Helles aus der EifelBlankenheimer Bier mit dem Hirsch kommt auf den Markt
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Blankenheim – „Blanq – Eifeler Helles“ heißt das erste Bier aus Blankenheim, das fünf Idealisten aus der Eifel und Köln auf den Markt bringen wollen. Ab dem 21. Juni soll es als Sixpack oder Einzelflasche in den Getränkeregalen der Supermärkte und Lieferanten der Eifel, aber auch in Köln, Bonn, Aachen oder Düsseldorf zu haben sein. Und natürlich über einen Online-Shop.
Ideen muss man haben. Das dachten sich auch der Blankenheimer Mario Olzem, der „Neu-Blankenheimer“ Kai Janssen und die drei Kumpels René und Robert Lentzen und Simon Stahl. Also erfanden sie „aus einer Bierlaune heraus“, so Kai Janssen, ihr eigenes Bier. „Nach dem Namen mussten wir nicht lange suchen“, versichert Janssen, einer von zwei Geschäftsführern der neuen GmbH: „Blanq – der Name Blankenheim sollte irgendwie drin sein. Das Q anstelle des K steht für Quelle.“
In Mendig gebraut
Und dazu der programmatische Zusatz: „Eifeler Helles“ – eine untergärige Bierspezialität. „Das ist in Süddeutschland sehr beliebt, mittlerweile auch bei uns im Rheinland“, weiß Mario Olzem, Geschäftsführerkollege von Janssen und Inhaber des „Krims Kram Ladens“ unweit der Ahrquelle in Blankenheim.
Gebraut wird das Helle bei der „Vulkan Bräu“-Brauerei in Mendig in der östlichen Vulkaneifel. Hier hat man Erfahrung mit solchen Fremdrezepturen. Für das Blankenheim-Bier wurde ein Brauvertrag über zunächst 90 Hektoliter für 27000 Flaschen geschlossen. Braumeister Marc Kovacs hat schon den Sud angesetzt, ein erster Probesud wurde jetzt bei der öffentlichen Präsentation des Blanq am Curtius-Schulten-Platz in Blankenheim zur Verkostung gereicht.
„In der Farbe kräftig goldgelb mit floralen Hopfennoten und dezenter Malzsüße, dann stark im Antrunk, schlank im Körper, feinporig und vollmundig“, mit solcher Sommelier-Prosa beschreiben die Blanq-Gründer ihr Eifeler Helles, bei dem es nicht bleiben muss. Ist der Verkaufserfolg erst einmal da, könne man sich weitere Biersorten vorstellen.
Bier mit einem Spritzer Quellwasser
Das naturtrübe Helle mit einer Stammwürze von 13 Prozent und einem Alkoholgehalt von 5,6 Prozent enthält neben Hopfen (verwendet werden die Sorten Kazbek und Saphir), Malz, Hefe und Wasser auch immer einen „Spritzer Ahrquellenwasser“, so Kai Janssen. Eine Schnapsidee? Auf keinen Fall, versichern Janssen und und Mario Olzem. „Tatsächlich schöpfen wir in Kanistern Wasser an der Ahrquelle in Blankenheim. Es ist schon untersucht worden und gilt als einwandfrei. Wir bringen es dann zu unserer Brauerei, die es in homöopathischen Mengen ins Blanq einmischt“, betont Janssen. (sli)
Doch jetzt steht erst einmal Klinken putzen auf der Tagesordnung, so Kai Janssen, um das Blanq bekannt zu machen und Verträge mit Getränkehändlern oder Supermärkten zu schließen. Befreundete Gastronomen sind schon dabei – trotz coronabedingter Schließung. Auf Anhieb komme das neue Bier gut an, sagt Olzem: „Wir haben schon an die 20000 Flaschen verkauft.“ Dabei müssen die Bierfreunde noch ein paar Wochen warten, bis das Bier gebraut, abgefüllt und das Vertriebsnetz aufgebaut ist.
Ab dem 21. Juni ist Blanq in der Nordeifel, später in der gesamten Großregion erhältlich. Das Flaschenetikett ziert eine gezeichnete Motivcollage aus röhrendem Hirsch, der Blankenheimer Burgansicht, Blättern, Beeren und munteren gefiederten Freunden beim Balzflug. Wer das Blanq kauft, soll dafür einen Flaschenpreis „irgendwo zwischen dem für ein übliches Helles und für ein Craft-Bier“ bezahlen, so Kai Janssen.
Mit den Nischenbieren teilt das Bier aus Blankenheim die angestrebte hohe handwerkliche Qualität. Unterschiede bestehen in der nach dem Willen der Macher wesentlich größeren Zielgruppe: Das Helle sei nicht nur für die Eifeler gedacht, sondern vor allem für die, die Eifel besuchen. „Die Touristen finden es dann auch bei sich Zuhause im Getränkemarkt, damit ist das Bier ein Hebel für den Eifel-Tourismus überhaupt“, so Janssen.
Er weiß, wie wichtig bei einer Markteinführung die eigene Erlebniswelt rund ums Produkt ist. Also werden Kampagnen über die sozialen Medien geschaltet – und es wird „Mahrvin“, den Markenbotschafter, geben. So heißt ein junger Damhirsch, der noch im Gehege an der Kasselburg bei Gerolstein lebt. Wird er erwachsen, kommt Mahrvin auf den Schulbauernhof Lampertstal, wo er seinen Hirschpflichten bei den Damwilddamen nachkommen soll. Und er ist schon bald auf allen Blanq-Video-Werbekanälen dabei.
Bislang haben die Gründer privates Geld und Spenden in ihre GmbH gesteckt. Mut macht ihnen auch, dass Blanq schon vor dem Verkaufsstart als Regionalmarke Eifel anerkannt ist. Und Blankenheims Bürgermeisterin Jennifer Meuren signalisiert ebenfalls Unterstützung: „Die Idee ist ein echter Gewinn für die Gemeinde! Vielleicht braucht Blanq ja auch einen Pop-up Store an der Ahrstraße…“