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Neues LichtkonzeptAb Ostersonntag strahlt der Kölner Dom in neuem Glanz

Lesezeit 3 Minuten
Vor dem Westportal des Kölner Doms wurden vier Lichtstelen (grau) für die neue LED-Beleuchtung aufgestellt.

Vor dem Westportal des Kölner Doms wurden vier Lichtstelen (grau) für die neue LED-Beleuchtung aufgestellt.

Vor dem Kölner Dom stehen seit kurzem 7,20 Meter hohe, graue Stahlrohre. Dank ihnen soll die Kathedrale künftig nachts viel schöner aussehen als bisher.

Die neue Dombeleuchtung wirft ihre Schatten voraus. Vor dem Westportal und der Nordfassade der Kathedrale sind zurzeit Teile der Domplatte mit Zäunen und Warnbaken abgesperrt. Passanten wundern sich, was es mit den großen Stahlrohren auf sich hat, die aus diesen Baustellenflächen in die Höhe wachsen. Des Rätsels Lösung: Hier geht dem Dom künftig ein Licht auf.

Vier große Lichtstelen wurden vor dem Westportal aufgestellt, zwei weitere an der Nordseite des Doms. Am Montag waren Arbeiter   damit beschäftigt, die elektrischen Anschlüsse zu den Beleuchtungssäulen zu legen und den umliegenden Belag aus Steinplatten zu erneuern. Am nördlichen Querhaus des Doms stehen zwei weitere Lichtstelen.

Neue Lichtstelen sollen Kölner Domfassade plastischer ausleuchten

Wie berichtet, wird die nächtliche Beleuchtung der Kathedrale auf LED-Licht umgestellt. Ziel ist nicht nur, künftig bis zu 70 Prozent Strom einzusparen, sondern auch die Fassade des Weltkulturerbes in der Dunkelheit plastischer hervortreten zu lassen. Als Teil dieses Konzepts hat die Rheinenergie in den vergangenen Tagen die neuen Beleuchtungsstelen installiert. Sie sind jeweils 7,20 Meter hoch und bestehen aus anthrazitfarbenen Stahlrohren mit Fensteröffnungen.

Wie eine Rheinenergie-Sprecherin auf Anfrage erläuterte, befinden sich im Innern der Stelen mehrere Scheinwerfer, die künftig nachts den Dom anstrahlen. Oben auf den Stelen sitzt ein gläserner Leuchtenkopf. Er dient der öffentlichen Beleuchtung der Platzfläche. Die neuen Stelen bedeuten auch das Ende für die alten Kugelleuchten aus den 1970er-Jahren auf dem Platz vor dem Westportal. Sie werden nach Inbetriebnahme der neuen Beleuchtungsstelen entfernt.

Eine der neuen Lichtstelen vor dem Westportal des Kölner Doms.

Eine der neuen Lichtstelen vor dem Westportal des Kölner Doms.

Am südlichen Querhaus wurden bereits im vergangenen Jahr zwei Beleuchtungsstelen aufgebaut. Erste Tests haben schon stattgefunden. „Weitere LED-Leuchten befinden sich an der Kathedrale selbst, unter anderem auf den Dächern, im Strebewerk und auf den Chorkranzkapellen“, sagte Dombaumeister Peter Füssenich der Rundschau. „Insgesamt werden rund 800 Leuchten eingesetzt.“ Das Beleuchtungskonzept für den Kölner Dom sei von den Lichtplanern „Licht Kunst Licht AG“ mit Sitz in Bonn und Berlin erarbeitet worden, die bereits in verschiedenen Ländern Lichtkonzepte für bedeutende Bauwerke erstellt und umgesetzt haben.

Mehrere Kilometer Kabel verlegt

„Ob die Stelen die bisherige Beleuchtung zur Dom-Anstrahlung, die zum Beispiel auf dem Domhotel, dem Römisch-Germanischen Museum oder auf dem Dach von Kölntourismus installiert ist, komplett ersetzen werden, können wir derzeit noch nicht sagen“, erklärte die Rheinenergie-Sprecherin. „Dazu muss die neue Beleuchtung zunächst komplett installiert, eingerichtet und getestet werden. Die Arbeiten sind noch in vollem Gange.“ Für die Stromversorgung würden „mehrere Kilometer Kabel“ verlegt. Nach der Installation müsse die neue Dombeleuchtung   noch eingerichtet und getestet werden.

Die Dreidimensionalität der Fassade werde mit den neuen Leuchten nachts viel plastischer hervortreten, verspricht Dombaumeister Peter Füssenich. Bis Ostern solle alles fertig sein: „Wir möchten die neue Dombeleuchtung in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.“