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Kommunalwahl 2025Hennefer Jugendliche debattieren mit Politikern

Lesezeit 2 Minuten
Jugendliche und Erwachsene sitzen an Tischen in einem Veranstaltungssaal

Zum Speeddebating in der Hennefer Meys Fabrik hatte die Kinder- und Jugendstiftung Schülerinnen und Schüler eingeladen

Durchaus kritisch äußerten sich die jungen Menschen m Gespräch mit den Kommunalpolitikerinnen und -politikern.

Die ganz jungen Leute abholen wollen die Vertreter der Parteien aus dem Hennefer Stadtrat. Zum siebten Mal fand in der Meys Fabrik das Speed-Debating statt, diesmal als Spezialausgabe zur kommenden Kommunalwahl. Die Kinder- und Jugendstiftung Hennef lässt Schüler ab der achten Klasse aus mehreren Schulen auf Ratsmitglieder treffen. Nicht mehr 5 sondern 25 Minuten Zeit gibt es dafür, eigentlich eher ein Slow-Debating.

Hennefer Schüler monieren fehlende Sichtbarkeit der Parteien

Projektkoordinatorin Maj Kockelmann möchte deswegen einen neuen Namen für die Veranstaltung finden. Obwohl einige der Schüler noch gar nicht wählen dürfen, können alle ihre Fragen ungefiltert loswerden. Und an manchen Tischen musste man sich offenbar erstmal kennenlernen. „Von der CDU in Hennef habe ich bislang noch nichts mitbekommen”, gibt Tilda Bremm zu. „Aber wir sind doch auf Social Media unterwegs”, entgegnet Ratsmitglied Christoph Laudan.

Facebook und Instagram scheinen allerdings nicht zu genügen, um Generation Z zu erreichen. „Wir sind nur auf Tiktok”, meint die Schülerin. CDU-Mann Laudan will sich also darum kümmern, dass seine Fraktion auch auf Tiktok Präsenz zeigt. Auf der Plattform längst angekommen ist Bürgermeister Mario Dahm. Der SPD-Mann tritt dort mit kurzen Clips aktiv mit den Nutzern in Kontakt, was den Schülern durchaus gefällt.

Völlig durchgefallen sind laut den Schülern die Unabhängigen, die sich ausschließlich der Kommunalpolitik verschrieben haben. Dennis Friesen hat bemerkt, dass die Internetseite der Unabhängigen völlig veraltet ist. Dort findet man die Terminübersicht für 2020, von aktuellen Veranstaltungen keine Spur. „Meine Tochter sagt auch immer: Man merkt, dass ihr alt seid”, gibt Monika Schink zu.

Vorurteile, Bildung und Mobilität sind Themen der Hennefer Veranstaltung

Ansonsten sprechen die Schülergruppen mit den Politikern über Vorurteile, Bildung und Mobilität. Kilian Simmich von der Gesamtschule Hennef West ist Rennradsportler und wünscht sich, dass der Radweg entlang der Sieg vollständig befestigt wird. „Mal gucken, ob wir den betonieren dürfen”, antwortet Jennifer Sass von den Grünen. Es könne sein, dass das aufgrund des Naturschutzgebietes nicht erlaubt sei.

Am Tisch der FDP wird darüber diskutiert, ab wann man reich ist. Kurt Lausus hält das für eine Neiddiskussion, seine Kollegin Ariane Schulze erklärt den Schülern, wie man kommunal an der Differenz zwischen Arm und Reich schrauben kann. „Wir haben die Kontrolle über Grundsteuer, Kitabeiträge und auch die Hundesteuer.” Für die Schüler ist das Speed-Debating ein erstes Beschnuppern mit den Parteien und vielleicht auch eine Wahlhilfe für den September.