Die Einstellerin, deren Identität der Redaktion bekannt ist, die aber nicht namentlich genannt werden möchte, stellt den Begriff Gnadenhof in Frage. Dort stünden 20 Pensionspferde, für jedes würden rund 500 Euro im Monat bezahlt. Mouratidis bestätigt das, zeitweilig habe sie sogar 30 Einstellpferde gehabt.
Bergheimer Betreiberin weist Kritik zurück
Die meisten anderen Kritikpunkte der Pferdebesitzerin weist sie allerdings zurück. Dass vergessen worden sei, die Box des Pferdes auszumisten oder dass kein frisches Stroh eingestreut worden sei, stimme nicht. Dass die Einsteller manchmal vergebens nach Mistgabeln und Schubkarren gesucht hätten: „Blödsinn!“
Ja, die Ziegen und Schafe seinen schon mal ausgebüxt, aber nicht oft. Und ja, es könne sein, dass an manchen Paddocks die Litze nicht mit Isolatoren befestigt, sondern an die Holzpfähle geknotet sei. Bei der Litze handelt es sich um ein Gewebeband aus Kunststoff, in dem feine Drähte Strom führen sollen. Ohne Strom werden sie von Fachleuten als hochgefährlich eingeschätzt, weil sich Pferde darin verwickeln und schwer verletzen können.
Bergheim: Wasser soll in Reithalle gestanden haben
Der Boden der Reithalle sei ungepflegt gewesen, stellenweise sei der Beton zum Vorschein gekommen, nach dem Wässern habe das Wasser knöchelhoch gestanden, beklagt die Pferdebesitzerin. Das liege daran, dass Rütter ihr widerrechtlich die Traktoren weggenommen habe, kontert Mouratidis. Aus diesem Grund habe sich der Mist auch bis in die Stallgasse aufgehäuft.
Bei den Kindergeburtstagen, die ein Geschäftszweig der Betreiberin seien, seien Kinder gerannt und hätten geschrien, sodass Pferde sich erschreckt hätten, kritisiert die Reiterin. Manche seien barfuß gelaufen. „Stellen Sie sich mal vor, ein Pferd hätte einem Kind auf den nackten Fuß getreten“, sagt die Frau. Ihr gehe es vor allem um die Sicherheit von Mensch und Tier. Und die sei auf dem Hof nicht gegeben gewesen. „Jedes Kind bekommt bei uns die Grundregeln erklärt“, widerspricht die Hofbetreiberin. Sie habe alle Scheine, die man brauche, um einen Pferdehof zu betreiben, und der Jennerhof sei auch nicht ihr erster Stall. Für sie sei klar, dass die Kritikerin ihr schaden wolle.