Köln-Zollstock – Auf dem Parkplatz am Höninger Weg hängt ein Absperrband. Eigentlich sollen damit donnerstags Autos vom Parken abgehalten werden. Offensichtlich interessiert das Flatterband aber nicht wirklich. Eine Sperrung, nur wegen drei festen Marktständen? Tatsächlich ist das Angebot nach Aussage der Stadt mit derzeit drei Festplatzhändlerinnen und -händlern erschöpft.
Mehr hat der Zollstocker Wochenmarkt den geneigten Besucherinnen und Besuchern am Donnerstagvormittag nicht zu bieten. Zwei Gemüsestände ohne Wetterschutz, ein Fisch- und ein Eierwagen stehen verteilt um die parkenden Karossen. Dazu gesellt sich mal ein Hähnchengrill und ein Reibekuchenstand. Bei Letztgenannten spricht die Stadt von „gastronomischen Angeboten vor Ort“.
Attraktiver Platz wird kaum genutzt
„Der Wochenmarkt ist einfach furchtbar. Mit einem Reibekuchenstand und Grillhähnchen lockt man keine Besucher hinter dem Ofen hervor“, meint Manfred Kaiser. Der erste Vorsitzende der Interessengemeinschaft „IG Zollstock im Wandel“ hat sich vorgenommen, Abhilfe zu schaffen. Sowohl mit der Stadt als auch der Bezirksvertretung (BV) steht er deshalb in Kontakt. „Der Platz liegt wunderbar und wird kaum genutzt. Dabei können wir hier gemeinsam etwas daran ändern“, sagt Kaiser.
Bezirksbürgermeister Manfred Giesen habe bereits die Anregung aufgenommen, zwei, drei Parkbänke in der BV zu beantragen, um den Platz aufzuwerten. Auch die Stadt hat ein Interesse daran, die Attraktivität des Marktes zu steigern und neue Händlerinnen und Händler anzusprechen. Ein Grundstein, so die Stadt, sei gelegt. „Aufgrund der derzeit massiv eingeschränkten personellen Möglichkeiten konnten diese Gespräche bislang noch nicht fortgeführt werden, sollen aber nach Möglichkeit bald wieder aufgenommen werden“, bestätigt die städtische Pressestelle.
Kaiser möchte es dabei nicht belassen. Die IG habe sich vorgenommen, auch direkt Händlerinnen und Händler anzusprechen. „Wir wünschen uns für den Markt einen Metzger vom Land, einen Käsewagen oder vielleicht auch ein schönes Angebot an Wein, Olivenöl und Brot“, so Kaiser – dem als Vorbild der Wochenmarkt an der Kitschburger Straße in Lindenthal vorschwebt. Die Stadt bestätigte, dass in Kürze eine Ausschreibung der freien Standplätze vorgenommen werde, um bedarfsgerecht Händlerinnen und Händler zu gewinnen. Darüber hinaus möchte die Interessengemeinschaft auch Anwohnerinnen und Anwohner gewinnen, die eine Baumpflege übernehmen, um den Platz zusätzlich aufblühen zu lassen. Seit einem halben Jahr ist die Interessengemeinschaft „IG Zollstock im Wandel“ nun tätig, 42 Händler und Geschäftsleute haben sich bereits angeschlossen. „Nach den Worten müssen jetzt Taten folgen“, meint Kaiser. Der erste Schritt sei es eben nun, den Marktplatz auf Vordermann zu bringen – und zu beleben.