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MobilitätFord-Tochter Spin will E-Scooter in Lohmarer Innenstadt anbieten

Lesezeit 3 Minuten

In Köln bot die Firma Spin die E-Scooter auch an. 

Lohmar – In Großstädten sind sie einerseits ein praktisches Fortbewegungsmittel, andererseits oft ein Ärgernis, Unfallgefahr und Stolperfalle zugleich: Jetzt, eineinhalb Jahre nach der Zulassung in Deutschland, sollen elektrische Leih-Roller auch in der Lohmarer Innenstadt zur Verfügung stehen.

Der Betrieb solle geordnet ablaufen, verspricht das Unternehmen Spin, das sein Konzept in der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr am Donnerstag, 26. November (18 Uhr, Bürgerzentrum Birk), vorstellt. Spin ist eine Ford-Tochter, ansässig in den USA, und verleiht die orangefarbenen Scooter bereits in Köln, Bonn und im Ruhrgebiet. Die Expansion ist auch für andere Städte im Rhein-Sieg-Kreis geplant.

Mit bis zu 20 Stundenkilometern durch die Stadt

Spin legt nach eigenen Angaben Wert darauf, nur in enger Absprache mit den Kommunen zu handeln. In der Präsentation für die Kommunalpolitik ist von Preisen keine Rede, in den Großstädten liegt die Leihgebühr nach Medienberichten mit 30 Cent pro Minute höher als bei Mitbewerbern, dafür entfielen Kosten für die Aktivierung per Smartphone-App.

Die Roller verfügten über ein Anti-Blockiersystem, vergleichsweise große Reifen, eine Diebstahlssperre und ein GPS, sie schafften Spitze 20 Kilometer pro Stunde. Der volle Akku reiche für zirka 25 Kilometer, die Lebensdauer liege bei rund 10 000 Kilometern, je nach Markt seien das erfahrungsgemäß zwei Jahre. Danach würden die Scooter nicht verschrottet, „wir nutzen sie als Ersatzteillager“, heißt es. Nicht benötigte Bestandteile würden über zertifizierte Recyclingunternehmen entsorgt und anschließend wiederverwertet.

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Den Befürchtungen, dass die Roller die Gehwege versperren oder im Gebüsch landen, versucht Spin schon im Vorfeld zu entkräften. Durch Abfrage beim aktuellen Nutzer, ob der letzte Fahrer gut oder schlecht geparkt hat, sollen notorische Falschparker identifiziert und beim nächsten Mal dazu aufgefordert werden, „sich an die Parkregeln zu halten“. Für neuralgische Punkte könne das Unternehmen „gemeinsam mit der Stadt geeignete Verbesserungen auf den Weg bringen“.

Stadtverwaltung sieht Ergänzung zu Leih-Fahrrädern

Die Stadtverwaltung sehe in dem neuen Sharing-System eine Ergänzung zu den RSVG-Fahrrädern und einen Nutzwert für die Verbraucher, heißt es in der Vorlage zu dem Tagesordnungspunkt. Es gebe ein „Nachhaltigkeitskonzept sowie sozialversicherungspflichtige Angestelltenverhältnisse“. Die E-Scooter dürfen nur auf der Straße rollen, nicht auf dem Gehweg und nicht in der Fußgängerzone Breiter Weg.

Spin ist der erste und derzeit einzige Interessent in der Aggerstadt und hat auch in einigen Nachbarkommunen Anfragen gestellt. Der Mobilitätsmanager der Stadt Lohmar sei bereits in engem Austausch mit den Kollegen in Siegburg, Sankt Augustin, Hennef und Troisdorf, Ziel sei eine gemeinsame „freiwillige Selbstverpflichtung“ für den Anbieter, teilte die Verwaltung mit. Der späte Start im Rhein-Sieg-Kreis vereinfache die Lage für die Rathäuser: Das Zukunftsnetz Mobilität NRW biete Musterformulare an.