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„Da stand plötzlich Kai Pflaume in der Tür“Lotterie-Hauptgewinn geht an Niederaußemer

Lesezeit 3 Minuten

Hauptgewinner Jan G. (Mitte) und fast 150 weitere Bergheimer Glückspilze der Postcode-Lotterie jubelten bei der Preisverleihung in Glessen mit Fernsehmoderator Kai Pflaume um die Wette.

Bergheim-Glessen – „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!“ Als vor gut einer Woche das Telefon bei ihm klingelte, glaubte Jan G. zunächst an einen weiteren dieser lästigen Werbeanrufe. Gut, dass er nicht gleich aufgelegt hat. Denn die freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung erinnerte ihn daran, dass er doch Besitzer eines Loses der Postcode-Soziallotterie sei. Er sei nun als Hauptgewinner ermittelt worden und möge sich den nächsten Samstagvormittag doch bitte zwecks Entgegennahme des Preisgeldes freihalten, dessen genaue Höhe allerdings noch nicht verraten werde.

„Und dann stand da am Samstag plötzlich tatsächlich der bekannte TV-Moderator Kai Pflaume bei uns vor der Tür, ließ sich ins Wohnzimmer führen, zog den Scheck aus dem goldenen Umschlag und enthüllte ganz langsam eine Zahl nach der anderen. Am Anfang eine Drei, dann eine Null und noch eine Null und noch eine Null . . . Meine Frau Sabina und ich konnten es kaum fassen“, sagt der Verpackungstechniker aus Niederaußem, der seit dem um 300 000 Euro reicher ist.

Alle Lose mit der ermittelten Postleitzahl gewinnen

Jan und Sabina waren nicht die einzigen, die am Samstag strahlten. 147 weitere Bergheimerinnen und Bergheimer nahmen bei einer showmäßig inszenierten Scheckübergabe auf dem Theo-Oster-Platz ebenfalls Postcode-Gewinne entgegen. Denn neben den 300 000 Euro für den Monatshauptgewinner wurden weitere 300 000 Euro in kleineren Stückelungen ausgeschüttet. Das machte mindestens 1578 Euro pro Nase; einige glückliche Besitzer mehrerer Lose durften sich aber über das doppelte oder dreifache Geld freuen. Wie viel sie genau gewonnen hatten, erfuhren die Teilnehmer erst bei der spannenden und von Postcode-Botschafter Kai Pflaume charmant moderierten Scheck-Enthüllung.

Möglich macht es die spezielle Idee der Postcode-Lotterie, die 1989 in den Niederlanden gegründet wurde und seit 2016 auch in Deutschland am Start ist. Als Gewinnzahl dient hier die um eine Zufallskombination von zwei Buchstaben ergänzte Postleitzahl des Losbesitzers. Bei Jan G. war das die 50129 für Bergheim plus die Buchstaben L und K. Und genau diese Kombination wurde bei der Monatsziehung für den Mai ermittelt.

Das Besondere: Nicht nur Jan gewann, sondern auch alle weiteren Inhaber von 50129-Losen, also alles Menschen aus Bergheim. So lagen sich am Samstag dann viele Leute glücklich in den Armen, als sie verdutzt feststellten, dass nicht nur sie selbst, sondern auch Nachbarn oder Freunde gewonnen hatten.

Für den guten Zweck

Dass das Ganze zudem teils noch gute Zwecke fördert, machte die Freude perfekt. Denn das Postcode-Spiel ist ebenso wie etwa die „Aktion Mensch“-Lotterie staatlich als Soziallotterie anerkannt. Das heißt, dass 30 Prozent von jedem Los an gemeinnützige Projekte weitergeleitet werden.

Insgesamt sind bei den Monatsziehungen und diversen weiteren Spielvarianten nach Veranstalterangaben seit 1989 in fünf europäischen Ländern insgesamt schon mehr als neun Milliarden Euro zusammengekommen.

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Zwei der von Postcode geförderten Projekte mit regionalem Bezug stellten sich am Samstag in Glessen vor: Die unter anderem vom 1. FC Köln unterstützte „Fußball trifft Kultur“-Initiative wendet sich an bildungsbenachteiligte Kinder und verbindet Fußballtraining mit Förderunterricht. Der Kölner Verein „Fair.Stärken“ bietet unter anderem Bildungsprojekte für Flüchtlingskinder und Gewaltprävention an Schulen an.

Wahrsagerin prophezeite den Gewinn

Derweil stehen bei Jan und Sabina nun erst einmal eine neue Küche und ein schöner Urlaub auf der Wunschliste: „Der Rest geht in Renovierungsarbeiten und vor allem in die Hypothek für die Wohnung, die noch abbezahlt werden muss. Wir sind einfache, bodenständige Leute und werden das Geld sicherlich nicht für irgendwelchen Luxus-Schnickschnack verplempern.“

Zum Lotteriespielen waren die beiden Niederaußemer übrigens im vergangenen Weihnachtsurlaub in Ägypten verleitet worden – von einer Wahrsagerin. „Eigentlich bin ich ja nicht abergläubisch. Aber die Dame meinte, ich sollte mich unbedingt mal im Glücksspiel versuchen, weil ich sicher gewinnen würde“, erinnert sich Jan G., „im Januar habe ich mir aus Spaß einfach mal ein Postcode-Los zugelegt. Es hat sich gelohnt. Herzlichen Dank auch an die Wahrsagerin!“