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1. FC KölnCAS setzt Urteil im Fall Potocnik aus

Lesezeit 3 Minuten
Der Kölner Nachwuchsspieler Jaka Cuber Potocnik jubelt über sein Tor.

Die viermonatige Spielsperre gegen den Kölner U19-Torjäger Jaka Cuber Potocnik wurde ebenfalls vorerst ausgesetzt.

Aufatmen beim 1. FC Köln: Der Bundesligist darf in diesem Sommer doch neue Spieler verpflichten. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hat die von der Fifa verhängte Transfersperre vorerst ausgesetzt. Damit hat auch der Wechsel von Leart Paqarada zum FC Bestand.

Dem 1. FC Köln ist im Kampf gegen die Transfersperre ein wichtiger Etappenerfolg gelungen. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hat am Freitagabend darüber informiert, dass die Strafe im Fall Jaka Cuber Potocnik dem Antrag des Fußball-Bundesligisten folgend vorerst ausgesetzt wird. Damit ist der FC bei der personellen Planung der Saison 2023/24 wieder handlungsfähig.

Auch die bereits im Januar getätigte Verpflichtung von Leart Paqarada (28) hat Bestand. Der Linksverteidiger des Zweitligisten FC St. Pauli darf im Sommer zum FC wechseln und erhält damit einhergehend auch eine Spielberechtigung. Der Antrag auf Berufung von Potocnik selbst hatte ebenfalls Erfolg. Die viermonatige Spielsperre des U19-Torjägers wurde ausgesetzt. Wann mit einem endgültigen Berufungsurteil des CAS zu rechnen sei, lasse sich „derzeit noch nicht vorhersagen“, teilte der FC mit.

Am Geißbockheim reagierte man mit Erleichterung auf die sehnsüchtig erwartete Nachricht aus Lausanne. „Die Entscheidung des CAS über die Aussetzung der Transfersperre ist wichtig für uns. Jetzt können wir im Rahmen unserer durch die wirtschaftliche Konsolidierung begrenzten Möglichkeiten auf dem Transfermarkt aktiv werden“, erklärte Christian Keller. Der Sportchef sagte aber auch: „Gleichzeitig wissen wir, dass die Strafsuspendierung nur ein erster Schritt zur Verhinderung der Transfersperre ist. Wir werden deshalb weiterhin hart daran arbeiten, das Fifa-Urteil komplett abzuwenden.“

Die Entscheidung des CAS über die Aussetzung der Transfersperre ist wichtig für uns. Jetzt können wir im Rahmen unserer durch die wirtschaftliche Konsolidierung begrenzten Möglichkeiten auf dem Transfermarkt aktiv werden
Christian Keller, Geschäftsführer 1. FC Köln

Die Fifa-Kammer für die Beilegung von Streitigkeiten hatte den 1. FC Köln in ihrem einstimmigen Urteil vom 1. Februar für schuldig befunden, den damals erst 16-jährigen Jaka Cuber Potocnik bei dessen Wechsel im Januar 2022 von Klagegegner Olimpija Ljubljana ans Geißbockheim zum Vertragsbruch angestiftet zu haben. Potocnik wird wiederum vorgeworfen, seinen ursprünglich bis 2024 laufenden Vertrag beim slowenischen Double-Sieger ohne triftigen Grund gekündigt zu haben. Daraufhin wurde der FC mit einer sofort gültigen, zwei Wechselperioden umfassenden Transfersperre belegt, die die Personalplanung mit Eingang des Urteils am 29. März zwei Monate lang auf Eis legte.

Mitte April legten der 1. FC Köln und Jaka Cuber Potocnik Antrag auf Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof ein. Der FC wechselte den Rechtsbeistand und sicherte sich die Dienste des CAS-erfahrenen Verteidigers Gianpaolo Monteneri. Seither setzt Potocnik darauf, seinen kompletten Vertrag bei Olimpija Ljubljana für ungültig erklären zu lassen – und nicht seine Kündigung für rechtsgültig. Die Slowenen zogen ebenfalls vor den CAS, um eine höhere finanzielle Entschädigung zu erwirken. Olimpija fordert auf Grundlage eines angeblichen Angebots von Dinamo Zagreb 2,5 Millionen Euro Ablöse, die Fifa hatte Ljubljana dagegen nur 51.750 Euro zugesprochen.

Dass die Schweizer Schiedsbehörde das Fifa-Urteil nun vorerst ausgesetzt hat, galt im Vorfeld als wahrscheinlich, um möglichen Schadensersatzforderungen gegenüber dem Weltverband entgegenzuwirken. Die Möglichkeit für Transfers im Sommer ist für den FC auch deshalb wichtig, weil in Kapitän Jonas Hector (Karriereende) und Mittelfeld-Stratege Ellyes Skhiri (Ziel noch offen) zwei der wichtigsten Spieler den Verein verlassen werden.