Monika Arns-Müller zeigte auf Einladung des Vereins Café T.o.d. ihre Bilder in der Trauerhalle und auf dem Friedhofsgelände.
AllerheiligenEitorfer Künstlerin stellt auf dem Nordfriedhof in Siegburg aus
Eine Kunstausstellung mit musikalischer Begleitung in der Trauerhalle, und das an einem stillen Feiertag wie Allerheiligen - passt nicht? Passt doch, wenn es die Halle auf dem Siegburger Nordfriedhof und der Verein Café T.o.d. Organisator ist. Immer wieder überrascht der Verein auf dem alten Siegburger Friedhof mit Kultur zwischen den Gräbern und in der Trauerhalle.
Die Kunstwerke, die an Allerheiligen für einen Tag sowohl in der Halle als auch auf dem Friedhofsgelände ausgestellt waren, seien „eine passgenaue künstlerische Begleitung“ dieses Feiertages, beschrieb es Susanne Haase-Mühlbauer, die zweite Vorsitzende des Vereins. „Spuren der Zeit“ war die Ausstellung überschrieben, in der die Eitorfer Künstlerin Monika Arns-Müller ein breites Spektrum ihrer Werke zeigte.
Die Bilder der Eitorfer Künstlerin bieten Raum für Interpretationen
Mit dem Spatel trägt Arns-Müller meist die Farben auf, viele Schichten übereinander, kreiert mal ruhige Flächen, mal kontrastierende Farbblöcke, die durch schwungvolles Gold aufgelockert werden. Zwischen breiten, intensiv-farbigen Strichen blitzen stilisierte Kinderfiguren auf, formt sich Farbe zu den von Feuerwerk gekrönten Spitzen des Kölner Doms.
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Als Eitorferin habe sie nun mal ein enges Verhältnis zum Feuerwerk, berichtet die Künstlerin, die sich vom Höhenfeuerwerk der Eitorfer Firma Weco immer wieder inspirieren lässt. Haase-Mühlbauer sieht in den runden, fast dreidimensional wirkenden Gebilden mit den ausfransenden Farben dagegen Blumen, die - passend zum Ausstellungsthema - als Symbol der Vergänglichkeit aufblühen und verwelken. „Das ist das Schöne“, freut sich Arns-Müller, „dass jeder in meine Bilder etwas hinein interpretieren kann.“
Künstlerin aus Eitorf verzichtet darauf, sich in Deutschland von einem Galeristen vertreten zu lassen
Vor fünf Jahren schon hatte Haase-Mühlbauer mit dem Verein den Wunsch, die Bilder der Eitorfer Künstlerin auf dem Nordfriedhof zu zeigen. Das Thema Zeit, mit dem sich die Kunst von Arns-Müller auseinandersetze, passe einfach; auch die Bildsprache greife dies auf. Der Spatel hinterlasse oftmals richtige Spurrillen in der Farbe auf der Leinwand, „wie die Spuren des Lebens“, sagt Haase-Mühlbauer.
Nun gelang es schließlich, die viel beschäftigte Malerin nach Siegburg zu holen, die sich vom Nordfriedhof begeistert zeigte („Wie Klein-Melaten!“), sich aber zunächst an den ungewöhnlichen Ausstellungsort annähern musste. „Ein bisschen habe ich schon geschluckt“, berichtet Arns-Müller über den ersten Schritt in die Trauerhalle. Aber der vermeintliche Bruch funktionierte, für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, aber auch für die Künstlerin selbst: „Ich finde es schön, hier zu sein, im kleinen Rahmen.“
Ihre Kunst wolle sie nicht auf einen Sockel gestellt wissen, sondern in vielen Häusern sehen. Daher habe sie bewusst auch keinen Galeristen in Deutschland, berichtet Arns-Müller, obwohl sie Anfragen habe. „Aber so kann ich die Preise selber bestimmen“, sagt sie. So ließ sie für die Ausstellung auf dem Nordfriedhof drei Werke auf Aludibond drucken und stellte sie auf dem parkähnlichen Gelände aus. „Wetterfest und viel preiswerter als die Originale!“
Nur in Paris lässt sich die Eitorferin durch eine Galerie vertreten, konnte so bereits ihre Werke im Louvre zeigen und vergangenes Jahr auf der Biennale in Venedig. Daheim mag sie es bodenständiger. „Ich bin aus Eitorf, hier sind meine Wurzeln.“