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Umfrage zu CoronaAfD-Anhänger geben schlechtere Impf-Verträglichkeit an

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Eine Frau wird mit einem Corona-Impfstoff geimpft.

Eine Frau wird mit einem Corona-Impfstoff geimpft. (Archivbild)

In einer Umfrage signalisieren 73 Prozent der Deutschen, dass sie die Corona-Impfung gut vertragen haben. 40 Prozent der Befragten bezeichnen die Grundrechtseinschränkungen als übermäßig.

73 Prozent der Deutschen haben nach einer Forsa-Umfrage die Corona-Impfung „alles in allem gut vertragen“, 17 Prozent beantworteten eine entsprechende Frage dagegen mit „Nein“. Weitere zehn Prozent gaben an, dass sie nicht hatten impfen lassen, so die das Ergebnis der Befragung von 1002 Personen im Auftrag der „Neuen Osnabrücken Zeitung“ und des Magazins „Multipolar“. Die Befragung fand am 7. und 8. Oktober statt.

Die Wahrnehmung der Impfreaktionen unterscheidet sich nach Parteipräferenz. 87 Prozent der SPD-Anhänger, 86 Prozent der Grünen-Anhänger und 80 Prozent der Unionsanhänger hatten die Corona-Impfungen „alles in allem gut vertragen“. Bei Anhängern der AfD sagten das nur 40 Prozent, bei BSW-Anhängern 51 Prozent. Der Anteil der Ungeimpften ist bei Anhängern der AfD (35 Prozent) und des BSW (13 Prozent) am höchsten.

Restriktionen bei Corona auch nachträglich umstritten

40 Prozent der Befragten meinten, die Grundrechtseinschränkungen wegen der Pandemie seien zu weit gegangen, 58 Prozent hielten sie dagegen für „richtig und verhältnismäßig“. In Ostdeutschland hielten 51 Prozent die Einschränkungen für zu weitgehend, unter AfD-Anhängern 79 Prozent und im BSW-Lager 59 Prozent. 29 Prozent der Befragten bejahten den Satz: „Gegen die während der Corona-Pandemie für die Entscheidungen verantwortlichen Politiker sollten juristische Ermittlungen mit entsprechenden Konsequenzen eingeleitet werden.“ 40 Prozent halten einen Untersuchungsausschuss des Bundestages für erforderlich, 58 Prozent nicht.

Gegenüber der Zeitung bedauerte Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Irene Mihalic, dass sich SPD und FDP nicht auf ein gemeinsames Vorgehen zur politischen Aufarbeitung hätten einigen können. Auch Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kritisierte den Verzicht auf eine Enquete-Kommission. Der Bonner Virologe und CDU-Bundestagskandidat Hendrik Streeck nannte es „misslich“, dass in der Umfrage zu den Grundrechtseinschränkungen keine differenzierten Antworten möglich gewesen seien. Alles in allem zeige sie, „dass diese Pandemie die Gesellschaft gespalten hat“. Zum Antwortverhalten der AfD- oder BSW-Wähler meinte er: Womöglich haben sich Menschen, die in Pandemiezeiten ausgegrenzt und unter Druck gesetzt wurden, auch erst deshalb von den anderen Parteien abgewendet.“ (EB)