Spaziergang statt SchneebarSo erlebten Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis Silvester
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Rhein-Erft-Kreis – Große Partys durfte es an diesem Jahreswechsel wegen der Coronapandemie nicht geben. Trotzdem verbrachten die Leute einen schönen Abend bei sich zu Hause. „Letztes Jahr waren wir an der Nordsee“, erzählte Susanne Kriesch. Die Eheleute aus Hürth feierten zu zweit. Traditionell machten sie Raclette. „Danach haben wir einfach geguckt, was im Fernseher läuft. Um 24 Uhr sind wir kurz raus und haben unseren Nachbarn ein frohes neues Jahr gewünscht“, berichtete Heinz-Werner Kriesch.
Das Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern war für die beiden ein großer Vorteil. „Als Tierbesitzer freut man sich sehr darüber. Vor allem die Tage vor Silvester ist die Sorge sonst immer groß, dass sich unser Hund Mex beim Spazierengehen erschreckt und wegläuft“, erklärte sie.
Glessen statt Schneebar: So erlebte eine Familie aus Bergheim Silvester
Auch für Familie Kluger aus Bergheim-Glessen war vieles anders als sonst. Sie ist Silvester oft auf einer Hütte in den Bergen in Österreich. „Eigentlich wären wir jetzt auf der Piste am Ski- oder Snowboardfahren. Es ist zwar sehr schade und ungewohnt, aber schlimm ist es trotzdem nicht. Zu Hause ist es sehr gemütlich und vor allem deutlich ruhiger“, erzählte Tanja Kluger.
Tagsüber bauten die Familien im Urlaub immer eine Bar aus Schnee, die dann abends eingeweiht wurde. Außerdem wurde immer Raclette gemacht, was auch zu Hause beibehalten wurde. Gefeiert wurde jedoch nur mit einem Pärchen. Oliver Kluger hat schon fleißig Filme für den Abend herausgesucht. „Eine Sache, die wir auch öfters machen, ist zusammen Musik zu hören. Nach der Reihe sucht sich jeder ein Lied mit Musikvideo raus. Das sorgt immer für gute Stimmung“, erklärte Tanja Kluger. Anstatt die Zeit bis 24 Uhr an der selbst gebauten Schneebar zu verbringen, gingen sie nach dem Essen noch eine Runde durch Glessen, um die schön geschmückten Häuser zu bewundern.
Eine Runde Carcassone in Bornheim-Walberberg
„Wir haben Carcassonne gespielt, und Oma hat gewonnen“, berichtete Anne Kleis aus Bornheim-Walberberg. Sie fand den Jahreswechsel ohne Feuerwerk im kleinen Kreis der Familie auch richtig schön. Zusammen mit ihrem Mann Stefan und ihrer Mutter trat sie um Mitternacht vor die Haustür, um dort mit ihnen und aus der Ferne mit den Nachbarn auf ein gutes neues Jahr anzustoßen.
Auch ihre Nachbarn von gegenüber, Franz und Petra Faßbender, standen schon an der Haustür. Erstmals nicht aus nächster Nähe, sondern mit Abstand prosteten sie der Nachbarschaft ringsum zu und wünschten sich ein gutes neue Jahr. Sie alle staunten, als Nachbarstochter Miriam Kreis (16) mit ihren beiden Leuchtstäben ihr eigenes kleines Lichtspektakel zauberte. Mal schnell, mal langsam wirbelte sie zum Jahreswechsel die Leuchtstäbe durch die Luft.
„Corona soll verschwinden und nie mehr wiederkommen“
Auch Franz und Bianca Over haben nach einem Raclette-Dinner ein bisschen Fernsehen geschaut. „Ich bin dann tatsächlich noch auf dem Sofa eingeschlafen“, erzählte Bianca Over, als sie um Mitternacht wieder wach wurde und mit ihrem Franz vor der Tür in ihrer Hofeinfahrt auf ein gutes Jahr 2021 anstieß. „Ich wünsche mir für dieses neue Jahr, dass Corona bald vorbei ist“, sagte sie. Ihr Mann Franz stimmte zu: „Corona soll verschwinden und nie mehr wiederkommen“, sagte er.
An diesem Silvesterabend war auch für Familie Niepenberg aus Pulheim-Sinnersdorf alles anders, ruhig und gemütlich und kein bisschen laut. Statt Raketen und Böller war der Knaller in diesem Jahr eindeutig der gemeinsame Spieleabend. Besonders das Geschicklichkeitsspiel „Looping Louie“ hatte es dem siebenjährigen Jayden und seiner neunjährigen Schwester Sydney angetan. „Das war so schön, dass wir alle zusammen so lange zusammen gespielt haben“, schwärmt Jayden.
Vorher gab es Raclette vor dem Weihnachtsbaum, das immerhin war wie jedes Jahr. „Den Tisch habe ich auch wie immer mit Luftschlangen geschmückt. Es gab Glücksbringer für uns alle aus Marzipan, damit 2021 schöner wird und alle sich darauf freuen“, erzählt die Mutter.