Einen Tag lang standen beim Weltkindertag die Kleinsten im Mittelpunkt.
RheinauhafenSo bunt war der Weltkindertag in Köln
„Eigentlich müsste ja jeden Tag Weltkindertag sein – aber heute feiern wir euch Pänz mal ganz besonders!“ Mechthild Paul, Abteilungsleiterin bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), brachte beim Kölner Weltkindertags-Fest am Sonntag auf den Punkt, was wohl alle auf dem Harry-Blum-Platz im Rheinauhafen dachten: Endlich stehen die Kids von Köln im Mittelpunkt – eigentlich sollten sie dies das ganze Jahr lang sein.
Unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft!“ waren auch in diesem Jahr beim internationalen Kindertag die Rechte der UN-Kinderrechtskonvention im Fokus. „Wir bekennen uns zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene und sind die erste Millionenstadt Deutschlands, die das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘ innehat“, betonte Bürgermeister Dr. Ralf Heinen am Sonntag. Der internationale Kindertag wird in Deutschland und Österreich stets am 20. September als Weltkindertag begangen - in diesem Jahr feiert er bundesweit seinen 70. Geburtstag.
Schon zum 33. Mal fand nun das sich daran orientierende Kölner Weltkindertags-Fest vor dem Schokoladenmuseum statt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, das Fest zu begleiten und die Rechte der Kinder zu würdigen. „Wir wollen die Kölner Pänz so unterstützen und fördern, dass sie ihre Rechte kennen und am Ende zu guten Demokraten werden. Sie müssen lernen, wie man in den Dialog geht, wie man andere wertschätzt und seine eigene Perspektive überdenkt“, merkte die OB in politisch unruhigen Zeiten an. Auch UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk betonten im Vorfeld des Weltkindertags, dass die Interessen und Rechte der Kinder richtungsweisend für politische Entscheidungen der Zukunft seien.
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Der Spaß kam dabei in Köln am Sonntag Nachmittag nicht zu kurz: Die BZgA, die das Fest als Co-Veranstalter begleitete, verwandelte den Platz vor dem Schokoladenmuseum in eine Spielzone, mit Boulder-Wand, einem Hochseilgarten und einem bunten Bühnenprogramm. Besonders viel Applaus gab es im Rahmen der „Tanz mal mit der Maus“-Show mit André Gatzke. Auf dem Harry-Blum-Platz hatten das Soziale Zentrum Lino-Club, der Kinderschutzbund und der Kölner Jugendring coole Stars für die Kids eingeladen: „Olli, der Clown“ und Mo Torres kamen als Musik-Acts vorbei und performten unter großem Jubel. Jugenddezernent Robert Voigtsberger überreichte dem Quäker Nachbarschaftsheim e.V. den Anerkennungspreis der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Der Verein wurde für sein vorbildliches Engagement in der gesundheitsorientierten Jugendarbeit im Rahmen des Programms „Kinder Stark Machen“ ausgezeichnet.
Die Kleinsten versuchten sich mit Vorliebe an der Boulder-Wand – so auch Julian (3) mit Papa Sebastian Freisfeld. Mama Adrienne schaute begeistert zu: „Es ist bunt und wild hier, die Kinder können hier so viel erleben.“ Die Tipps und Anregungen der Veranstalter befürwortet sie: „Ein sicherer Weg zur Schule ist auch uns ganz wichtig, und das Stärken des Selbstbewusstseins. Man muss seinem Kind ganz viel Kraft und Mut mitgeben – wie hier beim Bouldern.“ Zufriedenheit mit den kindgerechten Angeboten der Stadt zeigte Maria Borelli aus Buchforst, die seit acht Jahren in Köln lebt und mit ihren Söhnen Emanuele (10) und Daniele (4) am Weltkindertags-Fest teilnahm. „Es gibt so viele Spielplätze hier, auch mit dem Fahrrad kann man in Buchforst super fahren. Wir sind schon zum zweiten Mal hier beim Kinderfest, schön dass man in Köln auf die Kinder achtgibt.“
Allerdings machte sich mancher Gedanken über die Gesundheit aller Pänz in Köln: „Gesund aufwachsen heißt, dass ihr genügend Zeit und Platz habt zu Spielen und Toben, oder dass ihr auf dem Schulweg sicher ankommt und alleine dahin geht. Das ist nicht allen von euch gegeben“, erklärte Mechtild Paul den lauschenden Kids vor der Bühne. Und Henriette Reker betonte nochmals, dass Kinder mit den verschiedensten Hintergründen ernst genommen und begleitet werden müssen, gerade in der Großstadt Köln: „Ich glaube es ist ganz wichtig, dass die Kinder in Köln immer wieder Vorbilder finden, Sport und Musik sowie weitere Hobbys machen können. Dafür haben wir unter anderem das Kinder- und Jugendbüro am Alter Markt. Vor allem soll den Kids klarwerden, dass ihre Meinung uns wichtig ist. Wir müssen und werden auch in Zukunft den interkulturellen Dialog fördern und möchten versuchen, Kinder mit Handicaps noch besser in die Gesellschaft einzugliedern.“