AboAbonnieren

1. FC KölnBornauw im Mannschaftsrat – FC wirbt um Marco Richter

Lesezeit 3 Minuten
Einzelkritik

Kölns Sebastiaan Bornauw (r) und Bayerns Robert Lewandowski kämpfen um den Ball.

Köln – Sebastiaan Bornauw bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Das liegt im Naturell des jungen Belgiers, der mit seiner tiefen Stimme und bei 1,91 Meter Körpergröße auch mit seinen erst 21 Jahren von Haus der Typ ruhiger, besonnener Führungsspieler ist. Beim 1. FC Köln hat Bournauw nur eine Saison benötigt, um die Leader-Rolle auch auszufüllen. Als letzter Neuzugang des Sommers 2019 hat der Innenverteidiger voll eingeschlagen – und das nicht nur wegen seiner sechs Saisontore.

Bornauw hat etwas zu sagen und weil er dies inzwischen sehr gut auch auf Deutsch kann, war es keine Frage, dass er Teil des FC-Mannschaftsrates wird. Und als solcher kann er auch für das Team sprechen, dessen aktuelle Zusammensetzung ihm trotz fehlender Neuzugänge überhaupt keine Sorgen bereitet: „Wann ein neuer kommt, ist nicht so wichtig. Es ist gut, wenn er da ist. Ich denke aber, dass wir auch mit der Mannschaft, die wir jetzt schon haben, eine gute Saison spielen können.“

FC wirbt um Marco Richter

Eine Einschätzung, die so mancher FC-Fan sicher sofort und gerne teilen möchte. Dem ein oder anderen wird dafür aber der Glaube fehlen und deshalb bleibt es eine Notwendigkeit, dass Sportchef Horst Heldt und der Leiter der Lizenzspielerabteilung Frank Aehlig sich weiter emsig auf dem Transfermarkt umtun. Der griechische Nationalspieler Dimitrios Limnios wird trotz der Verzögerung durch seinen positiven Corona-Test und vorbehaltlich des Medizinchecks sicher kommen und soll die offensiven Außenbahnen verstärken.

Nach den Offensivkräften Ajdin Hrustic (FC Groningen) und Robin Hack (1. FC Nürnberg) hat Heldt seine Angel auch ausgeworfen. Und der FC wirbt um Marco Richter. Dies bestätigte jedenfalls Richters Club FC Augsburg, der dem „kicker“ mitteilte, dass er ein Angebot des FC für den 22-Jährigen Stürmer abgelehnt habe. Für den achtfachen U21-Nationalspieler (3 Tore), der bei den bayrischen Schwaben noch Vertrag bis 2023 besitzt, wollen die Augsburger dem Vernehmen nach eine Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich generieren. Für den FC aktuell eine Nummer zu groß. Einzige Möglichkeit wäre wohl eine Leihe des beim FCA in die Reservistenrolle gerutschten Richters.

Vorbereitung aufs erste Pflichtspiel

Ungeachtet der Transferaktivitäten bereitet FC-Trainer Markus Gisdol sein Team auf das erste Pflichtspiel der neuen Saison am Samstag (15,30 Uhr, Rheinenergiestadion) im DFB-Pokal gegen den Berliner Verbandspokalsieger VSG Altglienicke vor. Während Anthony Modeste individuell trainieren musste und Louis Schaub sich bei der U21 fithalten muss, kehrten Rafael Czichos (nach Erkältung) und Salih Özcan (U21-Nationalmannschaft) am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurück.

Die übrigen FC-Nationalspieler Ismail Jakob, Tim Lemperle und Jan Thielmann waren auch wieder am Geißbockheim, absolvierten aber eine regenerative Laufeinheit. Gemeinsam mit Sebastiaan Bournauw, der nach dem 4:1-Sieg seiner belgischen U21-Nationalmannschaft am Dienstag gegen Deutschland mit Özcan und Jakobs gut gelaunt daher kam. „Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Ich wollte die beiden aber nicht aufziehen. Sie haben mir gratuliert“, sagte er mit einem Lächeln.

Neben dem Sieg und drei Punkten in der EM-Qualifikation brachte Bournauw auch die Erkenntnis mit, dass er sich beim ersten Pflichtspiel der Saison „gut auf dem Platz gefühlt“ habe: „Wir hatten eine gute Vorbereitung mit einem harten Trainingslager und haben viel im taktischen Bereich trainiert“, glaubt er fest an einen gelungenen Saisonstart in Pokal und Meisterschaft. Und einem Typen wie ihm, nimmt das jeder sofort ab.