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RathausempfangKinderprinzessin Lea II. übernahm die Macht in Heimbach

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Kinderprinzessin Lea II. steht neben Bürgermeister Jochen Weiler, der ein Erinnerungsfoto in den Händen hält.

Tauschte Erinnerungsfoto gegen Schlüsselgewalt: Bürgermeister Jochen Weiler mit Prinzessin Lea II. und ihrer Adjutantin Jacqueline.

Bürgermeister Jochen Weiler kapitulierte ohne nennenswerten Widerstand. Im Vergleich mit Heimbach ist Köln nur eine „Stadt am Bach“.

„Heimisch Alaaf!“ war der Spruch des Weiberfastnachttages im Heimbacher Rathaus. Dort kapitulierte Bürgermeister Jochen Weiler vor Kinderprinzessin Lea II. und übergab ihr ohne nennenswerten Widerstand die Schlüssel zum Verwaltungszentrum.

Tollität Lea II. (Kulina) und ihre Adjutantin Jacqueline (van den Akker) zogen pünktlich um 11.11 Uhr ins Rathaus ein. Begleitet vom Spielmannszug Gut Klang Heimbach ging es zu einem rund 40-köpfigen Schmölzjen mehrheitlich jecker Wiever im Heimbacher Rathausfoyer. Wobei Möhnen auf den ersten Blick nicht auszumachen waren. „Die Stadt ist Möhnen-freie Zone“, so Bürgermeister Jochen Weiler, der das wilde Treiben an Weiberfastnacht eher jenseits der Stadtmauern „ab Strauch und dann weiter Richtung Monschau“ verortete.

Die zwölf Jahre alte Tollität von Heimbach reichte allen die Hand

Nichtsdestotrotz waren viele kostümierte Einzelkräfte mit Möhnen-Potenzial im Publikum. Ihnen und den anwesenden jecken Männern versprachen die zwölf Jahre alte Tollität und ihre gleichaltrige Adjutantin in ihrem Sessionslied: „Hand in Hand nehmen wir euch mit ins Karnevalsland“.

Die Eifelperlen singen Kölsche Lieder. Ein Mann mit Zylinder ist von hinten am Piano zu erkennen.

Erstmals live beim jecken Rathausempfang: Die Eifelperlen aus Heimbach sangen kölsche Lieder.

Zuvor hatte der Männergesangverein Eifelperlen unter seinem Dirigenten Jan Gerding bei seiner Weiberfastnacht-Rathausempfang-Konzertpremiere ein Ständchen mit einigen der schönsten kölschen Karnevalslieder gesungen, etwa „Wenn dat Trömmelche jeht“ von den Räubern – allerdings mit dem Refrain „Heimisch Alaaf“ statt „Kölle Alaaf“. Eine Abwandlung nicht ohne Hintersinn, so „Ober-Eifelperle“ und Altbürgermeister Peter Cremer.

Köln zieht gegenüber Heimbach ganz klar den Kürzeren

Denn bei genauerem Hinsehen wurde klar: Vergleicht man beides, die Millionenstadt und die mit 4286 Einwohnern (Stand: 30.8.2021) kleinste Stadt Nordrhein-Westfalens, zieht die Metropole am Rhein den Kürzeren – je nachdem.

Das fängt nach Recherchen Cremers schon bei der Zahl der noch lebenden Bürgermeister an: In Köln sind es drei (Amtsinhaberin Henriette Reker, die Vorgänger Jürgen Roters und Fritz Schramma), in Heimbach aber vier: Jochen Weiler und sein Vorgänger Peter Cremer, Bert Züll und Hans-Günther Pütz, erster hauptamtlicher Bürgermeister im Städtchen und dessen Ehrenbürger. Doch es kommt für die Domstädter noch dicker: Nimmt man etwa die Breite des Rheins in Höhe Kölns und die Einwohnerzahl der Stadt und setzt sie in Relation zu der Breite der Rur und der Zahl der Heimbacher, dann ist Heimbach die Stadt am Fluss und Köln die am Bach.

Das sei Wissen, das man nicht brauche, hieß es beim jecken Rathaussturm in Heimbach – einerseits. Aber wann wird es aufgeschrieben, wenn nicht an Karneval?