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Vor dem Kölner DomVeröffentlichung des Gutachtens von Protest begleitet

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Protest vor dem Dom

Der Bischof in der Hängematte: Vor dem Dom sind für Donnerstag Protestaktionen geplant.

Einen Tag vor der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum Köln gehen die Proteste in die heiße Phase: Am Mittwochvormittag fuhren Initiativen mit einem provokatischen Motivwagen vor dem Dom vor und wurden direkt von Schaulustigen und interessierten Bürgern befragt. Zu sehen war ein Wagen des Düsseldorfer Wagenbauers Jacques Tilly, der unter dem Namen „Hängemattenbischof“ bekannt ist.

Der Wagen, der direkt neben der Kreuzblume geparkt wurde, zeigt einen Bischof, der in einer goldenen Hängematte liegt. Die Matte ist an zwei Kreuzen befestigt, die sich schwer unter dem Gewicht des Bischofs verbiegen. Zu lesen ist auf dem Wagen: „Elf Jahre schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle“.

Proteste auch am Donnerstag erwartet

Das Rechtsgutachten zu den Missbrauchsfällen wird am Donnerstagvormittag im Maternushaus der Öffentlichkeit vorgesehen – etwa ein Jahr nach dem ursprünglich geplanten Termin. Es ist zu erwarten, dass es am Donnerstag erneut auf der Domplatte umfangreiche Proteste geben wird. Initiativen kritisieren massiv das Erzbistum für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle.

So hat sich unter anderem die Giordano-Bruno-Stiftung angekündigt. Die humanistische Organisation in Opposition zur Kirche wollte Massenaustritte aus der Kirche organisieren. Der Plan: Ein Notar beglaubigt vor dem Dom Austrittsformulare. Das ist die Alternative zu einem Termin am Amtsgericht, bei dem der Austritt persönlich beantragt werden muss. Allerdings gibt es beim Amtsgericht Köln einen Bearbeitungsstau. 1500 Termine pro Monat werden vergeben. Die Nachfrage ist so groß, dass das Angebot auf Monate ausgebucht ist.

Doch der Plan der Stiftung geht nicht auf. „Wir haben keinen Notar für das Projekt gewinnen können“, sagt ein Sprecher. Nach Informationen der Rundschau hat die Stiftung sich sogar an die Kammer gewandt. Keine Chance. Die beglaubigten Austrittsformulare, die dann per Post ans Amtsgericht gehen können, seien für die Notare ein zu schlechtes Geschäft, begrünet der Stiftungssprecher dem Misserfolg.

Stattdessen können nun Anträge ohne Beglaubigung ausgefüllt werden. „Wir wissen, dass das juristisch nicht haltbar ist“, sagt der Sprecher. Aber es sei immerhin ein Zeichen.