Hennef – „Nicht überall ist Berlin“. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil weiß, wovon er spricht, auch wenn die Bundeshauptstadt einer der Schwerpunkte seiner politischen Arbeit ist. Klingbeils niedersächsischer Wahlkreis „Rotenburg I – Heidekreis“ ist ländlich geprägt, deutlich ländlicher noch als der Rhein-Sieg-Kreis, wo Klingbeil am Mittwochnachmittag für einen Wahlkampfbesuch mit den Bornheimer Bundestagsabgeordneten und SPD-Kreisvorsitzenden Sebastian Hartmann einen Zwischenstopp machte.
Sicherzustellen, dass Innovation und Digitalisierung auch im ländlichen Raum gelingen, ist für beide Abgeordneten deshalb eine der zentralen Aufgaben der Politik in den nächsten Jahren.
Als Schauplatz ihres Wahlkampftermins hatten die Sozialdemokraten deshalb das „Machwerk“ gewählt, die von einem Verein ehrenamtlich betriebene, offene Werkstatt in Hennef, die sich für Know-How-Transfer und die freie Wissensweitergabe engagiert.
Dort stellte Dr. Martin Stein, Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts FIT, das vom Hennefer Stadtrat kürzlich auf den Weg gebrachte Innovationszentrum für Nachhaltigkeit und Digitalisierung, das als Gemeinschaftsprojekt von Stadt Hennef, Fraunhofer FIT, Machwerk und anderer Partnerorganisationen schon bald in der Brinkmannhalle seinen Betrieb aufnehmen soll, vor.
„Im ländlichen Raum, wo mehr als 50 Prozent der Einwohner Deutschland leben, müssen wir noch einmal deutlich innovativer sein als in den Großstädten“, sagte Hartmann. Er gab sich angesichts zuletzt steigender Umfragewerte für die SPD und ihren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz optimistisch, dass die SPD im Herbst an den Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung beteiligt sein wird.
Für diesen Fall müsse der SPD-Generalsekretär die für den ländlichen Raum besonders wichtigen Innovationsfelder wie Mobilität und Gesundheitsversorgung dringend ganz oben auf die Agenda der Verhandler setzen.