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Absage der SessionKarnevalisten appellieren an Ministerpräsidenten

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Armin_Laschet

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU)

Rhein-Sieg-Kreis/Bonn – Nach Landrat Sebastian Schuster (CDU) haben sich jetzt auch Vertreter des organisierten Karnevals in der Region für eine umfassende Absage der Session 2020/2021 ausgesprochen. In einem Brief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bitten die Präsidenten und Vorsitzenden von neun Karnevalskomitees und Festausschüssen, dazu „eine angemessene Entscheidung seitens der Landesregierung herbeizuführen“.

Man betrachte die aktuelle Pandemieentwicklung mit großer Sorge, so die Karnevalisten aus Siegburg, Bonn-Bad Godesberg, dem Siebengebirge, Hennef, Troisdorf, Eitorf, Sankt Augustin und Lohmar. „Entgegen der aktuellen Berichterstattung in den Medien distanzieren wir uns von dem Vorhaben, die kommende Session durchführen zu wollen, und raten dringend davon ab.“

Auf Konfrontationskurs zu Komitees aus Köln und Düsseldorf

Die Karnevalisten gehen mit diesem Vorstoß auf Konfrontationskurs zu den Karnevalskomitees in Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen. Die wollen sich am Freitag, begleitet von Repräsentanten des Bundes Deutscher Karneval, mit Vertretern der Landesregierung treffen. Bei dem Karnevalsgipfel in der Düsseldorfer Staatskanzlei soll über ein 30-seitiges Konzept gesprochen werden, das die Karnevalisten dem Gesundheitsministerium vorgelegt hatten. Es enthält Handlungsempfehlungen, wie zum Beispiel am 11.11. zur Sessionseröffnung Karneval gefeiert werden könnte.

Von solchen Überlegungen distanzierten sich die Karnevalisten aus dem Kreisgebiet ausdrücklich, wie Jörg Sola Schröder, der Präsident des Siegburger Karnevalskomitees, betont. Er und seine Mitstreiter aus dem Rhein-Sieg-Kreis und Bad Godesberg sind davon überzeugt, dass Straßen-, Sitzungs- und Veedelskarneval auch dann nicht möglich ist, wenn alle Beteiligten die notwendigen Hygieneregeln einhalten. Dagegen sprächen sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitliche Gründe, argumentieren sie.

Absage der Landesregierung für rechtliche Absicherung

Die Karnevalisten brauchen eine offizielle Absage durch die Landesregierung, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. „Wir bitten Sie um eine Entscheidung, die eine rechtsverbindliche Aussage beinhaltet, damit alle Verträge und Vereinbarungen, die vor dem Ausbruch der Pandemie unter völlig anderen Voraussetzungen abgeschlossen wurden, stornofrei abgewickelt werden können“, appellieren sie an den Ministerpräsidenten.

Ohne eine verbindliche Absage durch die Landesregierung würden viele Karnevalsgesellschaften und -vereine die kommende Session wirtschaftlich nicht überstehen. Dies sei „eine ernsthafte Gefahr für unser Brauchtum Karneval“.

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Wichtig ist für die organisierten Karnevalisten auch eine schnelle Entscheidung darüber, wie es weitergeht. Man brauche eine zeitnahe und verbindliche Entscheidung, auch damit Gesellschaften für den Fall, dass es keine offizielle Absage der Session gebe, kalkulieren könnten, ob sich Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen wirtschaftlich überhaupt rechnen.

Auch für den Fall, dass eine Absage des jecken Treibens durch das Land rechtlich nicht machbar ist, „würden wir eine Komplettabsage der Session 2020/2021 ausdrücklich wünschen und ihr hiermit auch zustimmen“, schreiben die neun Präsidenten und Vorsitzenden.

Vernunft muss im Vordergrund stehen

„Uns allen ist auch bewusst, dass die zurzeit an uns gestellten Herausforderungen bezüglich des Umgangs mit der Pandemie ein hohes Maß an Verantwortung, Weitsicht und Rücksicht bedeutet, aber letztendlich muss die Vernunft im Hinblick auf die Gesundheit aller Bürger im Vordergrund stehen. Und eine Durchführung einer Session auch unter zeitnahen angemessenen Auflagen sehen wir als nicht durchführbar an.“