Lose Pflastersteine werden am Maternusplatz immer wieder Passanten zum Verhängnis. Besonders Bewohner des nahen Seniorenheims sind gefährdet.
Gefahr in Köln-RodenkirchenLose Pflastersteine auf dem Maternusplatz führen häufig zu Stürzen
Täglich beobachtet Claudia Vitt vor ihrem Geschäft brenzlige Situationen auf dem Maternusplatz. Gerade in der Liefereinfahrt, wo die Marktbeschicker mit ihren Anhängern oder Lkw an den drei Markttagen den zentralen Platz anfahren, haben sich viele Bodenplatten gelöst. Bis zum Wochenende fehlten auch einige Platten. Ein besonders tiefes Loch ließ die Stadt am Samstag kurzfristig reparieren. Doch die Bepflasterung zwischen Parfümerie Douglas und Vitt’s Parfümerie Pieper auf der Ecke bleibt die reinste Stolperfalle. „Es rumpelt ja nicht nur die ganze Zeit, wenn Lkw hier über die losen Platten fahren. Ich finde es einfach schlimm, dass hier ständig Passanten stolpern und sich zum Teil auch schwer verletzen“, sagt Vitt.
Alleine im letzten halben Jahr hat die Filialleiterin schon zweimal den Rettungsdienst holen müssen. „Für eine ältere Dame hätte ich eigentlich den dritten Wagen anrufen wollen. Sie war blutüberströmt, wollte aber nicht in ein Krankenhaus“, erzählt sie. Gerade ältere Herrschaften, die einen Rollator vor sich herschieben, sehen die Gefahrenstellen nicht, weil sie sich auf die Gehhilfe stützen. Und ältere Passanten, die eine rollende Gehhilfe als Unterstützung für ihre Besuche auf dem Maternusplatz nehmen, gibt es reichlich im Veedel. Alleine im direkten Umfeld gibt es drei Seniorenresidenzen.
Bürgervereinigung Rodenkirchen wandte sich an die Stadt Köln
Aber die schief stehenden Platten gefährden sind nicht nur ältere Menschen. „Jüngere, die wir hier fallen sehen, fangen sich vielleicht nur besser auf“, mutmaßt Vitt. Allerdings hätte sich auch erst kürzlich ein junger Mann den Arm gebrochen. Mehrfach hat die Geschäftsfrau das Bürgertelefon kontaktiert, Namen und Adresse hinterlassen, mit der Bitte zu handeln. Eine Rückmeldung hat sie bisher nicht bekommen. Auch die Bürgervereinigung Rodenkirchen wurde von einem Anwohner des Maternusplatzes auf das Problem aufmerksam gemacht.
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Die Vorsitzende der Bürgervereinigung, Beatrix Polgar-Stüwe, hat bereits zweimal die Stadt angeschrieben, bisher allerdings nur zwei Eingangsbestätigungen erhalten. „Der Maternusplatz ist jeden Tag von Jung und Alt sehr frequentiert, nicht nur aufgrund der Wochenmärkte. Es gibt ja auch ein Ärztehochhaus direkt am Platz“, so Polgar-Stüwe. Dem Bürgeramt in Rodenkirchen sind die Beschwerden ebenfalls bekannt, wie es in einem Telefonat bestätigte. Auch von dieser Seite wurde bereits mehrfach mit Nachdruck das Amt für Straßen und Radwegebau angeschrieben.
Kurzfristig wurde zum Wochenende immerhin das sehr tiefe Loch provisorisch bereits begradigt. Die Stadt spricht bei den wackeligen Platten von „teilweise leichten Absackungen“, die tatsächlich durch den schweren Lkw-Verkehr entstünden. Warum bisher noch keine Rückmeldung zu den Anliegen kam, konnte die Pressestelle nicht beantworten. „Die Antworten werden an die Fachverwaltung weitergeleitet, das ist auf jeden Fall gemacht worden“, heißt es. Allerdings müssen sich in dem Fall zwei Ämter, das Verkehrsmanagement und die Bezirksingenieure des Amtes für Straßen und Radwegebau, koordinieren. „Es ist aber in Arbeit. Hier wird auf jeden Fall etwas passieren“, heißt es von städtischer Seite.
„Sags uns“ ist eine Möglichkeit, die Stadt über Missstände zu informieren. Die meisten Anliegen sind wilder Müll, Schrottfahrzeuge, Gehwege, defekte Ampeln und Beleuchtungen. Anfragen können über Email oder das Bürgertelefon Telefon: 115 oder 0221 / 221-0, montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr oder per E-Mail gestellt werden an stadtverwaltung@stadt-koeln.de.