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Bergheim-GlessenInitiative kämpft für selbsterzeugte Energie in Glessen

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Für die Interessengemeinschaft „Glessen autark“: Anne Keller, Rolf Brunkhorst, Jutta Nett, Detlef Werner und Peter Pütz.

Bergheim-Glessen. Keine Abhängigkeit von Strom aus Braunkohle und ein möglichst geringer Kohlendioxidfußabdruck – die Interessengemeinschaft „Glessen autark“ hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt.

In den nächsten Jahren soll der Ortsteil Glessen fast energieautark werden und jeder Bürger selbst die Energie erzeugen, die er verbraucht. „Wie können wir Kohlendioxid einsparen? Wie können wir etwas für die Umwelt tun? Das waren unsere Grundideen“, sagt Ortsbürgermeisterin Anne Keller. Deshalb habe die Interessengemeinschaft den Entschluss gefasst, den Ausbau von erneuerbaren Energien im Ort voranzutreiben.

Module auf den Dächern

Den Anfang machen sollen Solarmodule auf den Dächern von Glessen. Das könne aber nur funktionieren, wenn sich möglichst viele der etwa 2500 Haushalte im Ort beteiligen, sagt Keller. Die Interessengemeinschaft will jeden Bürger bei der Planung der Anlagen unterstützen.

„Glessen autark“ vergleicht Preise und prüft, ob sich der Bau einer PV-Anlage überhaupt lohnt. Planungskosten sollen dabei keine entstehen. Interessenten mit geringem Einkommen will die Interessengemeinschaft mit einem Darlehen unterstützen. Nicht nur Hauseigentümer können sich an den Photovoltaikanlagen beteiligen. Denkbar seien auch andere Modelle, sagt Rolf Brunkhorst von „Glessen autark“. „Man kann zum Beispiel den Bau von Anlagen auf den Dächern anderer Bürger unterstützen.“

Nicht jedes Dach bietet gute Bedingungen für Solarmodule. Im besten Fall ist das Dach nach Süden ausgerichtet und hat eine Fläche von etwa 60 Quadratmetern. Auch der Schattenwurf anderer Gebäude und der Neigungswinkel des Dachs beeinflusst die Leistung der Module.

Nach rund zehn Jahren amortisiert

Die Interessengemeinschaft schätzt, dass eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 9,75 Kilowatt etwa 9600 Euro kostet. Hinzu kommen einmalige Projektkosten in Höhe von fünf Prozent des Gesamtbetrags und jährliche Nebenkosten, zum Beispiel für Wartung und Versicherung. „Wann sich die Anlage amortisiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab“, sagt Brunkhorst. „In der Regel ist das nach ungefähr zehn Jahren. Wenn ich den erzeugten Strom selbst nutze, rechnet sich die Anlage früher.“ Mit jeder selbst genutzten Kilowattstunde Strom können Anlagenbesitzer derzeit etwa 30 Cent einsparen. Verkaufen sie ihn stattdessen, erhalten sie 9,87 Cent pro Kilowattstunde.

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27 Anfragen hat die Interessengemeinschaft bereits erhalten. Die ersten zehn davon sollen schrittweise abgearbeitet werden. Bürger können sich auf der Internetseite von „Glessen autark“ informieren und sich beraten lassen.