Nach 25 JahrenNümbrechter Senioren-Insel und Kneipp-Verein arbeiten getrennt
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Nümbrecht – Wer hat’s erfunden? Tatsächlich soll es nur diese eine Frage sein, die zu einem Zerwürfnis zwischen der Nümbrechter Senioren-Insel und dem ebenfalls in der Gemeinde ansässigen Kneipp-Verein geführt hat. Beide haben viele Jahre lang Hand in Hand den Nümbrechter Senioren Kurzweil bereitet.
Zu Tanznachmittagen, Kegeln und Spielenachmittagen luden beide Vereine regelmäßig gemeinsam ein. Damit ist nun Schluss – mit kuriosen Folgen: Sowohl das Tanzen und Kegeln für Senioren soll nun doppelt stattfinden, ausgerichtet einmal von der Senioren-Insel und einmal vom Kneipp-Verein.
Keine gemeinsame Basis mit neuer Leitung gefunden
Seitens der Senioren-Insel teilt Heinz-Jürgen Naujoks mit, dass die Institutionen „nach nunmehr 25 Jahre harmonischer und erfolgreicher Zusammenarbeit“ ihr gemeinsames Wirken beenden. Naujoks schätze die inzwischen ausgeschiedene Kneipp-Vorsitzende Gisela Bauer, mit dessen Vorstand die Senioren-Insel stets gut zusammengearbeitet habe. Doch mit der neugewählten Führung des Kneipp-Vereins sei es nicht mehr möglich gewesen, eine gemeinsame Basis zu finden.
Naujoks: „Wir bedauern diesen Schritt der Trennung und wünschen dem Vorstand des Kneipp-Vereins immer eine glückliche Hand bei der Bewältigung seiner Aufgaben.“ Dieser Schritt habe sich seit etwa anderthalb Jahren angebahnt, sagt Naujoks auf Nachfrage. Bei der Frage, welcher Verein die gemeinsamen Veranstaltungen damals ins Leben gerufen hat, war man mit dem Kneipp-Verein nicht übereingekommen.
Verwunderung bei den Lesern über Tanznachmittage
Das hatte jüngst zur Folge, dass im Gemeindeblatt „Nümbrecht aktuell“ identische, aber konkurrierende Veranstaltungen angekündigt wurden. Der Kneipp-Verein warb unter anderem für seinen Tanznachmittag am 5. August im Engelsstift und fürs Kegeln an einem da noch nicht genannten Ort, zu dem sich Interessierte anmelden sollen. Viele Leser wunderten sich, denn auf derselben Seite kündigte auch die Senioren-Insel ihre Veranstaltungen an – unter anderem den Tanznachmittag an jedem dritten Donnerstag im Monat und das Kegeln an jedem letzten Dienstag im Monat in der Gaststätte Derichsweiler Hof.
Die bisher publikumsträchtigste Veranstaltung ist der Tanznachmittag, bei dem Heinz Pistorius als Disc-Jockey auflegt. Der 80-Jährige gehört dem Vorstand des Kneipp-Vereins an und erklärt: „Bei unserem Tanznachmittag mache ich auch weiterhin Musik, beim Tanznachmittag der Senioren-Insel wird aber Heinz-Jürgen Naujoks am DJ-Pult stehen.“ Was das Kegeln anbelangt, werde der Kneipp-Verein der Senioren-Insel den altbekannten Veranstaltungsort Derichsweiler Hof überlassen und ein eigenes Kegeln im Nümbrechter Park-Hotel ausrichten.
Streitparteien seit anderthalb Jahren
Erika Thaden, die Vorsitzende des Kneipp-Vereins, bestätigt, dass es beim Zwist mit dem ehemaligen Partner Senioren-Insel um die Frage ging, wer die Veranstaltungen ins Leben gerufen hat: „Unsere Dokumente belegen klar, dass es unser Kneipp-Verein war.“ Als aber die Senioren-Insel in Veröffentlichungen diese Veranstaltungen ausschließlich für sich reklamiert habe, sei schon vor anderthalb Jahren jener Streit entbrannt. Sogar eine Unterlassungserklärung soll ihr von der Senioren-Insel zugeschickt worden sein, sagt Thaden: „Die habe ich aber nicht unterschrieben.“
Die Vorsitzende will mit dem Kapitel nun abschließen und nach vorne schauen. Um die Außenwirkung des Streits ist sie sich bewusst: „Eigentlich ist es ja eine schrecklich alberne Sache.“