Köln – Die Alarmglocken schrillten am Mittwoch um 10.45 Uhr. Der 1. FC Köln gab über seine Kanäle bekannt, dass in Folge eines positiven Corona-Tests bei einem Mitglied des Funktionsteams das Mannschaftstraining am Mittwoch nach Abstimmung mit dem Kölner Gesundheitsamt abgesagt werden muss. Das hatte es so bei den Geißböcken im Verlauf des Corona-Spielbetriebs der Fußball-Bundesliga Fälle noch nicht gegeben. Obwohl es zuvor auch innerhalb der Mannschaft einige positive Covid19-Fälle gegeben hat. Die Nachricht stellte sogar die Austragung des nächstes Spiels der Kölner am Samstag (15.30 Uhr, Rheinenergiestadion) gegen Borussia Dortmund in Frage. Es wäre die erste Absage einer Bundesliga-Partie seit Beginn der Pandemie.
Die schnelle, proaktive und vorsorgliche Absage des wichtigen Trainings beim FC belegt, wie empfindsam sich die Corona-Lage aktuell im deutschen Profi-Fußball darstellt. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ist durch die Vorkommnisse bei den Zweitligisten Regensburg, Kiel, Hannover und Hamburg und die von den örtlichen Gesundheitsämtern in Hannover und Kiel angeordneten Quarantänen für die gesamte Lizenzspielerabteilung aufgeschreckt. Sieben Spielabsagen gab es bislang in der 2. Liga. Weitere könnten den Spielbetrieb sogar so weit beeinflussen, dass ein regulärer Abschluss der Saison unmöglich wird. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr verfügt die DFL angesichts der in den Sommer 2021 verlegten Fußball-EM über keine terminlichen Spielräume.
Eindringliche Mahnung nach Einhaltung der Hygienekonzepte
Die DFL hatte bereits vergangene Woche die Zügel straffer gezogen und ihre Clubs noch einmal eindringlich auf die konsequente Einhaltung der Hygienekonzepte hingewiesen. Der Fall beim 1. FC Köln zeigt nämlich, dass das Konzept greifen kann, wenn die Clubs es ernst genug nehmen. Der komplette Stab und die gesamte Mannschaft der Geißböcke unterzogen sich am Mittwochmorgen einem zusätzlichen Corona-Schnelltest. Die Tests fielen alle negativ aus. Auch der am Mittwoch durchgeführte PCR-Test bei dem am Dienstag noch positiv getesteten Mitglied aus dem Funktionsteam war negativ. Der FC konnte so um 13.30 Uhr vorsichtig Entwarnung geben.
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Um ganz sicher zu sein und die Partie gegen den BVB nicht zu gefährden ordneten die Kölner für Donnerstagmorgen einen weiteren PCR-Test für den gesamten Lizenzspielerbereich an. „Fällt die Testreihe negativ aus, wird der 1. FC Köln das Mannschaftstraining am Donnerstag wieder aufnehmen“, ließ der Club verlauten. Die FC-Profis konnten am Mittwoch lediglich ein individuelles Programm zu Hause absolvieren.
Bornauw trainiert nur individuell
Der 1. FC Köln muss wohl auch am Samstag gegen Borussia Dortmund auf Sebastiaan Bornauw (Foto) verzichten. Nach einem minimalinvasiven Eingriff an der Wirbelsäule verläuft der Heilungsprozess bei dem 21-jährigen Belgier zwar wie vorgesehen, für eine Rückkehr ins Mannschaftstraining reicht es allerdings in dieser Woche nach Auskunft des FC nicht. Der Belgier trainiert nach einer Kontrolluntersuchung am Dienstag nur individuell und steht damit frühestens nach der Länderspielpause in der Partie beim VfL Wolfsburg wieder zur Verfügung. Zuletzt stand Bornauw am 24. Januar 2021 beim 0:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim für die Kölner auf dem Platz. (sam/Foto: dpa)
Markus Gisdol und sein Trainerteam haben somit in der Vorbereitung auf das Spiel gegen den Champions League-Viertelfinalisten aus Dortmund einen wichtigen Tag ihrer Vorbereitung verloren. Vor dem Hintergrund, dass der nach dem 1:2 bei Union Berlin und nur einem Punkt aus den jüngsten fünf Partien angezählte Kölner Chefcoach mal wieder um seinen Job kämpfen muss eine alles andere als optimale Situation.