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Wechsel nach ErftstadtWie geht es nach dem Abgang von Gerd Schiffer in Brühl weiter?

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Wer Gerd Schiffer beerben wird, ist noch offen.

Brühl – Seit der Brühler Stadtrat der Beurlaubung des Technischen Beigeordneten Gerd Schiffer zugestimmt und der Erftstädter Rat grünes Licht für dessen neuen Job als Leiter einer Stabsstelle für den Wiederaufbau gegeben hat, beschäftigt sich die Brühler Politik mit seinem Erbe.

Schiffers Dezernat besteht während der Beurlaubung bis zum Ende seiner Amtszeit im Mai 2026 zwar offiziell weiter, die Arbeit müssen aber andere übernehmen. Derzeit deutet vieles auf die vorübergehende Schaffung eines vierten Dezernats hin, das dann die Aufgaben im Bereich Bauen und Umwelt stemmen wird.

Bürgermeister Dieter Freytag erklärte, dass an der Spitze des technischen Dezernats in jedem Fall eine fachlich versierte Person stehen müsse. Das genaue Prozedere der Wiederbesetzung werde in Kürze geklärt und letztendlich in der Dezembersitzung des Rats entschieden.

Was wird aus Stephanie Burkhardts Nachfolge?

Sicher ist, dass mit Schiffers Abgang das Stühlerücken in der Brühler Verwaltung früher als gedacht beginnt. Seit der Kommunalwahl gilt es ausgemachte Sache, dass die Grünen Dezernentin Stephanie Burkhardt nach Ablauf ihrer Amtszeit in rund anderthalb Jahren nicht wieder unterstützen werden. Ihr Verhältnis zu Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) gilt als belastet.

Im Gegenzug erklärte sich die SPD bei den damaligen Bündnisgesprächen offenbar bereit, die Wahl eines anderen Bewerbers mitzutragen, der den Grünen nahe steht. Nun könnte bereits Schiffers Erbe Anfang kommenden Jahres an die Grünen gehen. Die Sozialdemokraten, so vermuten Kenner, würden dann warten, bis Burkhardts Platz frei wird. Sie verantwortet die Bereiche Soziales und Jugend.

Für die Brühler CDU ist Gerd Schiffers Abgang ein Rückschlag

Die CDU verliert in Schiffer derweil einen Parteifreund in der Verwaltung. Dessen Nachfolger dürfte der SPD oder den Grünen, den Parteien des Mehrheitsbündnisses, nahe stehen. „Für uns ist das ein Rückschlag und Gerd Schiffer wird uns mit seinem fachkundigen Rat sehr fehlen. Aber wir wollten ihm keine Steine in den Weg legen. Er hat sich über Jahre verdient gemacht“, so CDU-Fraktionschef Holger Köllejan. Rot-Grün könne man bei der Suche nach einem Nachfolger wohl kaum stoppen.

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SPD-Fraktionschef Michael Weitz gibt sich noch zurückhaltend. „Es ist ein wichtiges Dezernat, das vernünftig besetzt werden muss. Im Moment ist es mir egal, ob die Lösung rot, grün, gelb oder lila ist.“ Schiffer gelte seine Hochachtung, dieser stelle sich in Erftstadt einer schwierigen Aufgabe. Etwas konkreter wird der Grünen-Vorsitzende Robert Saß. „Wir werden uns jetzt mit der SPD zusammensetzen. Die Besetzung der Verwaltungsspitze ist auf jeden Fall eine der wichtigsten Fragen und Schiffers Ressort behandelt mit den Bereichen Verkehr und Städtebau unsere Kernthemen.“