Die Nordeifel Tourismus GmbH feierte in Euskirchen ihr 15-jähriges Bestehen. Dabei war's am Anfang gar nicht so einfach.
15 Jahre NeTEine Liebeserklärung an die Eifel – Stephan Brings gratuliert Touristikern
Markus Ramers blickte von der Bühne aus auf seinen Vorgänger: „Günter, du hast das Baby ja mit zur Welt gebracht.“ Landrat a. D. Günter Rosenke, der als Ehrengast in der ersten Reihe saß, lächelte kurz und vielsagend.
Die Geburt des „Babys“ Nordeifel Tourismus GmbH (NeT) 2009 war nämlich keine einfache. „Ich kann mir vorstellen, weil ich solche Gespräche ja kenne, dass die Gespräche mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern nicht so ganz einfach waren“, setzte Ramers nach. Der Altlandrat lächelte erneut. Kurz und vielsagend.
Inzwischen ist die Familie für die Nordeifel Tourismus komplett
In der Tat wollten lediglich sieben der elf Kreiskommunen neben dem Kreis die Elternschaft und damit auch den Unterhalt fürs Baby übernehmen. „Es ging da wohl auch um Geld“, schätzte Ramers. Allerdings auch um touristische Inhalte.
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Nach und nach kamen dann die übrigen vier Kommunen dazu, so dass die Familie nun komplett sei. Somit, so Ramers, stehe die NeT zu ihrem 15. Geburtstag gut da. Pubertätsprobleme könne er jedenfalls nicht ausmachen.
Das sei vor allem, so der Landrat, dem Team der NeT zu verdanken, das mit viel Liebe zur Heimat und Herzblut arbeite — und das auch dieses Geburtstagsfest auf die Beine gestellt habe. Vertreter vieler Einrichtungen des Fremdenverkehrs, der Kultur, der Kommunen und der Gastronomie waren in die Alte Tuchfabrik nach Euskirchen gekommen.
Rockmusiker Stephan Brings zieht die Eifel Dubai jederzeit vor
„Es wird eine schöne Feier“, hatte Moderator Julius Esser ihnen zu Beginn des „NeTworking“ versprochen. Er sollte recht behalten. Vor allem aber war das Fest eine Liebeserklärung an die Eifel. Dafür sorgte unter anderem einer, der bekanntlich immer für einen kostenfreien Werbeblock für die Region zu haben ist: Stephan Brings.
Per Video, das in der alten Schule im Freilichtmuseum Kommern aufgenommen worden war, berichtete der Musiker, dass er sich vor 14 Jahren ein Häuschen in der Eifel zugelegt habe, dass er aber schon als Schüler in Köln dank eines Lehrers früh mit der Eifel in Verbindung gekommen sei.
„Auch für uns als Band ist die Eifel total wichtig“, erläuterte Brings: „Hier sprechen die Menschen noch Platt. Die verstehen uns alle.“ Da sei es auch nicht verwunderlich, dass die Band oft und gerne hierzulande auftrete.
Einen Tipp für Eifelbesucher hat der 59-Jährige natürlich auch stets parat. „Meine Freizeit ist völlig verschoben“, holte er aus. Wenn andere entspannen, also freitags, samstags und sonntags, sei er meistens mit der Band unterwegs. So beginne sein Wochenende am Montag, erläuterte der 59-Jährige: „Wenn ich mich dann aufs Rad setze und nach Wollseifen oder Vogelsang fahre, bin ich da ziemlich alleine.“
Die Ruhe, ja auch die Einsamkeit, genieße er sehr, und er empfehle allen, die es einrichten könnten, ebenfalls diese Tage für Ausflüge zu nutzen: „Da kommst du wieder runter.“
In die Ferne schweifen sei ohnehin nicht sein Ding, man müsse nicht immer alles ausreizen, was der globale Tourismus so anbiete: „Wenn mir einer sagt: ,Wir waren in Dubai', denke ich meist: ,Eh, wat?'.“
Eifel-Krimiautor Ralf Kramp schrieb Geschichte fürs „Geburtstagskind“
Auch seine Musikerkollegen stiegen in der traditionellen Bandpause nach dem Karnevalsstress längst nicht mehr so oft ins Flugzeug wie früher, weil das ja auch wegen der Umwelt und des Klimas nicht mehr zeitgemäß sei.
Da dürfte es die Kölsch-Rocker freuen, dass die NeT sich die Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben hat – unter dem Motto „Domet mer noch lang jet dovun hann“. Denn in kaum einem anderen Bereich passten Ökonomie und Ökologie so gut zusammen wie im Fremdenverkehr, so die NeT. Umweltgerechter Tourismus sei für immer mehr Besucher ein absolutes Muss.
Das sei aber nur eins der vielen Themen, die die NeT etabliert habe. Dazu gehören auch Veranstaltungen wie „Mir kalle Platt“, deren Hauptakteur Günter Hochgürtel, Kopf der Band „Wibbelstetz“, in der Tuchfabrik mitfeierte, oder die Reihe „Nordeifel – Mordeifel“ mit ihrem Protagonisten Ralf Kramp. Der hatte eigens eine ebenso gruselige wie urkomische Geschichte für die Feier verfasst, in deren Mittelpunkt Eberhard steht.
Eberhard kommt nämlich in die Verlegenheit, unbemerkt eine Leiche in der Eifel begraben zu müssen, was aber schwierig ist, weil ihm Wanderer, Ranger, Radfahrer und Sternenbetrachter immer wieder in die Quere kommen. So muss Eberhard feststellen, dass in der Eifel nicht mehr der Hund begraben ist wie zu den Zeiten seiner erzwungenen Besuche als Kind. Hätte sich Eberhard doch nur vorher auf der Homepage der NeT kundig gemacht!