Neunkirchen-Seelscheid/Much – Prominente Politik hat am Dienstagabend im Mucher Gewerbegebiet Bitzen ihr Stelldichein gegeben. Dabei machte Dauerregen der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU Rhein-Sieg als Veranstalter einen Strich durch die Rechnung, denn eigentlich sollte Ralph Brinkhaus draußen auf der Sportanlage Breitscheid in Neunkirchen-Seelscheid sprechen. Doch so lauschten die 80 angemeldeten Gäste drinnen im Event-Saal des Mucher Gewerbegebietes dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
„Die Beleuchtung ist noch von der letzten Hochzeit hier in unserem Orange-Ton gehalten; das passt hervorragend“, sagte der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Andreas Stolze zur Begrüßung. Viele würden den 53-jährigen Bundestagsabgeordneten aus Gütersloh in seiner jetzigen Führungsfunktion kennen, doch Brinkhaus sei ein Mann der Basis. „Wir haben einen waschechten Kommunalpolitiker vor uns.“
Beim vierten Wahlkampftermin an diesem Tag zeigte Brinkhaus sich nach den zwei Auftritten in Mönchengladbach sowie in Bonn nicht müde, sondern kämpferisch. Er berichtete zunächst vom 13. August dieses Jahres, dem Jahrestag des Mauerbaus. „Ich war letzten Freitag im Amt Neuhaus“, einem Grenzrelikt in Darchau an der Elbe.
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„Ich habe da mit alten Leuten gesprochen, die mir erzählt haben, wie unliebsame Menschen aus der Grenzregion von der DDR entsorgt worden sind.“ Da sei ihm wieder mal bewusst geworden, wie frei wir leben könnten.
Doch Freiheit müsse immer wieder erkämpft werden. Ob Konrad Adenauer mit der Westpolitik, Ludwig Erhard mit der sozialen Marktwirtschaft oder Helmut Kohl mit der beherzten Wiedervereinigung – es seien immer Unionspolitiker gewesen, die Geschichte ín der Bundnespolitik mitgeprägt hätten.
„Ich gehe stolz und erhobenen Hauptes in diesen Wahlkampf“, sagte Brinkhaus. „Wir haben gar keinen Anlass, uns für irgendwas zu rechtfertigen. Ich habe manchmal den Eindruck, ich muss mich für alles rechtfertigen gegenüber Leuten, die nichts geleistet haben“, fügte er an. Der Wahlkampf sei diesmal entscheidender als sonst. „In den nächsten zehn Jahren wird mehr passieren als in den vergangen 30 Jahren.“
Der CDU-Bundespolitiker sprach von einer Zwischenzeit, hoffentlich raus aus der Pandemie, vom technologischen Wandel, vom Kampf gegen den Klimawandel und einer Veränderung der Gesellschaft.