Oberberg – Mehr als 45 000 Menschen haben den Wiedehopf zum „Vogel des Jahres 2022“ gewählt. Auf das Rotkehlchen im Jahr 2021 folgt damit der zweite Jahresvogel, der per Abstimmung gewählt wurde. Mit dieser Wahl verbindet der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Forderung nach dem Erhalt von halboffenen bis offenen, insektenreichen Landschaften.
Denn solche naturnahen Lebensräume braucht der Wiedehopf. Dazu zählen auch Weinberge und Obstgärten, in denen Insekten nicht durch Pestizide dezimiert worden sind. Die Population des Wiedehopfes gilt in Deutschland als gefährdet, da ihm zusagende Lebensräume immer weniger geworden sind.
Verbreitungsgebiet des seltenen Vogels wächst
Sein Bestand wird derzeit nur noch auf 800 bis 950 Paare geschätzt. Doch das Verbreitungsgebiet dieses wärmeliebenden Vogels wächst, was ein klares Anzeichen des Klimawandels ist. Der Wiedehopf lebt von größeren Insekten und ihren Larven. Er frisst gerne Käfer, Grillen, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen. Es darf auch mal eine Spinne oder sogar eine kleine Eidechse sein.
Viele Menschen dürften den neuen Jahresvogel aus der „Vogelhochzeit“ von Hoffmann von Fallersleben kennen. In dem Kinderlied bringt der Wiedehopf „der Braut den Blumentopf“.
Letzte Datierungen aus den Neunziger Jahren
Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten heimischen Vögel. Mit seinem langen Schnabel, orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube, die er bei Erregung aufrichtet, ist der Wiedehopf eine spektakuläre Erscheinung. Die wenigsten Mitbürger dürften ihn einmal selbst in der Natur gesehen haben. Denn er kommt nur in einigen Regionen Deutschlands vor, zum Beispiel am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, in Rheinhessen oder den Bergbaufolgelandschaften der Lausitz in Brandenburg und Sachsen. Dort ist das Klima für den wärmeliebenden Vogel geeignet.
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Als Zugvogel verbringt er den Winter in Afrika. Mit etwas Glück kann man den Wiedehopf auch mal im April/Mai auf dem Durchzug im Oberbergischen entdecken. So wurde jeweils ein Exemplar 1980 aus Reichshof-Nothausen und 1981 aus Bergneustadt-Geschleide gemeldet. Dr. Gero Karthaus, der heutige Bürgermeister von Engelskirchen, beobachtete am 24. April 1987 einen Wiedehopf bei Engelskirchen-Oesinghausen. Die letzten Beobachtungen datieren aus den Jahren 1994 und 1997 aus der Gemeinde Marienheide sowie 1999 aus Gummersbach-Frömmersbach.