Der Planungsausschuss will zunächst die Landesvorgaben abwarten, die interfraktionelle Runde bereitet aber schon die Flächenauswahl vor.
Strom für 12.000 HaushalteInvestor will bei Hellenthal zwei neue Solarparks bauen
Neben der Windenergie bietet die Nutzung der Sonnenenergie über die Photovoltaik (PV) vielversprechende Hoffnungen für die Energiewende von fossilen auf erneuerbare Energieträger. Investoren lockt ein vielversprechendes Geschäftsmodell mit sicheren Erträgen. So musste sich auch der Gemeinderat in Hellenthal mit der Thematik auseinandersetzen.
Ein Investor hatte beantragt, zwei Flächen, eine bei Wollenberg, die andere bei Ingersberg, für Solarparks zu nutzen. Doch die Begeisterung der Ratsvertreter für das Vorhaben hielt sich in Grenzen.
Rund 26 Hektar groß ist die Fläche, die der Projektierer sich für die Anlage bei Wollenberg ausgeguckt hat. Sie liegt zwischen dem Ort und dem Umspannwerk an der L 203. Die andere Fläche ist etwa 14 Hektar groß und befindet sich am westlichen Ortsausgang von Ingersberg, südlich der Straße nach Blumenthal.
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Gemeinde Hellenthal will bei der Solarpark-Planung mitreden
Beide Anlagen sollen gemeinsam rund 42.540 Megawatt pro Jahr erzeugen, was einem Stromverbrauch von 12.154 Haushalten entspricht.
Die augenblickliche Rechtslage gibt der Gemeinde die Möglichkeit, bei der Errichtung von PV-Anlagen mitzureden. Denn diese sind nicht privilegiert, weswegen eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans notwendig sind. Immerhin gilt die Eifel als „benachteiligtes Gebiet“, was dem Investor die Möglichkeit gibt, sich auf eine Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu bewerben.
„Für eine konkrete Umsetzung fehlt es in NRW aktuell aber noch an den erforderlichen bauplanungsrechtlichen Rahmenbedingungen“, teilte die Gemeindeverwaltung mit.
So sei im aktuellen Landesentwicklungsplan Solarenergienutzung nur möglich, wenn das für den jeweiligen Standort mit der Festlegung im Regionalplan vereinbar ist. Eine Reihe von Möglichkeiten wird im aktuellen Ziel des Plans aufgelistet. Landwirtschaftliche Flächen gehören allerdings nicht dazu. An Autobahnen und überregional bedeutsamen Eisenbahntrassen gilt bereits eine Privilegierung.
PV-Anlagen: Kriterien des Landes NRW sind noch nicht bekannt
Allerdings gebe es so etwas in der Gemeinde nicht, betont die Verwaltung. Deshalb solle bis zur Bekanntgabe der Kriterien durch das Land abgewartet und dann eine Planung eingeleitet werden, so der Beschlussvorschlag der Verwaltung. „Wir haben länger diskutiert und sind der Meinung, wir sollten nicht zustimmen“, sagte Armin Holzem (CDU) im Ausschuss für Bauen und Planen.
Man solle abwarten, was die Landesregierung beschließen werde. Grundsätzlich liege das Projektgebiet zu nahe an den Ortschaften. Auch müsse die mögliche Verspiegelung für das benachbarte Felser geprüft werden.
„Hier geht es darum, die Kriterien abzuwarten, an die man sich halten muss“, sagte Bürgermeister Rudolf Westerburg. Zurzeit gebe es nicht Greifbares.
CDU-Fraktionschef René Strotkötter befürchtet einen Wildwuchs von PV-Freiflächenanlagen
Günter Echtle (Grüne) plädierte dafür, sich diesem Vorschlag anzuschließen. Bis der Landesentwicklungsplan in Offenlage gehe, könnte die Gemeinde Richtlinien entwickeln. „Wir haben dann nicht zugestimmt und nicht abgelehnt“, sagte er.
CDU-Fraktionschef René Strotkötter befürchtet einen Wildwuchs von PV-Freiflächenanlagen und beantragte die Vertagung des Punktes. Stattdessen solle eine interfraktionelle Gesprächsrunde eingerichtet werden, die Vorgaben für die Flächenauswahl erarbeiten könne.
Dem Vorschlag schlossen sich die anderen Ausschussmitglieder und der Bürgermeister an. Nach den Sommerferien wird die Gesprächsrunde dann die Entwicklung von Photovoltaik-Flächen in der Gemeinde Hellenthal vorbereiten.