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Jetzt wieder kostenlosEine echte Hauruck-Aktion für die Testzentren

Lesezeit 3 Minuten

Auch in Oberberg wird wieder kostenlos getestet. Viele Testzentren reagierten prompt auf die Freigabe am Freitag.

Oberberg – Kaum hatte Jens Spahn als geschäftsführender Gesundheitsminister am Freitag die kostenlosen Corona-Tests wieder freigegeben, begann im Gesundheitszentrum Oberberg prompt das große Räumen. „Das war eine echte Hauruck-Aktion“, erzählt Kim Schmidt. Sie und ihre Kollegen haben die Teststelle in Gummersbach-Dieringhausen ganz schnell wieder aufgebaut, um eben ab Samstag solche Testungen erneut in einem größeren Rahmen vornehmen zu können. So wie andere Betreiber, die ihre Teststellen im Kreisgebiet ohnehin weitergeführt haben oder kurzzeitig geschlossen hatten, ohne aber die Lizenz dafür zurückzugeben.

Kostenpflicht hat Impfungen nicht gefördert

Die im Gesundheitszentrum war immer offen. „Die Freigabe hat uns völlig überrascht“, gesteht Schmidt, verantwortliche Empfangsmitarbeiterin, trotzdem. „Denn wir hatten mit dieser Nachricht frühestens in zwei Wochen gerechnet.“ Zwei Testplätze haben Schmidt und ihre Kollegen eingerichtet, die Öffnungszeiten entsprechen denen des Fitnessstudios im selben Gebäude, jetzt auch an den Wochenenden. „Und tatsächlich ist mehr losgewesen als an den Samstagen zuvor“, hat Kim Schmidt bisher beobachtet. Da seien gewöhnlich 20 bis 25 Oberberger zum Coronatest gekommen. „Das haben wir übertroffen.“ Sicher kämen in den nächsten Tagen noch mehr Testwillige, überlegt die Mitarbeiterin. „Die Nachricht muss ja erst mal die Runde machen.“

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Von etlichen telefonischen Nachfragen am frühen Samstagmorgen berichtet Marcel Miotk, Betreiber des Testzentrums Rebbelroth. „Wir sind von der Freigabe auch überrascht worden, aber eine große Umstellung bedeutet sie für uns nicht.“ Tatsächlich sei der Aufwand geringer als zuvor. „Denn die Leute buchen den Termin im Internet, müssen sich dann aber nicht mehr entscheiden, ob sie bei uns in bar oder online zahlen wollen.“ Für seine Stelle bedeutet das deutlich weniger Aufwand.

Sowohl Marcel Miotk als auch Kim Schmidt in Dieringhausen finden es richtig, dass die Tests erneut kostenlos zu haben sind. Schmidt: „Das senkt die Hemmschwelle, denn kostenpflichtige Tests tragen nicht dazu bei, dass sich mehr Menschen impfen lassen.“ Im Gegenteil: „Viele Impfunwillige haben das Geld gerne ausgegeben, wenn sie zum Beispiel abends etwas vorhatten.“ Miotk freut sich zudem, dass er seinen Stammkunden den Service wieder kostenfrei anbieten kann: „Davon haben wir viele.“

Eine größere Nachfrage als an den Wochenenden zuvor hat auch Pierre Blunau im Bergneustädter Sportzentrum „Just More“ festgestellt: „Die kostenlosen Tests sind auf jeden Fall stärker gefragt.“ Mit der Freigabe habe man gerechnet, wenn auch nicht sofort. „Am Ende hat sie uns also doch ein bisschen überrascht“, sagt Blunau.

Apotheker: „Nichts, was aus Berlin kommt, kann einen noch überraschen“

Ihn könne heute nichts mehr überrumpeln, bekennt derweil Hans Neumann, Mitinhaber der Viktoria-Apotheke in Dieringhausen. „Nichts, was aus Berlin kommt, kann einen noch überraschen“, findet er. Sein Team und er hätten die Entscheidung abgewartet: „Jetzt können wir flexibel reagieren. Wir werden – wenn es angesagt ist – auch die Öffnungszeiten wieder erweitern.“ Am Samstag habe sich die Nachfrage nach kostenlosen Tests sehr in Grenzen gehalten.

Eine Liste aller zugelassenen Teststellen hält der Oberbergische Kreis im Internet bereit.