City-Outlet in Bad MünstereifelUrlauber lassen die Kassen klingeln
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Auch das Outlet-Center in der Bad Münstereifeler City litt unter der Corona-Krise. Doch mittlerweile geht es wieder bergauf.
Denn statt Fernreisen sind die umliegenden Gefilde hoch im Kurs in diesem Sommer.
„Die Leute entdecken, wie schön es in der Eifel ist. Das spielt uns natürlich in die Karten“, freut sich Center-Manager Lars Wenninga.
Bad Münstereifel – Der corona-bedingte Lockdown traf die Modebranche und somit auch die Outlet-Center bis ins Mark. Im Frühjahr herrschte hüben wie drüben Ebbe in der Kasse. In der Bad Münstereifeler Einkaufsmeile ist dieser Trend allerdings einem satten Plus gewichen.
„Die Leute entdecken, wie schön es in der Eifel ist. Das spielt uns natürlich in die Karten“, freut sich Lars Wenninga. Der Center-Manager hat festgestellt, dass „ein Besuch im City-Outlet für unsere Kunden wie Urlaub ist“. Viele hätten offensichtlich wegen der Corona-Pandemie Angst, zur Sommerfrische ins Ausland zu fliegen, und würden eher die umliegenden Gefilde erkunden.
Da kommt vielen die historische Kurstadt mit ihren rund 35 Shops gerade recht. „Wir haben in der Ferienzeit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 20 bis 30 Prozent gemacht“, berichtet Wenninga stolz. Eine Hausnummer in Heller und Pfennig will er zwar nicht nennen, aber er räumt ein, dass dieses Plus die Umsatzrückgänge aus dem Frühjahr nicht wettmacht.
„In den letzten Wochen ging’s allerdings bergauf“, so der Center-Manager. So kämen auch viele Kunden aus den Niederlanden ins City-Outlet, die sich im mittelalterlichen Städtchen sehr wohlfühlten. Die Leute würden sich auch an die corona-bedingten Auflagen halten. Und wenn es vor Stores mal zu Schlangen komme, hielten die Leute Abstand und nähmen die Wartezeit urlaubsmäßig recht locker.
City-Outlet auf gutem Weg
Vor dem Lockdown sei man gut ins neue Jahr gestartet. Doch dann sei nach drei Wochen Ruhe eingekehrt. Jetzt sei man in „dieser spannenden Zeit“ wieder auf einem guten Weg. Allerdings dürften die 2,5 Millionen Besucher, die 2017 nach Angaben der Investoren die Modemeile besucht haben, in diesem Jahr aus den bekannten Gründen unerreichbar bleiben. Neue Anbieter sollen indes dazu beitragen, dass sich die Verluste in Grenzen halten. So hat nach Angaben von Wenninga in der Werther Straße neben Jack Wolfskin Marc O’ Polo einen Store eröffnet.
Am Donnerstag, 13. August, soll die Damenmode-Marke Only auf einer Fläche von 400 Quadratmetern in der ehemaligen Glashütte eröffnen. Gerry Weber sei von dort in die Marktstraße umgezogen, so der Center-Manager. Für das zurzeit leerstehende Windeckhaus ist Wenninga nach eigenem Bekunden mit einer Marke in „finalen Verhandlungen“: „Wir würden uns sehr freuen, wenn das klappt.“
Noch nicht alles läuft rund
Doch alles klappt halt noch nicht. Bis Ende Oktober dürfte es auch in Bad Münstereifel keine verkaufsoffenen Sonntage geben, die bislang dafür gesorgt haben, dass der Rubel rollt. Wenninga hofft, dass sich dies im November ändert. Dann könnten verkaufsoffene Sonntage in Kombination mit dem Martins- und dem Weihnachtsmarkt stattfinden, wenn es denn die Pandemie zulässt.
Das innerstädtische Outlet um Hauptinvestor Marc Brucherseifer setzt auch in Corona-Zeiten weiter auf einen Expansionskurs. Außerhalb der Stadtmauern an der Seniorenwohnanlage „Am Alten Stadttor“ soll an der Trierer Straße eine Dependance entstehen. Die Planung für dieses Millionen-Projekt läuft bereits seit rund sechs Jahren.
Doch so richtig Fahrt aufgenommen hat das Ganze, ein Gebäude mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche und einem aufgesattelten Parkdeck, noch nicht. Wenninga stellt klar, dass alles im grünen Bereich ist: „Die Finanzierung steht seit Beginn der Planung.“ Er räumt allerdings ein, dass ein externer Verfahrensfehler eines Unternehmens für Verzögerung gesorgt hat. Doch nun soll es endlich losgehen. Laut Center-Manager wird noch in diesem Jahr auf dem Areal eine Wasserleitung verlegt. 2021 soll dann, sobald die Baugenehmigung vorliegt, mit dem Bau begonnen werden.