Herrlich jeck: Hier fassen wir die Highlights aus dem Straßenkarneval der Stadt Mechernich zusammen. Aktuell: der Zoch in Harzheim.
Karneval 2025Das jecke Treiben in der Stadt Mechernich – Harzheim versinkt im Nebel

Mit Bengalos tanzten die Skilehrer auf der Straße, die sie zuvor eingenebelt hatten.
Copyright: Ulla Jürgensonn
An den Karnevalstagen finden Sie hier die schönsten Bilder aus dem Stadtgebiet Mechernich.
Wilde Tänze mit Bengalos im Harzheimer Nebel
Harzheim lebt, die Party bebt – die Jecken im Zug und am Straßenrand taten alles, um dem Motto des Harzheimer Karnevalszuges gerecht zu werden. Zwölf Fußgruppen und Wagen zogen diesmal durch die Straßen des Ortes. Zugleiterin Christa Kremer hatte allen Grund zu strahlen: „Sechs davon sind heimische Gruppen.“
Wie die Punker, die mit ihren bunten Irokesen-Frisuren ganz cool daherkamen. Die Kinder des Harzheimer Kindergartens hatten sich für diesen Tag in die Feytaler Jecken verwandelt, das Tambourcorps Concordia Harzheim trug seinen Teil dazu bei, dass die Party in Schwung kam.
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Aus den Nachbarorten war Verstärkung angerückt. Die Seilbahn-Jecke aus Bergheim waren mit einem großen Wagen dabei, der Karnevalsverein Vussem gönnte seinem Dreigestirn mit Jungfrau Michaela, Prinz Carsten II. und Bauer Falk den wohl letzten großen Auftritt.
Nicht nur das strahlend schöne Wetter machte Lust auf ein Eis, sondern auch die jungen Leute, deren Motto hieß: „Wenn der Eismann klingelt...“. Spektakuläres boten die (Après-)Skilehrer zum Ende des Zuges. Sie tauchten die Straße in orangefarbenen Nebel, in dem sie mit Bengalos in den Händen tanzten. „Immer wieder schön“, freute sich Elke Bresgen. Seit Zeiten ist die Harzheimerin alljährlich Teil der bunt kostümierten Narrenschar am Zugweg.
In Bergbuir haben die Hommele ein bisschen länger gebraucht
Wenn sich Hummeln, Magier und Bauarbeiter fröhlich auf der Straße unterhalten, muss wohl Karneval in Bergbuir sein. In dem 300-Einwohner-Ort scheint das Motto „Je kleiner der Ort, desto fröhlicher die Zugteilnehmer“ zu gelten. Eröffnet wurde der Zoch von gelb-schwarzen Hummeln. Die Fußgruppe bestand im Grunde aus Mitgliedern einer Familie. Nach der Covid-Zwangspause hatten die Hummeln einfach etwas länger gebraucht, um noch einmal mitzumachen. Und das mit den Hommele erklärt sich recht einfach: Der Vereinsverbund heißt eben so.

Die Hommele Emily (v.l.), Hannah und Samira verteilen Süßigkeiten und gute Laune unter den Jecken am Wegesrand.
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Die Magier sind Jessica (v.l.), Kathrin und Sandra.
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Die Harzheimer Tobias, Lisa, Alyssia und Sara unterstützen mit einer kleinen Delegation den Fastelovend in Bleibuir.
Copyright: Ramona Hermes
Urgesteine sind die Magier. Früher hatten die auch einen Wagen, aber inzwischen habe keiner mehr einen Lkw-Führerschein, erklärt Sandra Jansen – und als Fußgruppe habe man auch keine Probleme, durch den engen Ort zu manövrieren.
Die Löschgruppe hatte sich logischerweise die Bauarbeiten des Feuerwehrgerätehauses zum Thema gemacht: Sie verteilten neben Süßigkeiten auch kleine Eimer, Schaufeln und Förmchen. Unterstützt wurden die Jecken von einer kleinen Delegation von Après-Ski-Wütigen aus Harzheim. Den Abschluss bildete der Oktoberfest-Wagen der KG. Unter dem Motto „O'zapft is“ verteilten die Karnevalisten freigiebig Süßkram.
Kommern feierte Rosenmontag eine karnevalistische Friedensbewegung
Kein Weihnachten, keine Wüste: Weyer ist ein Regenbogenland
Ja ist denn schon wieder Weihnachten? Die drei Jecken mit den Christbäumen auf dem Kopf nehmen die Frage nicht übel. „Nö, wir sind ja auch nicht in der Wüste“, kommt der Konter mit einem Seitenblick auf die Scheichs und Beduinen, die da in Weyer auf der Straße tanzen.
Ein ganz schön langer Zug schlängelte sich durch den Ort. Schließlich gab es reichlich Verstärkung aus der Nachbarschaft, aus Vussem und Kommern beispielsweise waren Prunkwagen unterwegs, auch die KG Feytaler Jecken aus Eiserfey war mit dabei.
Vorweg fuhr aber natürlich der Wagen der Weyerer Blömche. Die Karnevalisten ließen sich bei ihrem Heimspiel nicht lumpen, sie warfen großzügig Kamelle und ließen Seifenblasen vor dem blauen Himmel durch die Luft tanzen.
Äpfel zu werfen wäre allerdings keine gute Idee. Die wurden in einem Kescher sorgsam herabgereicht, damit das Obst heil beim Empfänger ankam. Bunt und fantasievoll entführten Kinder die Jecken ins Regenbogenland. Die Regenbogen waren aus Schwimmnudeln in unterschiedlichen Farben gebastelt.
Im Look der 50er-Jahre tanzten Männer mit Schmalzlocke und Frauen im Pettycoat auf der Straße. Zu einem echten Rock'n'Roll ließen sie allerdings nicht überreden, auch wenn sie die passende Musik dabeihatten. Nicole kommt mit ihrer Clique seit Jahren aus Mechernich zum Zug nach Weyer: „Hier ist die Stimmung immer toll.“ Und es gebe immer Gruppen mit besonderen, selbst gemachten Kostümen, die einfach Freude machten. Da wollte keiner widersprechen.
Fledermäuse, Skelette und Teufel beim Bergheimer Gruselzoch
Kurz nach Weihnachten war es mit der Beschaulichkeit im Bergheimer Kindergarten auch schon wieder vorbei: „Als wir Anfang Januar mit den Vorbereitungen für den Karnevalszug begonnen haben, haben sich die Kinder ein gruseliges Motto gewünscht“, berichtet Kindergartenleiterin Simone Henk.
Traditionell führte die Gruppe aus dem örtlichen Awo-Kindergarten auch in diesem Jahr wieder den Bergheimer Kinderzug an. 34 Kita-Kinder und 54 Erwachsene hatten sich als Fledermäuse, Skelette, Teufel und andere furchterregende Gestalten verkleidet. Den vielen Hundert Besuchern, die am Freitag die engen Dorfstraßen säumten, gefiel die gruselige Maskerade jedenfalls bestens.
Insgesamt 18 Gruppen, darunter zehn mit großen Traktoren und Prunkwagen, nahmen in diesem Jahr am Zoch der KG Seilbahnjecke teil. „Noch mal eine Gruppe mehr als im vergangenen Jahr“, berichtete Zugleiter Torsten Fünfzig stolz. Besonders der Wagen des Mechernicher Dreigestirns hatte beim Rangieren durchaus seine Mühe in den engen Gassen, bekam dann aber am Ende doch noch „de Kurv“.
Überhaupt nutzen zahlreiche Tollitäten aus der Umgebung den Zoch in Bergheim zum Warmlaufen für weitere jecke Auftritte. Die Dreigestirne aus Vussem, Kommern und Wahlen waren ebenso vertreten wie Kinderprinzessin Julia aus Schwerfen. Besonders die Fußgruppen, die vor allem aus den eigenen Reihen der Seilbahnjecken rekrutiert wurden, zeigten sich in ausgefallenen Kostümen, wie zum Beispiel die Tänzerinnen der Bergheimer Höppebeenche, die abgespacete Weltraum-Anzüge angelegt hatten. Für Musik im Zoch sorgten unter anderem die Rums- und Bumskapelle aus Lorbach sowie eine Dudelsack-Band, die kölsche Tön mit schottischem Akzent präsentierte.
Funkelnde Stääne beim Lichterzug, Untote auf einem Geisterschiff
Die Faszination des Karneval im Dunkeln erlebten die Jecken wieder beim Stäänedanz, dem Lichterzug in Eiserfey. Mächtig was los war auch am Samstag in Vussem, als es mal gespenstisch, mal blumig wurde.
Was war sonst los?
Hier finden Sie alles zum Karneval im Kreis Euskirchen im Überblick.