- Am kommenden Wochenende steht die Kommunalwahl an.
- Wir haben in den Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises nachgefragt, wie die Vorbereitungen aussehen.
- Die Siegburger Stadtverwaltung musste für Sonntag eine Großbestellung in Auftrag geben.
Rhein-Sieg-Kreis – Viele Briefwähler, aber viel zu wenig Wahlhelfer – so sieht die Situation in den linksrheinischen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises aus. Den Trend zur Briefwahl gibt es auch im rechtsrheinischen Kreisgebiet, ergaben Nachfragen unserer Redaktion in einigen Städten und Gemeinden. An Wahlhelfern aber fehlt es nicht.
Troisdorf: Kaum Wahlhelfer abgesprungen
Nur vereinzelt seien Wahlhelfer abgesprungen, berichtet Guido Reichwald aus dem Troisdorfer Wahlamt. Wer unter Hinweis auf die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe seiner Berufung als Wahlhelfer entgehen wolle, müsse im Zweifelsfall ein Attest vorlegen. 699 Männer und Frauen stehen nun im Plan, davon haben sich 456 freiwillig gemeldet. Von den Parteien wurden 61 Personen benannt, aus dem Wählerverzeichnis und den Beschäftigtenlisten anderer Behörden wurden um die 150 Personen berufen. Auf die große Zahl von Briefwählern hat die Stadt früh reagiert: 29 Briefwahlvorstände wurden gebildet. (dk)
Siegburg: Verwaltung bestellt 30.000 Kugelschreiber
Rund 30.000 Kugelschreiber hat die Siegburger Stadtverwaltung für den Wahltag geordert, jeder Wähler bekommt aus Hygienegründen seinen persönlichen Stift. In den Wahllokalen dürfen sich nicht mehr als zwei Wähler gleichzeitig aufhalten, Wartezonen werden mit Abstandsmarkierungen versehen. Laut Björn Langer von der städtischen Pressestelle werden viele Briefwahlunterlagen angefragt, was aber schon seit einigen Jahren ein Trend sei. Besonders rege genutzt werde die Online-Beantragung. Wegen der Corona-Bestimmungen würden mehr Wahlhelfer als sonst gebraucht. „Es gibt aber keinen Mangel“, so Langer. (ah)
Lohmar: Ein Viertel wählt per Brief
Sprunghaft ist die Zahl der Briefwähler angestiegen: von 4345 bei der letzten Wahl auf derzeit schon rund 6200, fast ein Viertel der 25.385 Wahlberechtigten in Lohmar. Schon jetzt eine Rekordzahl, die dank der zusätzlichen Samstagsöffnungszeiten im Wahlbüro im Rathauserdgeschoss noch steigen wird. Neun Briefwahlvorstände, zwei mehr als bisher, zählen die Stimmen am Wahlsonntag ab 18 Uhr in der Jabachhalle aus; parallel zählen die Helfer in den 21 Wahllokalen, knapp 170 sind es. Einige seien abgesprungen wegen Corona, so René Leclaire vom Wahlamt, andere seien dazugekommen, darunter auch ältere Freiwillige; die Stadt verpflichte aus dieser Gruppe aber niemanden. (coh)
Hennef: So viel Geld erhalten Wahlhelfer
„Es ist keiner abgesprungen.“ Stadtsprecher Dominique Müller-Grote kann melden, dass Hennef für die Kommunalwahl gewappnet ist. Insgesamt stehen 382 Wahlhelfer zur Verfügung, weitere stehen auf einer Ersatzliste.
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272 Helfer werden sich am Wahlsonntag auf die 33 Stimmlokale verteilen. 110 Personen treffen sich in der Gesamtschule Meiersheide, um dort die Briefwahlstimmen auszuzählen. Die Zahl der Briefwahllokale wurde erhöht, diesmal sind es zwölf. Die Briefwahl-Helfer, deren Einsatz erst am Sonntagnachmittag mit der Vorprüfung der Wahlbriefe beginnt, erhalten eine Aufwandsentschädigung von 30 Euro, die Helfer in den um 8 Uhr öffnenden Urnen-Wahllokalen 35 Euro. (kh)
Ruppichteroth: Hygienekonzept sorgt für Beruhigung
„Abgesprungen von den Wahlhelfern ist niemand, die Beteiligung ist super“, resümiert Klaus Müller für Ruppichteroth. „Das war nicht immer so“, sagt der Fachbereichsleiter Zentrale Dienste im Rathaus. Die schriftliche Aufklärung über das Hygienekonzept habe wohl dazu beigetragen, dass die Ehrenamtler bei der Stange blieben. Insgesamt 121 Wahlhelferinnen und -helfer sind im Einsatz. Nur wenige Kandidaten mit Vorerkrankungen habe man wieder herausnehmen müssen. Groß ist derzeit die Resonanz bei der Briefwahl: Die nutzen 2000 Wahlberechtigte in der Bröltalgemeinde. „Das ist knapp ein Viertel mehr als bei einer Bundestagswahl“, sagt Müller. (as)
Neunkirchen-Seelscheid: 150 Helfer im Einsatz
4500 Briefwähler sind in Neunkirchen-Seelscheid bis anderthalb Wochen vor der Wahl bereits registriert. Bei circa 16.500 Wahlberechtigten ist jeder Vierte der Bitte der Gemeinde nachgekommen. Bei der Kommunalwahl 2014 waren es 2800 Briefwähler. „Wir haben gut daran getan, die Briefwahlvorstände von fünf auf neun zu erhöhen“, berichtet Wahlleiter Klaus Märzhäuser. Mit den 16 Wahlvorständen in den Wahllokalen seien rund 150 Personen im Einsatz. Nur vereinzelt seien Wahlhelfer auch aus Altersgründen abgesprungen, doch alle Posten seien neu besetzt worden.
50 Euro gibt es für die Helfer im Wahllokal, die Briefwahlvorstände erhalten die Hälfte, weil sie sich ja auch erst um 15 Uhr treffen. In den Wahllokalen gibt es die üblichen Desinfektionsmaßnahmen wie Trennwände, Masken und Kugelschreiber, die immer wieder desinfiziert werden. Ein Wahlhelfer achtet an der Tür darauf, dass sich nicht zu viele Personen gleichzeitig im Lokal befinden. (que)