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Statt in HöhenhausBundesligataugliche Halle wird in Köln-Lindenthal gebaut

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Mit dem Bau im Sportpark Müngersdorf soll dieses Jahr begonnen werden.

Köln – Im Stadtbezirk Lindenthal soll in den kommenden Jahren eine bundesligataugliche Sporthalle gebaut werden. In einem Vergabeverfahren sucht die Stadt derzeit einen Investor, der eine solche Halle baut und hierfür auch ein geeignetes Grundstück besitzt. Ursprünglich sollte die Halle der Willy-Brandt-Gesamtschule in Höhenhaus bundesligatauglich ausgebaut werden, im Sommer hatte die Stadt diese Pläne jedoch wegen verkehrstechnischer Bedenken für diesen Standort verworfen.

In der Ausschreibung spricht die Stadt von einem „innovativen, nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Hallen- beziehungsweise Arena-Bau“ mit begrüntem Dach und Photovoltaikanlage. Die Besucher sollen auf drei oder vier Tribünen rund um das Spielfeld Platz finden, im Foyer soll Platz genug für Gastronomiebetrieb sein. Interessenten soll es bereits geben.

Neues Gymnasium soll bundesligataugliche Halle erhalten

Neben der Vereinsnutzung soll die Dreifachhalle dem Schulsport für das neue Gymnasium im einstigen Unitymedia-Gebäude auf der Aachener Straße in Müngersdorf dienen. Hierfür muss ohnehin eine Sporthalle gebaut werden – nun verbindet die Verwaltung beide Planungen. Die Halle soll im Umkreis von zwei Kilometern um die Schule entstehen. Die Schülerinnen und Schüler müssten dann mit dem Bus zum Sportunterricht gebracht werden.

Zusätzliches Angebot zum neuen Radstadion

Im Stadtbezirk Lindenthal wird es in einigen Jahren somit zwei bundesligataugliche Sporthallen geben, denn im nahen Umfeld des Gymnasiums liegt der Sportpark Müngersdorf mit dem Radstadion, das bis Ende 2024 zum überdachten Radsport-Leistungszentrum ausgebaut werden soll. Für das Projekt sind 60 Millionen Euro veranschlagt worden, ein Drittel wollen Land und Bund übernehmen.

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Im Innenraum wird ein Spielfeld entstehen, das für den Ballsport genutzt werden kann, 3000 Zuschauer könnten dann Basketball- oder Volleyballspiele verfolgen. Bei Radsportveranstaltungen liegt die Kapazität bei 4000 Besuchern. In einem Anbau soll ein Hostel mit zehn Doppelzimmern entstehen, damit Talente bei Wettkämpfen kein Hotelzimmer buchen müssen.

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Kritik an der Wahl des Standortes seitens der Kölner Politik

Die Freude über den Hallen-Neubau wird in der Politik nicht ungetrübt vernommen. „Für die stadtgeografische Verteilung der Sportstätten wäre ein rechtsrheinischer Standort wünschenswert gewesen. Wichtig ist aber, dass eine solche Halle überhaupt kommt“, sagt Ralf Klemm, sportpolitischer Sprecher der Grünen. Auch die FDP hatte damals den Standort an der Gesamtschule in Höhenhaus bevorzugt. „Die Sporthalle sollte als erste Halle in NRW mit einem LED-Boden ausgestattet werden. Es wäre ein Highlight für das rechtsrheinische Köln geworden“, so Ulrich Breite, Fraktionsgeschäftsführer der FDP. Auch Franz Philippi (SPD) hätte „eine Entzerrung“ für sinnvoller gehalten. Die CDU spricht von einer „hervorragenden Ergänzung“, weil die neue Halle hauptsächlich durch den Schulsport genutzt werden solle.

Lärmschutz verhinderte Planung in Höhenhaus

Voraussetzung für den Bau soll ein mindestens 10.000 Quadratmeter großes Grundstück sein, auf dem sich neben der Halle Platz für 360 Parkplätze, zwei Mannschaftsbusse und 360 Fahrräder bietet. In Höhenhaus waren die Planungen offenbar an diesen Vorgaben und am Lärmschutz gescheitert.

Die Verlegung der Hallen-Planungen von Höhenhaus nach Lindenthal wertet die Stadt nicht als Entscheidung gegen das Rechtsrheinische. „Das vorrangige Ziel war die schnellstmögliche Sicherstellung einer Grundversorgung für den Sport. Das Ziel ist nach wie vor der Bau von zwei bundesligatauglichen Hallen, einer im Rechtsrheinischen und einer im Linksrheinischen“, betont Sportamtsleiter Gregor Timmer.

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Seit Jahren sind vor allem die Basketballer der Rheinstars auf Hallensuche. Für die Zweite Bundesliga benötigen sie eine höhere Zuschauerkapazität, als sie beispielsweise die ASV-Halle in Müngersdorf bietet, wo die Heimspiele bislang ausgetragen werden. Auch die Zweitliga-Volleyballerinnen von DSHS Snowtrex benötigen eine Halle mit entsprechender Deckenhöhe für den Aufstieg in die Bundesliga, auf den sie zuletzt bereits verzichtet hatten – auch aufgrund einer fehlenden Halle.