Das Team von Trainer Stephan Baeck tritt am Samstag im Derby gegen die Dragons Rhöndorf erstmals in der Motorworld in Ossendorf an.
BasketballRheinstars Köln fiebern Premiere in der neuen Heimat entgegen

Dirk Strohmenger (Mitte), Standortleiter der Motorworld Köln, mit den Kölner Basketballern Rupert Hennen (r.) und Jannis von Seckendorff.
Copyright: Foto: Gero Mueller-Laschet
Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen. Am Donnerstag haben die Basketballer der Rheinstars erstmals in der Motorworld am Butzweilerhof trainiert, bevor am Samstag (18.30 Uhr) im rheinischen Derby der Pro B Süd gegen die Dragons Rhöndorf zum Abschluss der regulären Saison die Premiere in ihrer neuen Heimat stattfindet. „Wir freuen uns riesig, dass es losgeht“, sagt Dirk Strohmenger. „Ich hoffe, die Spieler genießen es und nehmen einen Schub für die Playoffs mit.“
Der Standortleiter hinterlässt einen entspannten Eindruck, als er die finalen Baumaßnahmen beaufsichtigt, weil er sich sicher sein kann, dass nichts mehr schiefgeht. In seinem Rücken verlegen fünf Mitarbeiter akribisch das Parkett, die mobilen Tribünen sind aufgebaut und in den Duschen der Umkleidekabinen befestigen die Fliesenleger die letzten Teile an den Wänden.
Ein notwendiger Umzug für die Rheinstars Köln
Eine Etage höher werfen Kölns Kapitän Rupert Hennen und sein Teamkollege Jannis von Seckendorff einen Blick durch die frisch geputzten Fensterscheiben des für 200 Gäste konzipierten Vip-Raums. Sie sehen ein Domizil, das in der Tradition des Rennsports steht, daran lassen die Wandbemalungen an der Frontseite der Halle keine Zweifel. Auf der einen Seite ziert das Konterfei von Nicolaus August Otto den grauen Beton. Neben dem 1891 in Köln mit 58 Jahren gestorbenen Entwickler des Viertaktmotors sind Oldtimer in einer Rennszene zu begutachten und dazwischen prangt in großen Buchstaben der nicht nur in Verbindung mit Benzin sachdienliche Hinweis: „Rauchen verboten.“
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- Abstimmung dauerte fünf Wochen Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner der Sportlerwahl in Rhein-Sieg
- „Spielen die zweitbeste Saison“ Sportchef Rolfes glaubt an Leverkusens Titelchance – Wirtz vor Comeback
- Aufstiegskampf 1. FC Köln profitiert von der Schwäche der Anderen
- Viktoria Köln Said El Mala meldet sich mit Tor und vergebenen Großchancen zurück
- Nach Schmerzen im Brustkorb Ex-Bundesliga-Profi Gustavo mit Lungenembolie im Krankenhaus
- Nach Pokal-Blamage Xabi Alonso nimmt sich selbst in die Pflicht
- Emotionales Video Mats Hummels beendet seine Karriere im Sommer

Jannis von Seckendorff wirft einen Blick auf das noch unfertige Spielfeld.
Copyright: Foto: Gero Mueller-Laschet
Für die Basketballer ist der Hauch von Historie durchaus beeindruckend, doch für sie ist die Zukunft wichtiger als die Vergangenheit. Der Umzug von der ASV-Halle am Olympiaweg nach Ossendorf ist notwendig, wenn sie in der neuen Saison in der Zweiten Bundesliga antreten wollen. Und um nichts anderes geht es. Schon in der vergangenen Spielzeit hatte sich die Mannschaft von Trainer und Manager Stephan Baeck nach den Niederlagen in der Finalserie gegen Rhöndorf (95:97/68:83) als Vizemeister sportlich für die Pro A qualifiziert. Den Aufstieg konnte der Klub aber nicht wahrnehmen, weil eine Halle mit der in den Statuten festgeschriebenen Kapazität von 1500 Zuschauern fehlte.
Wir haben eine kleine Arena, die ein Hexenkessel werden kann. Es geht am Samstag nicht nur um Punkte, sondern auch darum zu zeigen, was hier abgehen kann
„Im vergangenen Jahr hatten wir einfach nicht die Perspektive“, erinnert sich der 2,04 Meter große Flügelspieler von Seckendorff. Der 22-Jährige ist eines der vielversprechenden und ambitionierten Talente im Kader der Rheinstars, ohne die Aussicht auf Wettkampfpraxis in einer höheren Spielklasse hätte er den Klub wohl entgegen seiner Absicht bald verlassen müssen. Das Scheitern ohne eigenes Verschulden nagte an der Psyche der gesamten Mannschaft und hinterließ über mehrere Monate hinweg Spuren, bis vor gut vier Wochen die erlösende Nachricht von einer neuen Halle für einen signifikanten Stimmungswandel sorgte. „Ich bin gebürtiger Kölner und vertrete die Stadt sehr gerne“, erklärt von Seckendorff, „und weil wir jetzt eine Perspektive haben, bin ich froh geblieben zu sein.“
Zunächst einmal bestreiten die Rheinstars nur das Match am Samstag in Ossendorf, für den Fall einer Finalteilnahme steht die für 1700 Besucher ausgerichtete Location im Nordwesten der Stadt Ende Mai noch einmal zur Verfügung. Sollte der Sprung in die Pro A gelingen, werden die Kölner mit Saisonbeginn 2025/2026 am Butzweilerhof antreten. Für den Fall des Verbleibs in der Pro B ginge es dort spätestens im Januar 2026 an den Start.
Alle im Reglement festgeschriebenen Anforderungen haben Dirk Strohmenger und seine Mitstreiter in den vergangenen vier Wochen umgesetzt. Zu den größeren Projekten gehörte der komplette Umbau des Dachs, in das eine für Sportveranstaltungen adäquate Lichttechnik mit einer Stärke von 1000 Lux installiert werden musste. Zudem galt es, die Lüftungsrohre höher zu legen und eine neue Tontechnik zu etablieren. „Die Multifunktionalität ist bei uns definitiv gegeben“, betont Strohmenger, der im vergangenen Jahr bereits die Fußballer mit der Baller League beherbergte.
Während es für Rhöndorf in der Neuauflage des Finals noch um die Qualifikation für die Endrunde geht, ist den Rheinstars nach zuletzt vier Siegen in Serie Platz zwei nicht mehr zu nehmen. „Die neue Halle pusht uns noch einmal zusätzlich und wir wollen den Lauf weiter mitnehmen“, sagt von Seckendorff. Und Strohmenger ergänzt: „Wir haben eine kleine Arena, die ein Hexenkessel werden kann. Es geht am Samstag nicht nur um Punkte, sondern auch darum zu zeigen, was hier abgehen kann.“ Am Zuspruch der Fans wird es nicht scheitern. Mit Ausnahme weniger Stehplatzkarten war die Partie am Freitagnachmittag ausverkauft.