- FC-Urgestein Marcel Risse darf sich nach sieben Jahren in Köln einen neuen Verein suchen.
- Einige Teams scheinen Interesse an dem Standard-Spezialisten zu haben.
- Vielleicht wechselt der 30-Jährige am Ende sogar innerhalb Kölns.
Köln – Neulich hatte Marcel Risse im Mittelpunkt gestanden. Das war zuletzt selten geworden, schließlich hatte das Urgestein des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln durch eine tragische Verletzungsmisere sportlich mehr und mehr den Anschluss verloren. Im Staffelfinale der clubeigenen Dokumentation „24/7 FC“ drehte sich aber noch einmal vieles um den gebürtigen Kölner, als dieser mit dem früheren FC-Profi und heutigen ARD-Experten Thomas Broich das Derby bei Bayer 04 Leverkusen fachsimpelnd in einer Bar verfolgte.
Inzwischen sieht es danach aus, dass jene Filmaufnahmen den – zumindest vorerst – letzten größeren Auftritt von Marcel Risse in Diensten des 1. FC Köln darstellen. Der Rechtsaußen ist einer von aktuell vier Spielern, die vom Trainingsbetrieb befreit wurden, um den Transfermarkt nach möglichen Abnehmern zu durchsuchen. Es soll bereits Interessenten aus der 2. Bundesliga (1. FC Nürnberg, VfL Bochum) und aus den Niederlanden (Twente Enschede) geben. Und auch aus Köln selbst: Der finanzstarke und mit Ambitionen auf die vorderen Tabellenplätze ausgestattete Drittligist FC Viktoria beschäftigt sich nach Rundschau-Informationen ebenfalls mit dem „kölschen Jung“ aus Kalk.
1. FC Köln: Sonderbehandlung für Marcel Risse
Beim 1. FC Köln legt man großen Wert auf einen stilvollen Umgang mit einem verdienten Mann wie Marcel Risse. Deshalb erhält der 30-Jährige eine Sonderbehandlung, sollte er keinen neuen Club finden. „Marcel Risse wird verliehen – oder er kann sofort wieder mit den Profis trainieren“, stellte FC-Sportchef Horst Heldt klar und schloss damit eine Versetzung Risses in die Regionalliga-Mannschaft aus: „Er wird nicht für die U21 spielen.“ Die ebenfalls freigestellten Lasse Sobiech, Vincent Koziello und Louis Schaub werden dagegen wohl mit der FC-Reserve trainieren müssen, sollten sie keine Alternative vorweisen können.
Das könnte Sie auch interessieren:
Marcel Risse steht bei den Geißböcken zwar noch bis 2022 unter Vertrag, kam in der vergangenen Saison aber nur noch in 128 Bundesliga-Minuten zum Einsatz. Eine von vielen Verletzungen geprägte Historie ließ ihn nicht mehr richtig in Tritt kommen. „Ich glaube, es wäre so viel mehr drin gewesen, wenn er ein bisschen von Verletzungen verschont geblieben wäre. In Sachen Schusstechnik gibt es selbst in der Bundesliga nicht viele, die ihm da was vormachen“, meint sein früherer Mitspieler Thomas Broich, der Risse für dessen „extrem positive, unkomplizierte und herzliche Art“ auch menschlich sehr schätzt.
Derweil darf beim 1. FC Köln der nächste Youngster bei den Profis mittrainieren. Den Trainingsplatz des an Corona erkrankten Tim Lemperle nimmt seit Sonntag zumindest vorerst Junioren-Nationalspieler Marvin Obuz (18) ein. Weil ein neuer Konkurrent für Timo Horn weiter auf sich warten lässt (als Kandidat gilt nach wie vor Ron-Robert Zieler von Hannover 96), trainiert derzeit U17-Schlussmann Jonas Urbig als dritter Keeper in der Mannschaft von Trainer Markus Gisdol mit. Stürmer Anthony Modeste absolvierte am Wochenende aufgrund von muskulären Problemen indes nur individuelles Training.