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OberbergNeuer Vorsitzender der Jäger will Zusammenspiel mit Bevölkerung verbessern

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Bernd Steinhausen ist neuer Vorsitzender der Kreisjägerschaft in Oberberg. 

Oberberg – „Es geht nur miteinander, nicht gegeneinander“, sagt Bernd Steinhausen, seit Oktober neuer Vorsitzender der Kreisjägerschaft, in der 16 Hegeringe mit rund 1300 Mitgliedern organisiert sind. Sein Ziel ist es, als Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Manfred Kind, die Arbeit der Jäger transparenter zu machen und das Zusammenspiel mit Behörden und Bevölkerung zu verbessern.

„Jagd ist nicht Totschießen, sondern vor allem die Hege des heimischen Wilds“, erklärt Steinhausen. „Ein Menschenleben ist viel zu kurz, um die Natur ganz zu erfassen – man kann nur einen Bruchteil davon erfahren.“ Dabei sieht er die Jäger, die täglich in den Revieren unterwegs sind, als kompetente Ansprechpartner, wenn es um Veränderungen in den Wäldern und Eingriffe in die Natur geht. „Wir kennen die Ruhezonen, die das Wild benötigt, um in unseren Wäldern zu überleben“, erzählt der 64-jährige Berkenrother.

So würden häufig Rehe im Winter sterben, die durch unachtsame Wanderer oder Mountainbiker aus ihrer Winterruhe aufgeschreckt ihren Kreislauf hochfahren und vorzeitig ihre Fettreserven verbrennen. Steinhausen ist ein Freund der aus Österreich stammenden Initiative „Respektiere deine Grenzen“, deren Ziel es ist, Sportbegeisterte und Erholungssuchende in der Natur für die Bedürfnisse von Fauna und Flora zu sensibilisieren. „Jäger sind staatlich geprüfte Naturschützer.“

Jägerschaft in Wegeplanung einbeziehen

Daher würde er es begrüßen, wenn die Jägerschaft frühzeitig in die Wegeplanung in Naturarealen einbezogen würde. „Jäger erleben die Natur ganz anders als Besucher im Wald“, erklärt Steinhausen. So könnten Wege bestimmt werden, auf denen das Wild nicht aufgestört wird und damit auch viele Wildunfälle verhindert werden.

Der neue Vorsitzende hat bereits viele Pläne in der Schublade, um die Jägerschaft in der Öffentlichkeit präsenter zu machen. Er denkt an einen Jagdtag im Sommer, auf dem sich die Bevölkerung über die Arbeit der Jäger informieren kann. Dabei seien eine rollende Waldschule, Hundevorführungen, Jagdhornbläserwettbewerbe und für das leibliche Wohl Wildverköstigungen vorgesehen.

Ein besonderes Augenmerk legt Steinhaus auf die Einbeziehung der jüngsten Gesellschaftsmitglieder, um sie an die Natur heranzuführen. So seien etwa Ansitztouren denkbar, bei denen Kinder einen Jäger begleiten und so die Beobachtung von Wild aus nächster Nähe miterleben können. Gleichzeitig könnten sie sehen, wie Wildäcker angelegt werden, damit die Tiere auf ein vielfältiges Nahrungsangebot außerhalb der industriellen Landwirtschaft zurückgreifen können, ohne den Forst zu schädigen.

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Vielversprechend sieht er auch das in Kooperation mit dem Gymnasium der Homburgischen Gemeinden gestartete Projekt „Kids save Kitz“, bei dem Schüler mittels einer Drohne im Gras abgelegte Kitze aufspüren können. Innerhalb kürzester Zeit kann das mit einer Wärmebildkamera ausgestattete Fluggerät die Jungtiere erkennen und so vor dem Mähtod bewahren. Nach dem erfolgreichen Auftakt in Nümbrecht soll das Projekt zukünftig auf die anderen Kommunen in Oberberg ausgeweitet werden. Dabei hofft Steinhausen auf die Hilfe ortsansässiger Firmen bei der materiellen Ausstattung des Projekts. Zusätzlich soll eine Internetseite entstehen, auf der sich Landwirte und Schulen informieren können. „Die Jäger brauchen die Unterstützung der Bevölkerung.“

Steinhausen ist nicht alleine neu an der Spitze der Kreisjägerschaft. Auf der Hauptversammlung gewählt wurden auch seine Stellvertreter Andreas Engelbert, Leiter des Hegerings Nümbrecht, als Betreuer des Südkreises und Volker Grossmann, Leiter des Hegerings Radevormwald, für den Nordkreis. Für die Öffentlichkeitsarbeit engagiert sich der Nümbrechter Falk Kern, Redakteur bei einer Jagdzeitschrift. Weiterhin aktiv sind Schatzmeister Dieter Wagener und Matthias Schäfer als stellvertretender Vorsitzender. Als Kreisjagdberater fungieren Manfred Kind und sein Stellvertreter Oliver Sadowski.