Bergheim-Fliesteden – In Bergheim-Fliesteden fehlt eine Grundschule. Der Meinung sind zumindest die Ortsbürgermeister von Fliesteden (Elisabeth Hülsewig), Büsdorf (Georg Linzbach), Glessen (Anne Keller), Oberaußem (Hans-Josef Weck) und Rheidt-Hüchelhoven (Norbert Geuenich). Ihre Forderung ist in einen Prüfauftrag von CDU und FDP gemündet, dem der Bildungsausschuss zuletzt bei Gegenstimme der SPD zugestimmt hat.
Den Ortsbürgermeistern geht es vor allem um die Kinder aus Fliesteden und Glessen. In Glessen soll die Rochusschule um einen vierten Zug erweitert werden. Die Ortsbürgermeister fürchten allerdings, dass trotzdem nicht alle Kinder aus Fliesteden und Glessen dort untergebracht werden können. Denn die drei bisherigen Eingangsklassen sind zum kommenden Schuljahr komplett voll.
Bergheimer Kinder gehen in Pulheim-Stommeln zur Schule
Zehn Kinder aus Fliesteden gehen in Pulheim-Stommeln zur Schule und alle Kann-Kinder, dies sind Kinder, die aufgrund verschiedener Kriterien nicht als erstes bei der Grundschulplatzvergabe berücksichtig werden, aus Fliesteden sind abgelehnt worden. Dadurch würden auch Kindergartenplätze blockiert, meinen die fünf Bürgermeister. Daraus folgern sie, dass man den vierten Zug in Glessen eigentlich jetzt schon brauche. Und das Neubaugebiet sei noch nicht mal fertig. Zudem sei für einen fünften Zug einfach kein Platz, betont Anne Keller.
Die Verwaltung plant bei den Grundschulplätzen mit sogenannten Sozialräumen, also ortsteilübergreifend und nicht individuell für jeden Bergheimer Stadtteil. Demnach sollen Fliestedener Kinder in Rheidt-Hüchelhoven zur Schule gehen und die überzähligen Glessener in Oberaußem. Doch weil auch in Oberaußem neue Wohngebiete geplant seien, werde es auch dort zu eng, argumentieren die Ortsbürgermeister. Deshalb wollen sie eine zweizügige neue Schule in Fliesteden. Glessen soll drei Züge behalten und trotzdem einen Anbau für Fachräume, den Offenen Ganztag und eine Mensa erhalten.
Bald auch zu wenig Platz in Bergheim-Oberaußem?
„Wir wollen den dörflichen Zusammenhang halten“, begründet Elisabeth Hülsewig das Ansinnen der Politiker. Zudem sei der Bergheimer Norden bei jungen Familien sehr beliebt. Dem stimmen auch ihre Kollegen zu. Geuenich und Linzbach berichten, dass in ihren Orten zunehmend Häuser, die bisher von älteren Menschen bewohnt waren, von jungen Familien gekauft würden. Hans-Josef Weck meint sogar, dass auch die Planung für Oberaußem demnächst noch einmal überdacht werden müsse. In Zukunft brauche man mehr als drei Züge.
Ein Landwirt habe bereits signalisiert, seine Fläche für eine neue Grundschule in Fliesteden bereitzustellen, sagt Hülsewig. Auch mit dem Bürgermeister und der Verwaltung sei man im Gespräch. Demnächst soll es aktuelle Zahlen zu Schülerzahlen in Bergheim geben.