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1. FC KölnMark Uth ist endlich wieder eine Alternative

Lesezeit 3 Minuten
Auch gegen den Ball wieder mit voller Intensität dabei: Mark Uth (r.) im Spiel bei Greuther Fürth.

Auch gegen den Ball wieder mit voller Intensität dabei: Mark Uth (r.) im Spiel bei Greuther Fürth. 

Mark Uth hat seinen längsten Einsatz in den beiden vergangenen Jahren gut überstanden und macht Hoffnung auf mehr.

Gerhard Struber war die Erleichterung anzuhören und allen anderen, die es mit dem 1. FC Köln halten, wird es ähnlich gegangen sein. „Was ich bisher weiß, ist, dass er es gut überstanden hat“, sagte der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1.  FC Köln, als er nach dem 1:1 bei Greuther Fürth nach dem gesundheitlichen Zustand von Mark Uth gefragt wurde.

Eine vollkommen berechtigte Frage, denn der 33-Jährige war in der jüngeren Vergangenheit eines der größten Sorgenkinder. Verletzung reihte sich an Verletzung und immer, wenn die Hoffnung bestand, dass es nun endlich etwas werden würde mit einem fitten Mark Uth, gab es den nächsten Rückschlag. Wie am zweiten Spieltag der laufenden Saison, als sich der gebürtige Kölner beim 2:2 in Elversberg sechs Minuten nach seiner Einwechslung auf den Rasen gesetzt hatte und mit Adduktorenbeschwerden wieder raus musste.

Mark Uth hätte zum Matchwinner erden können

Am 13. Spieltag stand Uth in Münster erstmals wieder im Kader, es folgten vier Kurzeinsätze und die Hoffnung, dass der routinierte Spielmacher im Winter-Trainingslager in Spanien wieder richtig angreifen kann. Uth schaffte in Estepona nicht einmal eine Trainingseinheit und fiel mit einer Wadenverletzung erneut aus.

Während mal wieder die Geschichte vom vorzeitigen Karriereende von Uth die Runde machte, kämpfte sich der technisch versierte Linksfuß zum x-ten Mal zurück. Struber wechselte ihn am 26. Spieltag beim 2:1-Heimsieg gegen Darmstadt 98 für drei Minuten plus Nachspielzeit ein, ließ ihn dann aber in Paderborn und gegen Hertha BSC 90 Minuten auf der Bank sitzen.

In Fürth betrat Uth am vergangenen Freitag bereits in der 62. Minute das Feld und ersetzte den enttäuschenden Luca Waldschmidt. Es fehlte nicht viel und es wäre eine dieser wunderbaren Geschichten geworden, die der Fußball zu schreiben imstande ist. Der ebenfalls eingewechselte Damions Downs hatte den Kollegen in die Gasse geschickt, so dass Uth in der 63. Minute mit seiner ersten Aktion im Strafraum frei vor Fürths Torwart Nahuel Noll auftauchte und den Ball auch noch auf seinem linken Fuß liegen hatte.

Die FC-Fans hatten den Torschrei natürlich schon auf ihren Lippen, war die Situation doch wie gemacht für einen wie Mark Uth. Das 2:1 fiel aber nicht, weil auch ein erfahrener Profi wie Uth Spielpraxis und Sicherheit benötigt, um eine solche Chance auch zu verwerten. Der FC-Hoffnungsträger war in diesem Moment eine Spur zu ungeduldig und entschied sich für einen schnellen, harten Abschluss, anstatt den Ball überlegt mit der Innenseite ins lange Eck zu legen. Noll benötigte trotzdem einen Reflex, um Uths Schuss mit dem linken Arm abzuwehren.

Er hat ein gutes Gefühl und kann mit dem Ball vieles bewerkstelligen.
Gerhard Struber, Trainer 1. FC Köln über Mark Uth

„Aus meiner Sicht hat er die Riesenchance gehabt, die Führung herzustellen. Man hat aber gesehen, dass Mark Uth einfach kicken kann. Er hat ein gutes Gefühl und kann mit dem Ball vieles bewerkstelligen“, lobte Gerhard Struber seinen Spieler. Uth hielt inklusive Nachspielzeit 33 Minuten durch und spielte damit so lang wie schon lange nicht mehr.

Für den FC-Trainer ein bemerkenswertes Signal in Zeiten, in denen er jeden Spieler mit einem gesunden Selbstbewusstsein gut gebrauchen kann. „Es ist positiv, dass wir Jungs zurückbekommen, die matchfit und bereit für den Endspurt sind. Mark hat es angedeutet, dass er dazuzählt“, drückte der 48-jährige Österreicher seine Hoffnungen aus. Zumal Uth zum Wochenauftakt am Dienstag ohne Probleme voll trainieren konnte.

Gerhard Struber und vor allem seine Mannschaft sind im zähen Aufstiegsrennen auf erfahrene Spieler angewiesen, an denen sie sich aus- und aufrichten können. Denn der Mangel an Führungspersonen im Kader des Tabellenzweiten ist nach wie vor ein großes Thema rund ums Geißbockheim.