanken. Es war mir eine Ehre, dieses Trikot zu tragen und für euch auf dem Platz zu stehen.“ Und weiter: „Ein besonderer Dank geht vor allem an die FC-Fans, die immer für uns da waren, an meine Teamkollegen, Trainer und das gesamte Betreuerteam, mit denen ich viele unvergessliche Momente erleben durfte. Eure Freundschaft und Unterstützung haben mir stets Kraft gegeben. Obwohl ich nun neue Herausforderungen suche, werde ich diesen Verein immer in meinem Herzen tragen. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg.“
Durch Chabots Abgang drohen dem FC, der noch bis Januar 2025 mit einer Transfersperre belegt ist, in der Abwehrzentrale personelle Engpässe. Chabots Innenverteidigerkollege Timo Hübers verfügt ebenfalls über eine Ausstiegsklausel. Zudem fällt Luca Kilian mit einem Kreuzbandriss bis Jahresende aus.