Essen – Das Wort Aufstieg mochte Gudjon Valur Sigurdsson nach dem Abpfiff nicht in den Mund nehmen. „Dafür bin ich nicht zuständig“, erklärte der Trainer des VfL Gummersbach. Seine Aufgabe sei es, die Mannschaft auf die nächsten Spiele vorzubereiten.
Zufrieden mit dem Auftritt seines Teams
Richtig zufrieden war er aber doch nach dem 32:28 (16:12)-Erfolg seiner Mannschaft gegen TuSEM Essen. Vor 1893 frenetischen Zuschauern in der Sporthalle Am Hallo traten die Gummersbacher wie ein Tabellenführer auf, ließen sich auch durch neun Zeitstrafen nicht aus der Ruhe bringen und wenn es doch mal brenzlig zu werden schien, war Torhüter Tibor Ivanisevic zur Stelle.
Die Partie hatte mit einer Schweigeminute für den am Freitag verstorbenen Petre Ivanescu begonnen, der als Trainer beide Teams zur Deutschen Meisterschaft geführt hatte. Dann war es aber auch schon vorbei mit der Einigkeit. Es entwickelte sich in der Anfangsphase ein turbulentes Spiel, in dem der VfL schon in der neunten Minute die zweite Zeitstrafe kassierte. Eine Minute später gab es sogar Rot für Lukas Blohme, das die beiden Schiedsrichter noch um die Blaue Karte ergänzten.
Rot-Blaue Karte für Lukas Blohme
Blohme hatte einen Abpraller der Essener abgefangen. „Ich wollte den Ball weiterspielen und bin einen Schritt nach vorne getreten. Dabei ist mir Noah Beyer entgegengekommen und ich habe ihn mit dem Ball am Kopf berührt“, beschrieb Blohme anschließend die Szene.
Die Blaue Karte bezeichnete er als überzogen, da sie voraussetze, dass er den Gegenspieler habe treffen wollen und das sei nicht der Fall gewesen. Jetzt entscheidet die spielleitende Stelle, ob Blohme gesperrt wird und damit am Freitag gegen Hamm nicht mitwirken kann.
VfL ließ sich nicht aus der Ruhe bringen
Der VfL, der in dieser Phase mit 4:7 (10.) zurücklag, schüttelte sich, glich durch zwei Treffer von Raul Santos und einen von Julian Köster zum 7:7 (15.) aus und legte bis zum 10:7 (20.) sowie 16:10 (28.) vor. Essen konnte in der Folge nur noch einmal auf 18:20 (38.) verkürzen.
Trotzdem gab es weiterhin durchaus Situationen, in denen der VfL noch einmal ins Hintertreffen hätte geraten können. Das nicht nur wegen der insgesamt neun Zeitstrafen gegenüber vier gegen die Gastgeber.
Offene Abwehr der Essener in der Schlussphase
Wie die Hüttenberger setzte der Essener Trainer Jamal Naji in der Schlussphase auf eine offene Abwehr, in der sich die Gummersbacher Fehler erlaubten und die Gastgeber noch einmal auf 25:28 (54.) verkürzten. Das war es dann aber auch. Der VfL setzte sich erneut auf fünf Tore ab und brachte den Sieg sicher über die Zeit.
Es sei überragend gewesen wie seine Mannschaft vor allem in der Abwehr gekämpft habe, freute sich Sigurdsson nach dem Abpfiff. Vor allem da sein Team über weite Strecken in Unterzahl habe spielen müssen. Bis zur Pause hatten bereits Stepan Zeman und Timm Schneider jeweils zwei Zeitstrafen kassiert, in der 52. Minute musste Schneider nach der dritten Strafe mit Rot vom Platz. So blieb die Abwehrarbeit im Innenblock vor allem an Julian Köster und Ellidi Vidarsson hängen. Ein Lob für die gute Deckungsarbeit sprach Sigurdsson aber auch Mathis Häseler aus, der für Blohme gekommen war.
VfL-Trainer lobt die Stressresistenz seines Teams
„Meine Mannschaft war cool, hat keinen Stress im Angriff gezeigt“, führte Sigurdsson weiter aus und wusste gar, wen er alles loben sollte. „Wir werden immer besser und setzten immer besser das um, was wir uns erarbeitet haben“, freute sich der VfL-Trainer. Torhüter Tibor Ivanisevic sprach von einer echten Mannschaftsleistung.
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Für die Gummersbacher geht es am Freitag mit dem nächsten Verfolger weiter, wenn sie um 19 Uhr in der Schwalbe-Arena den Tabellendritten ASV Hamm-Westfalen erwarten.