Der 1. FC Köln muss in Ulm auf zwei weitere Stammkräfte verzichten und hofft auf eine Wiederholung des Erfolgs im Hinspiel.
1. FC KölnGerhard Struber muss zwei weitere Hiobsbotschaften verkraften

Eric Martel (hier im Spiel beim Karlsruher SC) muss aufgrund eines Infekts am Wochenende pausieren.
Copyright: IMAGO/Beautiful Sports
Als wäre die Situation nicht schon kompliziert und angespannt genug, musste der 1. FC Köln am Freitag zwei weitere Hiobsbotschaften verkraften. Bereits vor dem Abschlusstraining am Geißbockheim stand fest, dass nach Linton Maina (Knöchelverletzung) mit Damion Downs eine weitere Offensivwaffe ausfallen wird. Auch für Eric Martel reichte es nicht. Der Sechser trainierte zwar am Freitag, fällt nach seinem Infekt aber für die Partie der 2. Fußball-Bundesliga am Samstag (13 Uhr/Sky) beim SSV Ulm aus.
FC-Trainer Gerhard Struber muss also wieder einmal in seiner Defensive und seiner Offensive umplanen. Zumal auch der Einsatz von Innenverteidiger Dominique Heintz und Linksverteidiger Leart Pacarada nicht gesichert ist. Das Duo hatte sich über Karneval wie Martel einen Infekt eingehandelt, zeigte sich am Freitag im Abschlusstraining aber so fit, dass es die Reise nach Ulm mit antreten konnte. Allerdings separat mit dem Zug, um die Möglichkeit weiterer Ansteckungen im Mannschaftsbus auszuschließen.
Eric Martel bleibt in Köln
Bei Damion Downs hatte sich die negative Entwicklung bereits unter der Woche angekündigt. Der erfolgreichste Torschütze der Geißböcke hatte sich bei der 0:1-Niederlage am vergangenen Samstag beim Karlsruher SC das Handgelenk gebrochen und trotzdem bis zum Ende durchgespielt. Der Bruch wurde direkt nach dem Spiel gerichtet, die Schmerzen verschwanden aber nicht.
Alles zum Thema Geißbockheim
- Nach Debakel in Darmstadt 1. FC Köln sinnt auf Revanche – Lemperle kehrt in Kader zurück
- 1. FC Köln Strubers Offensive ist nur Mittelmaß
- Komplizierte Planung 1. FC Köln muss Kader zweigleisig bauen
- Torjäger zurück auf dem Rasen Keller verrät Zeitplan des 1. FC Köln bei Lemperle
- Regionalliga West 1. FC Köln löst sein Problem mit dem SV Rödinghausen
- Neuer Stürmer des 1. FC Köln Rondic ist beim Derby bereit „für jede Minute“
- Nur elf Einsätze seit 2022 1. FC Köln löst Vertrag mit aussortiertem Profi auf
Der 20-Jährige versuchte am Mittwoch mithilfe einer Schiene zu trainieren, musste die Einheit aber nach einer guten halben Stunde abbrechen. „Die Schwellung hat zwar abgenommen, aber das Schmerzempfinden und ein Pochen in der Hand sind weiterhin da“, bezeichnete Struber den Deutsch-Amerikaner bereits am Donnerstag als „Wackelkandidaten“ für das Wochenende.
Damion Downs muss operiert werden
Nun wird Downs wohl nicht nur für Ulm sondern auch für das Heimspiel am 15. März gegen Darmstadt 98 ausfallen. Die notwendige Operation, die FC und Spieler eigentlich für die Länderspielpause nach dem Darmstadt-Spiel vorgesehen hatten, muss aufgrund der Schmerzen vorgezogen werden. Downs kann dann in der Länderspielpause wieder ins Training einsteigen, muss dafür aber auf einen Einsatz in der U20-Nationalmannschaft verzichten.
Immerhin gibt es ein Trostpflaster für die Kölner: Mit Tim Lemperle steht der zweitbeste Torschütze nach einer längeren Verletzungspause (Oberschenkelmuskel) wieder im Kader. Für einen Startelfeinsatz dürfte es allerdings noch nicht reichen. Mit Stürmer Oliver Issa Schmitt und Verteidiger Emin Kujovic nominierte Gerhard Struber neben Neo Telle zwei weitere U21-Akteure für den Ulm-Kader.
Einen Punkt mehr als in der Hinrunde
Die Partie beim stark abstiegsbedrohten Tabellenvorletzten ist zweifellos eine höchst bedeutsame für den FC. Nach drei sieglosen Partien und dem Abrutschen von Platz eins auf Platz fünf brauchen die Geißböcke wie im Hinspiel (2:0) unbedingt einen Sieg, um eine neuerliche Diskussion um Sportchef Christian Keller und Trainer Gerhard Struber zu vermeiden sowie ihre Aufstiegsambitionen zu wahren.
Mut sollte den Kölnern die Tatsache machen, dass sie auch in der Hinrunde nach sieben Spieltagen unter den Erwartungen geblieben waren. Die Struber-Elf hatt gegen den HSV, Elversberg, Braunschweig, Schalke, Magdeburg, Düsseldorf und Karlsruhe zwar 14 Tore erzielt, aber nur neun Punkte geholt. In der Rückrunde kamen gegen die gleichen Gegner bei nur fünf Treffern zehn Punkte heraus. Und bekanntlich thronte der FC nach Abschluss der Hinrunde an der Tabellenspitze auf einem Aufstiegsplatz.
Wir müssen in dieser Phase zielstrebig und beieinander bleiben.
Struber bemühte auch deshalb am Donnerstag den Vergleich mit einem „Marathon“ und sprach von unterschiedlichen Hürden, die im Saisonverlauf zu überwinden seien: „Wir müssen in dieser Phase zielstrebig und bei den Hürden, die sich uns in den Weg stellen, beieinander bleiben. Der Zusammenhalt und das Investieren um jeden Preis sind wichtige Tugenden, die am Ende zielführend sein werden. Wir müssen das Spiel in Ulm sehr professionell angehen“, appellierte der 48-jährige Österreicher.
Ohne Downs und mit Lemperle auf der Bank bleibt die Frage, wer am Samstag die nötigen Tore gegen die abwehrstarken Ulmer erzielen soll. Die Spatzen haben als Vorletzter der Tabelle bei zehn Unentschieden zwar erst dreimal gewonnen, stellen aber mit nur 31 Gegentoren die beste Defensive ab Rang neun und haben nur einen Treffer mehr kassiert als die Kölner.
Voraussichtliche Aufstellungen:
SSV Ulm: Ortag; Reichert, Strompf, Kolbe; Rösch, Brandt, Dressel, Keller; Krattenmacher, Röser, Batista Meier. — 1. FC Köln: Schwäbe; Gazibegovic, Schmied, Finkgräfe; Huseinbasic, Olesen, Ljubicic, Thielmann, Kainz; Rondic. — SR.: Burda (Berlin).