Die Kölner Straße in Kommern war gestopft voll mit Menschen, lange bevor der Zug sich in Bewegung setzte. Langweilig wurde es den Wartenden nicht, aus vielen Ecken war Karnevalsmusik zu hören, die ersten tanzten schon mal. Gelohnt hat sich das Warten allemal: Mit 44 Gruppen bot der Karnevalszug wirklich jede Menge für Auge und Ohr. Und, eine Kommerner Eigenart: Wenn man denkt, es ist vorbei, geht es nochmal von vorne los. Der Zugweg ist so konzipiert, dass der jecke Lindwurm zweimal an der Tribüne vor der Volksbank vorbeikommt, wo an diesem Rosenmontag definitiv das närrische Epizentrum war.

Gleich zwei Gruppen plädierten als Hippies für Love and Peace, für Liebe und Frieden. Kein Wunder, ist doch Karneval laut dem Moderator auf der Bühne die größte Friedensbewegung. Jedenfalls gehört es zum Karneval, dass selbst die gefährlichsten Gestalten eigentlich ganz harmlos sind. Seien es Daltons, die niemanden ausraubten, oder die Piraten mit ihrem imposanten, schaurig-schönen Schiff. Musizierende Clowns, konfettiwerfende Gäste aus Nyons, der französischen Partnerstadt Mechernichs – der Kommerner Karnevalszug war, bunt, lustig, international.

Von wegen löschen: Die Feuerwehr heizte den Jecken so richtig ein

Ausgerechnet die Feuerwehr, die doch eigentlich löschen soll, heizte das Feuer bei den Jecken am Straßenrand so richtig an. Passend zum Bau ihres neuen Gerätehauses waren sie als Bautrupp gekommen. Und als Baugerüste. Als die zu tanzen begannen, gab es kein Halten mehr.

Eine ganz Reihe prunkvoller Wagen bildete den Schluss des Zuges, vom allerletzten winkte das Dreigestirn der KG Greesberger. „In Kommern ist die Stimmung immer toll“, sagte Elfet Smajli, die am Straßenrand mittanzte. Sie muss es wissen, feiert sie doch schon seit 23 Jahren mit.