Siegburg – Vier Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich um die Nachfolge von Bürgermeister Franz Huhn (CDU), der nicht mehr zur Wahl antritt.
Ulla Thiel (CDU)
Gegen ein „weiter so“ mit verantwortungslosem Umweltverbrauch spricht sich die Kandidatin der CDU aus. Ulla Thiel sieht den Erhalt der städtischen Grün- und Waldflächen als wichtiges Anliegen, Ressourcen müssten geschont, umweltfreundliche Alternativen weiterentwickelt werden.
Sicherheit und Sauberkeit seien „elementare Schlüssel“ für das Wohlbefinden der Bürger. Als langjährige Leiterin des Ordnungsamts und Co-Dezernentin sieht sie die Stadt gut aufgestellt, appelliert aber auch an das Verantwortungsgefühl der Bürger. Die Qualität von Wohnen, Arbeit und Freizeit werde sie kontinuierlich verbessern. Die Stadt brauche einen guten Mix aus bezahlbaren, sicheren und effizienten Mobilitätsalternativen und bessere Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer.
Mit Steuerausfällen und Mehrausgaben werde die Corona-Epidemie für die Kommunen zu einer großen Herausforderung. Sie strebe aber einen ausgeglichenen Etat an. Ulla Thiel ist 44 Jahre alt und lebt mit ihrem Lebenspartner und dessen Tochter im Norden Siegburgs.
Stefan Rosemann (SPD)
„Mit allen. Für alle“, unter dieser Losung tritt Stefan Rosemann an, der im Rathaus einen „neuen Politikstil“ etablieren will. Teamorientierung und flache Hierarchien sind dabei seine Ziele, zudem will er die Digitalisierung vorantreiben. Informationspolitik einer bevorzugten Koalition gegenüber werde es mit ihm nicht geben. Die Steuerbelastung der Bürger müsse gesenkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. In der Frage von Klima- und Umweltschutz komme man allein mit E-Mobilität nicht weiter.
Der ÖPNV müsse massiv ausgeweitet werden, die Stadt ein Verkehrskonzept bekommen. Bildung müsse bereits in der Kitas gebührenfrei sein. Kinder und Jugendliche sollten offene Jugendzentren in der ganzen Stadt leicht erreichen können. Stefan Rosemann ist studierter Sozialwissenschaftler und im Kreisjugendamt für die Förderung der Jugendarbeit in Eitorf und Windeck verantwortlich. Mit seiner Frau und zwei Söhnen wohnt der 49-Jährige in Kaldauen. Er ist Vize-Bürgermeister und Vorsitzender des Schulausschusses.
Annette Mannschott (Die Grünen)
Umweltberaterin ist Annette Mannschott, die Kandidatin der Siegburger Grünen, von Beruf. Entsprechend liegt ihr ein effektiver Klimaschutz besonders am Herzen, „um den zukünftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen“.
Die Mitgliederversammlung der Partei hatte sie im Frühjahr mit großer Mehrheit, 19 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und drei Enthaltungen, gewählt. Mannschott will sich mit aller Kraft „für den fälligen Machtwechsel in Siegburg“ einsetzen. Es sei höchste Zeit, „die verkrusteten Machtstrukturen in Siegburg aufzubrechen und einen transparenten und fairen Umgang mit den Bürgern, den Mitarbeitern der Verwaltung und dem Stadtrat zu pflegen“.
Sie will eine bessere Verkehrspolitik für Siegburg, mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Finanzen der Kreisstadt. Zudem setzt sie sich für den Bau eines Frauenhauses in Siegburg ein.
Die 55-jährige Annette Mannschott ist verheiratet, Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und wohnt in Siegburg.
Hans-Joachim Neumes (SBU)
„In Siegburg besteht, was betriebswirtschaftliche Maßnahmen angeht, dringender Handlungsbedarf“, konstatiert Hans -Joachim Neumes, Kandidat der Siegburger Bürgerunion. Mit Steuergeld werde leichtfertig umgegangen, was zu einer desaströsen finanziellen Notlage geführt habe. Die SBU aber stehe für solide Finanzen. Die Grundsteuer B solle gesenkt und in der Kreisstadt bezahlbarer Wohnraum geschaffen, Neubaugebiete umweltverträglich erschlossen und Baulücken geschlossen werden.
Mit einer Senkung der Gewerbesteuer will Neumes Firmen und Investoren gewinnen und so den Haushalt sanieren. „Das ist eine ganz einfache betriebswirtschaftliche Rechnung, Senkung der Gewerbesteuer in Siegburg, dadurch kommen neue Firmen und zahlen insgesamt mehr Gewerbesteuer.“ Familienfreundlicher soll die Stadt durch die Senkung der Kita-Beiträge werden.
Hans-Joachim Neumes (62) ist selbstständiger Kaufmann, wobei sein Hauptaugenmerk auf Kapitalanlagen und Finanzierungen liege. Er wohnt an der Kaiserstraße.