Die Karnevalsgesellschaft Funken Blau-Weiß organisierte die große Open-Air-Party auf dem Siegburger Marktplatz.
Siegburg Open AirÜber 4000 feiern die Bläck Fööss und die Räuber auf dem Markt
Er wusste angeblich vor einem Dreivierteljahr schon, dass das Wetter am 10. August wunderbar wird. Da begann Ferdi Büchel, Präsident und Geschäftsführer der Funken Blau-Weiß, mit den Planungen für das große Siegburger Open Air 2024. Und tatsächlich: Strahlend blauer Himmel und sommerliche Temperaturen treiben an diesem Samstag die Stimmung nach oben.
Funken-Präsident Büchel kann dies auch in der ersten Reihen des Publikums beobachten: „Ich sehe viele mit nach oben zeigenden Mundwinkeln.“ Das liege wohl auch an Beschallung und Lichtshow, vermutet der 62-Jährige: Tontechniker Sascha Brandt hat im Vorhinein die Anlage so eingemessen, dass man an jeder Stelle des Marktplatzes ein tolles Sounderlebnis hat und vor allem immer etwas vom Text versteht.
Die Ausstattung kann sich mit dem Kunstrasen messen, sagt Ferdi Büchel von den Funken
Zusätzliche Speaker in 16 Metern Höhe machen es möglich, dass man sogar hinten an der Siegessäule noch alles einwandfrei hören kann. Hier sei es die Kunst, jeden Lautsprecher richtig auszurichten und auf die entsprechende Entfernung einzumessen. Sonst überholten sich nämlich die Schallwellen gegenseitig, die Folge: Klangbrei.
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Für alles drum und dran, wie etwa Licht, ist Veranstaltungstechniker Mario Scholz von M4E zuständig. Mit ihm ist Büchel während des Konzerts dauerhaft in Kontakt, um etwa abzusprechen, wie man Luftschlangen-, Konfettikanonen oder Pyrotechnik über den Abend optimal dosiert. „Die einzelnen Gewerke, komponiert zu einem Gesamtpaket. Ich liebe das“, schwärmt Büchel. Die Ausstattung könne sich mit dem „Kunstrasen“ in Bonn messen.
Zudem haben die Funken Blau-Weiß den Sicherheitsdienst R.A.D. aus Köln engagiert – alles Posten auf der Kostenliste. Ehrenamtlich sind dagegen die Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes dabei und natürlich die Helfer der Funken. 130 von ihnen zapfen Bier, verkaufen Bons, kontrollieren Tickets.
Eine wichtige Aufgabe der Helfer ist es, nicht nur am Einlass die Tickets zu kontrollieren, sondern auch auf dem Platz. Immerhin ist der Markt in Siegburg öffentlicher Raum. Wer sich dort aber nach 18 Uhr aufhält, wird freundlich gebeten, den Platz zu verlassen oder eben den Ticketpreis von 16,50 Euro zu zahlen. Mit den Gastronomen ist abgesprochen worden, dass sie von den Gästen auch den Ticketpreis verlangen.
Laut Büchel reagieren dieses Jahr allerdings einige Zuhörer aggressiv, da sie der Anweisung nicht nachkommen wollen. „Wir versuchen doch nur, ein cooles Event auf die Beine zu stellen. Da brauchen wir viel Unterstützung“, erklärt Büchel. Der Egoismus in der Gesellschaft nehme zu: „Vor fünf Jahren war es einer, der den Platz nicht verlassen wollte, dieses Jahr sind es bestimmt 100.“ Auch Corona gibt er dafür die Schuld.
In wenigen Wochen gibt Ferdi Büchel sein Amt als Präsident und Geschäftsführer ab
Doch das hält Büchel nicht davon ab, kräftig mitzufeiern. Für ihn ist es das letzte Open Air, das seit 2009 alle fünf Jahre stattfindet. In wenigen Wochen gibt er den Posten als Präsident und Geschäftsführer ab. Umso mehr freut er sich, dass wieder die Bläck Fööss dabei sind.
„Die Mutter aller kölschen Bands“ werden sie von Räuber-Frontmann Sven West genannt, der mit seiner Gruppe als erster auf der Bühne steht. Sie begeistern die Siegburger etwa mit ihrem Klassiker „Op dem Maat“, in dem fast alle die Eier, die Prumme und die Muure mitsingen, die im Lied von den Bauern verkauft werden. Zum Schunkeln spendieren sie dem Publikum als Abschluss „Dat es Heimat“.
Gegen 21 Uhr betreten dann die Bläck Fööss die Bühne, mittlerweile Stammgäste auf dem Siegburger Open Air. Sie zögern nicht lange und spielten bereits als zweites Lied ihren Klassiker „Drink doch eine met“. Zum Abschluss erklingt der melancholische Hit „In unserem Veedel“, und als dann das große Abschlussfeuerwerk beginnt, kann Ferdi Büchel beruhigt sein: Es ist ein rundum gelungener Abend.