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„Köln ist und bleibt Medienhauptstadt“Wie es zum Umzug der Filmstiftung nach Köln kam

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Walid Nakschbandi (GF Film- und Medienstiftung), Henriette Reker und Nathanael Liminski (Medienminister NRW)

Strahlende Geischter im Historischen Rathaus: Walid Nakschbandi, Henriette Reker und Nathanael Liminski.

Gut anderthalb Jahre dauerten die Verhandlungen für den Umzug der Film- und Medienstiftung NRW von Düsseldorf nach Köln.

Manchmal braucht es einen langen Atem. Schon vor gut anderthalb Jahren gab es die ersten Gespräche über einen möglichen Umzug der Film- und Medienstiftung von Düsseldorf nach Köln. Nun hat die Stadt den Deal perfekt gemacht: Die Förderanstalt des Landes zieht in die fünfte Etage des Deichmann-Hauses gegenüber des Hauptbahnhofs.

Der Vertrag läuft über zehn Jahre, mit der Option auf Verlängerung. Insgesamt wird man mit 350 Quadratmetern weniger auskommen müssen als bislang. Doch auch in Düsseldorf hätte durch geplante Umbau- und Sanierungsmaßnahmen des Gebäudes im Medienhafen weniger Bürofläche zur Verfügung gestanden. Und selbst wenn man dort geblieben wäre, hätte man während der Bauarbeiten ein Interim finden müssen.

Der Umzug, so Geschäftsführer Walid Nakschbandi, soll Ende Oktober, Anfang November abgeschlossen sein. Die Räumlichkeiten seien zwar renoviert. „Aber es ist dennoch eine Menge zu tun“, sagt Nakschbandi mit dem Blick auf die Installation von Servern oder Technik .

Umzug der Filmstiftung: OB Reker hofft auf Wechselwirkung

Die Stadt lässt sich das Ganze etwas kosten, steuert drei Jahre lang jeweils 80.000 Euro zur Miete bei (über deren Gesamtpreis wurde sich ausgeschwiegen). Außerdem beteiligt man sich an den Umzugskosten.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker hofft auf eine Wechselwirkung: „Vielleicht ist ja der Weg zur nächsten Förderung für unsere Medienschaffenden auch dadurch kürzer, dass der physische Weg kürzer ist.“ Aber umgekehrt sei die Stiftung ein „Magnet für internationale Medienschaffende“. In anderen Worten: So soll praktisch über Bande gespielt Geld auch wieder in der Stadtkasse landen, wenn mehr Gäste kommen und vielleicht auch mehr produziert wird. Schon jetzt, so die OB, komme „jede dritte Fernsehminute hier aus Köln“.

Köln ist und bleibt auch die Medienhauptstadt, nicht nur von Nordrhein Westfalen, sondern ich würde sogar sagen von ganz Deutschland.
Nathanael Liminski, NRW-Medienminister

NRW-Medienminister Nathanael Liminski hat den Umzug ebenfalls von Anfang an unterstützt: „Für uns ist es nicht zwingend, dass die größte Filmförderagentur, die zentrale Filmförderung des Landes, unbedingt in der Landeshauptstadt angesiedelt sein muss. Düsseldorf bleibt die Landeshauptstadt, aber Köln ist und bleibt auch die Medienhauptstadt, nicht nur von Nordrhein Westfalen, sondern ich würde sogar sagen von ganz Deutschland.“

Auch Kaminski hebt hervor, dass der Wechsel bedeutet, dass die Stiftung nun zur Branche komme. Lobt aber vor allem das Engagement und die Beharrlichkeit Kölns. „Es verging in den letzten Jahren eigentlich kaum ein Termin, wo die Oberbürgermeisterin und ich uns gesehen haben, wo sie mich nicht auf dieses Thema angesprochen hat.“

Alle Beteiligten hoffen, dass durch den neuen Standort auch innerhalb der Stiftung neue kreative Kräfte freigesetzt werden. „Natürlich ist es so, dass wir auch in der Filmstiftung neue Akzente setzen müssen,“ erklärt Geschäftsführer Walid Nakschbandi. „Die Medienlandschaft hat sich radikal geändert, ebenso das Konsumverhalten: Heute wird anders geschaut, anders gelesen und auch anders gestreamt. Darauf müssen wir reagieren.“ Trotz etwa erfolgreicher Festivalteilnahmen etwa bei der Berlinale oder beim Filmfest München von Produktionen, die die Filmstiftung gefördert habe, sei da noch „Luft nach oben“. Auch das Filmfestival Cologne habe man in diesem Bereich im Blick. Aber es seien neue Akzente geplant: „Wir müssen im Audiobereich wirklich einiges machen – oder für den der Webvideos. Aber das sind Punkte, die wir sowieso auf dem Radar haben.“

Also eitel Sonnenschein? Nakschbandi macht klar, dass nicht alle im Team glücklich sind. Viele, die in Köln wohnen, freuen sich natürlich. Die anderen, „ein großer Teil unserer Mitarbeitenden“, beschäftigten sich derzeit auch damit, wie sie den neuen Arbeitsplatz erreichen. Auch wenn der Weg über den Vorplatz nicht weit ist, will der Bahnhof selbst ja erst einmal erreicht sein.