und ihre Vorgänger in Bergneustadt haben in der 77-jährigen Unternehmensgeschichte Höhen und Tiefen erlebt:
1930: Mit 28 Jahren gründet Dr. Hermann E. Müller die Firma. Mit drei Beschäftigten fertigt er in zwei gemieteten Räumen der Textilfabrik Müller Teile für Schreibmaschinen und die Auto- und Textilindustrie.
1931: Die Belegschaft ist schon auf 60 Mitarbeiter angewachsen. Müller beginnt mit der Produktion von Haus- und Küchengeräten.
1939: Das Unternehmen wird zu einem Zulieferbetrieb für die Wehrmacht. Durch die Zuweisung von Kriegsgefangenen wird eine Belegschaftsstärke bis zu 600 erreicht.
1945: Schon im Mai 1945 erhält Müller von den amerikanischen Behörden zum Neustart. Durch den Krieg hat er engere Kontakte zur Autoindustrie bekommen. So werden in Bergneustadt schon bald Teile für den Ford Buckel-Taunus und die Stoßstangen für den legendären Mercedes Silberpfeil gefertigt.
1955: Die Entwicklung der Firma Müller geht steil nach oben. 1951 werden 518 Mitarbeiter gezählt, im Jubiläumsjahr 1955 sind es schon 1100.
1964: Im Alter von 62 Jahren stirbt Dr. Hermann E. Müller.
1971:Bei Teves Bergneustadt wird die größte Galvanikanlage Europas gebaut. Die Belegschaft wächst auf 3000 - eine Rekordzahl, die nie mehr erreicht wurde.
1980: Die Autoindustrie steht unter einem Rationalisierungsdruck, von dem auch Teves nicht verschont bleibt: Innerhalb von zehn Jahren werden 1000 Arbeitsplätze abgebaut.
1989: Die Werke Bergneustadt und Derschlag werden aus dem Teves-Konzern herausgelöst und direkt der ITT Mechanical Group in den USA unterstellt.
1993: Der ITT-Konzern ordnet den Zulieferbereich für die Autoindustrie neu.Neuer Chef des Werkes in Bergneustadt wird Gerd Rosendahl.
1996:Die Firmenleitung gibt den rund 1500 Mitarbeitern eine Beschäftigungsgarantie bis zum Jahr 2000, der Betriebsrat stimmt Gehaltseinbußen zu. Trotzdem kündigt die ITT-Firmenleitung ein Jahr später die Entlassung von 368 Mitarbeitern in Bergneustadt an.
1997: Die fünf ITT-Manager Gerd Rosendahl, Gerhard Reuber, Ferdinand Jeck, Horst-Jürgen Hollmann und Peter Ott übernehmen als Geschäftsführende Gesellschafter im Management-Buy-out-Verfahren das Unternehmen.
2001: Die fünf ISE-Gesellschafter übernehmen die in Schwierigkeiten geratene Lunke-Ventra Gruppe mit Hauptsitz in Witten / Ruhr mit rund 1150 Mitarbeitern.
2004: Der in Insolvenz geratene Automobilzulieferer IBS Brocke mit Sitz in Morsbach-Lichtenberg und Waldbröl mit rund 1000 Mitarbeitern wird ebenfalls übernommen und unter ISE Intex GmbH geführt.
16. Dezember 2006: ISE-Geschäftsführer Gerd Rosendahl kündigt auf einer ISE-Betriebsversammlung Verhandlungen mit neuen Geldgebern an.
20. Dezember 2006: Die IG Metall in Witten spricht im Zusammenhang mit ISE Industries erstmals von der Gefahr einer Insolvenz. ISE-Geschäftsführer Horst Jürgen Hollmann widerspricht. (la)